JL Requiem
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt
die Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es (an der
Lände) anlegt,
und sieht die Frau, sich selbst, die auf den Steg heraustritt,
05 wo einer ihr winkt und sie hart an der Hand fasst:
„Nein“ schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich aufs
Schiff zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke zurückzieht,
ohne dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf,
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft und der
Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt.
Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt↓zugleich lBruder¿aAuge des Knaben
und das Auge im Fenster folgt mit dem Knabenauge, das aus dem
Hin und Her des Kais immer noch still blickt,
das↓immer noch
das aus dem Hin und Her des Kais immer noch still blickt,
dem Dampfer↓vom Gewimmel des Kais
dem Dampfer zur Enge, wo sich die Felsen beinah berühren
und wo die Kellner ein helles Sonnendach übers D ↔ für die Dame ↑spannen↑,
und wo die Kellner ein helles Sonnendach übers Deck spannen
die von der Sommergesellschaft einzig noch da ist:
Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
12.7.55