Inhalt:145 Entwürfe zu 110 Gedichten (4 Endfassungen)
Datierung: 1.6.1979 – 19.8.1979
Textträger: Grünes Notizbuch, grau-schwarze Tinte
Umfang: 142 beschriebene Seiten (+ U2, U3)
Publikation: Reduktionen (101 Gedichte)
Signatur: A-5-g/01 (Schachtel 29)
Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Kommentar: Beschreibung
Spätere Stufen: Manuskripte 1979, Typoskripte 1979
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften
Gedichte I.
01 Als ein schwarzer riesiger Leichnam ohne Kopf schwimmt die Sonne am Firmament.----------------------------
02 „ … denn was liegt der Wassertiefe unten an der Sicherung und grenzenlosen Dauer der aus ihr aufgeblühten Ichgestalt?“
----------------------------
03 Das Gleichgewicht immer wieder nach allem Durcheinanderschütteln, auf einer neuen Ebene wiederhergestellt.
----------------------------
04 „Quirlt man gesteigertes Leben, so quirlt man sich auch gesteigerten Tod.“
-----------------------------
Durch die Zweige
schaut es hervor und senkt
langsam die Lider,
schwarz, voller Trauer. // 004
05 Aber das Licht, das von den Blättern
auf die Wimpern herabtropft,
ist wie ein Lächeln.
Gefunden, verloren im Moos
unter den Blättern gefunden
unter dem feuchten
Boden verloren, unter
05 dem Laub, unter dem Gras, den // 005
verwelkten Blumen gefunden, in der
unzugänglichen, in der unerreichbaren
Höhle, dem Loch unter der Erde, dem
von der Ebene verlorenen Ort unter
10 dem Frühling, dem Sommer, dem Herbst
und dem Winter verloren, unter
dem Krieg und dem Frieden und unter
Leben und Tod und Diesseits und // 006
Jenseits gefunden, unter
15 Fastenzeit und Advent und Ostern
und Pfingsten verloren. Da unten
unzugänglich und unerreichbar und doch
unverrückbar und immer sicher und immer
ganz in der Mitte.
20 unter Gestein und Felsen und unter
Vulkanen und unter dem Meer // 007
und unter Strömen und unter
Städten irgendwo ungewiss und doch
mehr als alles andre gewiss und sicher und
25 immer da und immer abwesend und immer vorhanden
verloren, gefunden.
Brechungen sind und Splitter
allüberall. Doch die Bäche am Ende
streichen
weich über seidige Kiesel.
Und die schweren Gedächtnisse fallen
zu allen längst verlorenen andern
hinab in den Abgrund:
Aber die weissen leichtfertigen leichten
05 Wünsche steigen wie Tauben,
von den Schatten geweckt,
ihnen entgegen, vorbei
und bleiben allein
oben und kichern.
Oder wenn die Schleusen
aufgehn auf einmal
und das Wasser
strömt und das Wasser
05 strömt, strömt,
dann fahren die Schiffe von selber,
und tragen dich auf dem Verdeck
stromabwärts und übers Meer,
wohin sie wollen, im Schlaf.
Wolkenballen bewahren
ihre Gewitter.
Polster aus Gras
samten und voll von
05 Kindheitsnachmittagsschlaf.
O und der Dom
über der steinernen Brücke, darunter
das Wasser, das Wasser.
Aber es ist nur ein Tropfen, der fällt
10 und alles enthält.
Fallen uns wieder im Sommer
Weisungen ein und die strengen
Gebote des Winters
blitzen die weissen Schiffchen,
05 ohne dass sie beirren verwirren
durch den warmen
wogenden Atem.
Komm an den Golf mit den Kränzen,
wirf sie der Woge entgegen,
dem offenen Maul;
da sind wieder andere Gärten, wer weiss,
05 unverwesliche, gefeit gegen den Winter,
wo die Blumen alle von neuem
Wurzeln schlagen im Dunkeln.
Komm, komm mit den Kränzen.
Als ob der Ätna
gleich gegenüber empor
sich höbe aus den Oliven,
aus den Orangen, als ob
05 das Meer unter der Hitze
dort unten silbern im Schlaf sich wälzte,
so ist es
für den, der Taormina an sich riss. // 018
So ist es für den, dem die Kugel den Einstieg
10 einmal gewährte.
Und noch wenn es dunkel wird und die Sterne,
der Mond, riesig und
zu drohen beginnen
sitzt er auf den warmen
15 Stufen des Theaters und lauscht: // 019
Jetzt hört er leise das Knistern
der Brandung, aber der Ätna
widersteht dem Monde ein weisses Gegengestirn:
Und Herrschaft ist. Und in der Hand
20 trägt es die Kugel. Glück, Glück
in der Mitte. Ferne nicht und nicht Nähe
mitten drin in der Kugel.
Zurückzurufen den Ätna und
zurückzurufen
das Meer gegenüber am Tag,
wenn jener
05 aus Oliven und aus Orangen
unerbittlich eisig heraufsteigt,
und dieses sich silbern
hin und her wälzt im Schlaf
Zurückzurufen die Nacht und
10 zurückzurufen die heissen
Steine der Sitze, wenn in der Höhe
purpurn der Mond wächst, wenn in der Tiefe // 021
die Woge unsichtbar knistert:
Zurückzurufen und
15 heranzuziehen in diese Kugel, und alles
ist gleich fern, und alles ist
gleich nah auf ihrer Schale.
Reisse alles an dich und
nimm es auf und verschling es,
und kein Wehen regt mehr den Hain auf,
der Hain und das Wehen sind drinnen in dir,
05 und draussen ist nichts mehr.
Du bist allein.
Aber es gibt
Erinnerungen, wispernde, noch und
schimmernde Käfer, es gibt
das Gras und die Blumen, die weiss
05 sich in Schirmen
schwebend verschwenden. Die Stunde
zwischen drei und vier in der Frühe
währt nicht. Und auch der Winter
ist eine Täuschung
Durch die schmale Lücke
das Blaue, das Blaue
Doch ein geschweifter
Pfeil schlitzt es auf.
05 Und dann im Schwarzen die Sterne
farblos und bleiern.
Durch die Lücke das Blaue,
aufgeschlitzt weiss von einem geschweiften
Pfeil,
Aber dann draussen im Schwarzen
05 bleiern die Sterne.
In der Lücke der Mauer das Blaue
aufgeschlitzt vom weissen
Schweif eines Pfeiles
Aber dann draussen im Schwarzen
05 bleiern die Sterne.
Wären nicht die Prozessionen, der warmen
Wogen, herein flutend in den
befestigten Hafen mit Kämmen,
gebrochen und weiss,
05 steigend und sinkend, wäre
diese Erinnerung nicht und diese
zehrende Sehnsucht:
dieses Gewebe aus Träumen, aus Worten, das Bild,
das kein Auge gesehen, streng // 027
10 bewacht in der Wüste, wie lohnte
es sich dann noch, weiter
zu gehen,
weiter und immer
weiter zu gehen
15 und immer ….. ?
Und wirf dich hinab, und halte
dich nicht fest an dieser
hängenden Wurzel: Wie gross
und weich ist der Flügel, wie flaumig,
05 wenn er dich trägt über Täler,
Bläue der Wälder, o, und die Wasser,
weit unten im Silber
erstarrt, Reliquiare
einer untödlichen Kindheit.
Nimm die Krone ab und
nimm den Spitzenschleier, den weissen,
ab, und ziehe das schwarze
Damastkleid aus und auch
05 das seidene Hemd
sollst du ihr ausziehn. Und dann
greife die pralle
Brust und nimm die Zitzen
zwischen die Lippen
10 und trinke.
Königinnen liegen
steinern auf ihren Gräbern.
Was irrst du
immer hin und her durch die Gänge
05 und scheust dich
dich zu ihnen zu legen?
Drohungen ballen
sich über den Bäumen. Aber
die Blätter haben sich schon
gewendet und zeigen
05 ihre silberne Seite.
Innen, nach innen gewandt.
Aber die Bäume
segeln gebläht
über den Weiher. Und des Vergessens
05 Frische, die Würze der Kräuter
im Wind.
Das Haupt zu tunken ins Wasser, und dann
jener Wald, der bis an den Strand reicht mit den flachen
schläfrigen Wellen, und in den Wipfeln die bunten
Schreie der Vögel.
05 Ja das ist es, was immer // 041
schon da war …
Und dann das Haupt
herauszuziehn aus dem Wasser.
Und wieder ist nur dieser kleine
10 Tümpel da, und im Schilf
schnattert die Ente,
misstönend. Der Strand
mit dem grossen
Licht und mit den
15 weiten Wellen, den Wipfeln: Was immer schon da war,
vergessen, vergessen.
Aber das Haupt ……
Vom Wasser verlassen
glänzt auf dem Strand der Kadaver.
Aber der Geier // 043
sitzt auf der Klippe
05 und wartet, mit steigender Hitze immer wacher und wacher,
darauf, dass der Mittag
seinem weichen Schnabel
die Speise
mürbe bereite.
Und dann im schwarzen
Gefängnis hinter dreifachen
Gittern fasst dich
der Strom im Finstern
05 reisst dich
heiss ins unterste, letzte
Gelass, wo der Weiher
fernab liegt und schwarz
niemanden spiegelt.
Über dem Fluss
am Ende der langen
leeren Allee der Platz
steinern und leer. Doch dort
05 war es grün, und Bäume beschworen
duftend die Wüste.
Über der seichten
Bucht Wolken zu Ballen
geronnen, grau und fasrig, als ob
hier immer Ebbe wäre, als ob
05 hier noch nie mit der Flut eine Woge
herangerollt wäre und die Wolken
gezwungen hätte in feste Konturen:
zu einem weissen Bekenntnis.
Über der seichten Bucht Wolken
zu Ballen geronnen, grau und
fasrig, als ob
hier immer Ebbe wäre, als ob
05 hier noch nie eine Woge die Bucht
gefüllt und die Wolken
gezwungen hätte in einen festen
Umriss und in ein weisses
Spiegelbekenntnis.
Aber sie wäre erstarrt,
vielleicht, die Woge,
immer dicker + dicker
hätte sie lehmig
05 und langsam sich in den Hafen
hereingewälzt und ihn gefüllt bis hinauf
an des Steilufers Rand. Und die Wolken,
eine erzwungene Antwort, hätten den Strand
breiig und braun überquollen.
Der Halle entlang,
lange zu gehen entlang und dann
die helle Tür und die Stufe
ins Wasser: der Welle
05 zu weichen und weich auf der Welle
zu schwimmen, den Fuss
aus dem Sand, aus den Wirbeln
zu heben und mit den Wirbeln
zu drehen; und Trümmer
10 von Booten und Ruder und
Planken von Booten, und // 051
der Halle entlang
zu gehen und dann durch die helle
Tür und die Stufe
15 ins Wasser: der Welle anheim
gegeben. Draussen das Felshaupt im Golf,
riesig und baumlos im Blauen. Und lange
die Halle entlang, und lange,
lange entlang, und dann, die Ruder
20 und dann die Planken und dann mit den Wirbeln
mit den Wirbeln gedreht und dann mit den Wellen // 052
gehoben, entrissen und dann
das Felshaupt im Golf draussen
baumlos im Blauen.
Warten auf die
Taube, die dir gebraten
in den Mund
fliegt, und Warten
05 auf die Woge, die plötzlich
heranrollt über die See
und dich fasst und dich
hochträgt: Reglos
liegst du im seichten
10 reglosen Wasser unter
der unmerklich westwärts
wandernden Sonne und wartest, // 054
und wartest, dass sich
das Unverhoffte ereigne, dass das
15 Erwünschte komme mit der
Woge, die dich hochträgt,
mit dem Fisch, der die Münze
trägt oder den Ring
trägt im Maul: ich meine nur,
20 dass du wartest, dass du auf etwas
Unbestimmtes, auf etwas
Unbekanntes wartest, das ohne
dein Zutun alles
bewegt und verändert. Du meinst, // 055
25 Warten sei schwer und vor allem
Warten sei besser: Die Woge
kommt dann von selber, die Taube,
gebraten fliegt sie dann von selber
dir in den Mund. Du brauchst
30 nur zu warten, du brauchst
nur zu warten.
Das Gewicht auf die linke
Seite geworfen, Gewicht,
auf die rechte
Seite geworfen: Gewicht
05 und Gegengewicht, damit
da nichts bricht und nichts kentert.
Unter der Brücke ists dunkel, kein Licht
vom Kai hier herunter.
Aber der Strom trägt // 058
10 mit seinem Rauschen verstohlen
die Spiegelungen
ferner Lichter herein
unter den Bogen. Gewicht
auf die rechte Seite geworfen, Gewicht,
15 auf die linke Seite geworfen, damit
da nichts kentert.
In des Scheinwerfers Drehung
die Sekunden der Klippe
mit dem Friedhof oben darüber
Er leckt die bizarren
05 Grabmale mit seinem Kegel // 060
Auftauchen Versinken,
Vorstoss und Rückzug der Zunge.
Erbarmen, Erbarmen, des Lichts
des Kegels des Leuchtturms.
10 Und auf der Sohle
der Pause
die Drohung, die
Drohung laut, laut der Zikaden
tönt wie Erbarmen.
Kahle Hügel. Das Segel
weht wie eine weisse
Feder darüber.
Dahinter
05 sind Bäume, sind Bäume.
Bitternis, nach dem langen,
seligen Schweben fest
zu hängen jäh in den Ästen.
Und die vergeblichen Schreie.
Aussen
an der Wand für den Fuss
keine Stelle. Doch innen,
doch innen die lichte
05 Weite und keine
Schwere und Schweben.
Nachher erst
aussen … Und halte
die Augen geschlossen.
Hier sind die Wälder und hier
sind die Weiher mit den
schwimmenden Rosen. Nichts
hat sich geändert. Nur dass
05 die Wälder und dass
in den Wäldern die Weiher
mit den schwimmenden Rosen
unverändert da sind, dass ich es weiss,
nur das, nur das
10 hat sich geändert.
Lauschen, auf das was herankommt,
ohne zu suchen und ohne
etwas zu wollen.
Lauschen, auf das
05 Saitenspiel, das ein einsamer
Mann spielt im
Garten und dann
auf den Mond lauschen und auf die
Nacht, die traurig und prächtig heraufzieht:
10 Lauschen, Lauschen auf das, was leise
fernher herankommt.
Mein Gesicht im Weiher. Ich will
hinab, es zu küssen. Aber ich bleibe,
ich will nicht
den Weiher zerbrechen.
Wo sind nur da unten die Gärten,
wo sind nur die Bilder, gespiegelt
still in den Weihern?
Der Gang durch die Grotten, das Knirschen
05 der Kiesel im Finstern, wie lang schon,
wie lang? liess mich vergessen, das immer
leuchtet, liess mich
vergessen das Licht.
Gleiten, gleiten, den Hang
hinab, immer weiter
gleiten hinab, und dann, unten, ergriffen
vom Talwind, aufwärts
05 auf einmal gleiten und
über den Hang, über alle Hänge, die Hügel, und weit
dahin über die Flüsse,
und gleiten, und gleiten.
Wer steigt hinab in das Grab, wo der weisse
Stein nach der langen
Zeit im Dunkeln
immer noch glüht,
05 wenn in der Wüste darüber im Licht
glühen die Dünen?
Die Fische hüpfen und necken
die Fischer im Nachen.
Die silbernen Furchen.
Aber das Grabmal gespiegelt
05 riesig im Strom.
An den heissen
Hängen die Blüten, an den heissen
Hängen die Falter. Und unten
näher und näher das weisse
05 Boot des Vergessens.
Immer bleiben im Schlaf, und immer
drinnen im Sommer.
Aber der jählings
klirrende Winter.
Einmal drinnen ein Schlaf und ein Sommer
drinnen ohne Erwachen.
Und nie mehr wieder
jählings draussen der Winter.
Einmal drinnen der Strom und drinnen
der Schlaf auf dem Nachen. Und nie mehr
draussen ein Strand und draussen der jählings
klirrende Winter.
Einmal drinnen der Sommer
und drinnen der Schlaf auf dem Nachen.
Und nie mehr
draussen der Strand und draussen
der Winter und nie mehr
05 draussen Erwachen.
Einmal drinnen der Sommer und drinnen
der Schlaf auf dem Nachen. Und nie mehr
draussen der Winter und nie mehr
draussen erwachen.
Einfall der Schatten
in die Lagune. Der Wind
voraus und graues
Wellengekräusel.
05 Und Regen, und Regen
Einfall der Schatten. Erloschne
Lagune. Der Wind und
Wellengekräusel grau.
Und Regen und Regen.
Nach dem Einfall der Schatten der Wind.
Die Lagune
erloschen und fahl
das Wellengekräusel.
05 Und Regen und Regen.
Schwer der Fall
der Schatten in die Lagune. Der Wind und
fahl das Wellengekräusel.
Und Regen und Regen
Fall der Schatten schwer.
Wind in der Lagune.
Fahles Wellengekräusel.
Und Regen und Regen
Regenbäche
über die gläserne Kugel. Doch drinnen
trockene Stille.
Unverändert das Licht.
Wind im Winter. Des Sommers
Gedächtnis. Der Baum eine grosse
Wolke und grün.
Und die Düfte. Doch jetzt
05 im Winter im Wind
abgetan und nackt
gewendet nach innen.
Aber ein Wort
ohne Gestalt,
ein Wort auf der Suche,
Irrfahrt des Wortes
05 ohne Gestalt auf der Suche
nach der Gestalt. Aber das reine
Wort kein Wort. Nur ein Drang¿
ohne Bewusstsein.
Aufgerissen die Stadt
von der Treppe, von den
Stufen der Treppe, den
Stufen der Treppe, den Stufen
05 die Stadt in der Mitte
bis hinunter. Und unten
blau und offen und blau ohne Grenzen und blau.
Aufgerissen.
Tot der Vogel
auf dem Wasser und schwarz. Und schwarz
und tot der Hund auf dem Strand.
Aber darüber
05 der Felsen am Rand wie Silber
im Abend. Am Abend
tot der Weisheit
letzter Schluss
im Wasser und tot
10 der Weisheit letzter Schluss
und schwarz auf dem Strand.
Fensterflügel
Flügel gläserner Falter
Alter Tiere im Stein
erstarrte Bilder gespiegelt und wieder
05 belebt in der Bewegung der
gläsernen Flügel: Im Wind
sind die alten
Tiere erwacht.
Fensterflügel
10 Flügel gläserner Falter. Alte
Tiere im Wind, in der Bewegung der
Fensterflügel. Gib acht.
Erinnerung und
Erinnerung und Genügen
der Erinnerung und
des Tauchens hinab
05 in die Erinnerung und des Auftauchens
Eitelkeit und des Aufstiegs
Eitelkeit und des Flugs
Vergeblichkeit und des Hinabstiegs
Genügen und des Hinabtauchens und des
10 Abstiegs hinab in die Erinnerung und des Untertauchens
in der Erinnerung
volles, volles Genügen.
Und überhaupt
das Summen im Gras und
die Käfer und das
Brummen der Hummeln und
05 von den Flugzeugen nur das leise
Beben des Bodens
am Ohr.
Woge golden heran und
golden heran und nochmals
heran und golden
die Scheibe des Fensters.
05 Lautloses Klirren. Die Sonne
versunken.
Und der
Weg durch die Wälder
hinauf und der Duft
und der Weg durch die Matten
05 hinauf und der Duft
und der Weg durch das Geröll
hinauf und der Schnee
und die Kehren und die Windungen dann
hinauf und
10 dann die Fläche
eisig im Wind und weit
in der Tiefe erstarrt
das Meer und steinalt.
Der Mond mit grossen
Kratern trauert, mit leeren
steinigen Meeren:
Vertrieben der Hirt, zerstreut
05 die weisse weidende Herde.
Erschlagen im grauen
Krater der Hirt, erwürgt
in den leeren
steinigen Meeren die Herde.
05 Der Hass
endlich, endlich gestillt.
Abgeworfen der letzte Ballast und
blauer unten und blauer
die Schluchten. Leichter
Schwindel. Näher
05 die Sonne und heisser,
heisser. Schneeweiss.
Aber die Rosen rasen
rasen im Wind. Nur unten
unter den weissen
Zelten ist Schatten.
Und eine Glut und
eine Glut. Ein Segel
darüber. Der Schatten
verbrennt.
Die Stille immer
grösser. Endlos
der Gletscher. Darüber
die Sonne weiss und immer
05 im Zenith.
Echo des Lichts. Des Lichts
Echo. Dröhnen
der Stille. Der Stille
Dröhnen. Und weit
05 weichen die Wände. Und drinnen
Wind aus der Wüste. Der Wüste
Echo, drinnen
der Wind.
Auf dem leeren, dem leeren
Strand wälzt sich der Schläfer und lässt
sich nicht stören vom Klirren
der Kiesel, vom Licht,
05 das jählings hereinbricht.
Am leeren
Strand wälzt sich der Schläfer und lässt
sich nicht stören am leeren, am leeren
Strand vom Klirren der Kiesel, vom Licht
05 am leeren, am leeren
Strand, das hereinbricht.
Am leeren
Strand wälzt sich der Schläfer und lässt
sich nicht stören vom Klirren
der Kiesel am leeren
05 Strand und lässt sich nicht stören
vom Licht am leeren
Strand, das hereinbricht.
Und in der Grotte der Donner
der Woge, im Ohr
der goldene Sarg. In der Grotte im Ohr
der Donner der Woge,
05 im Ohr in der Grotte
der Sarg in der Woge
im Ohr.