Typoskripte Kutter
Inhalt: Typoskripte zu 122 Gedichten (7 Endfassungen)
Datierung: 1950 – 1954
Textträger: Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 10 Dossiers: 1/a (I, 17.4.1951), 1/j (Ia, 11.8.1951), 1/d (II, 1952), 1/b (III, 1952), 1/c (IV, 3.8.1952), 1/e V (Dez. 1952), 1/g (VI, 2.7.1953), 1/h (VII, Okt. 1953), 1/f (VIII, Dez. 1953), 1/i (IX, März 1954)
Publikation: Die verwandelten Schiffe (18 Gedichte); Verstreutes (11 Gedichte)
Signatur: E-03-A-01/a-j (Schachtel 147)
Herkunft: Sammung Markus Kutter
Kommentar: Texte Dossier /a übereinstimmend mit Sammlung Georgi I (Werke 5, S. 28-36)
Wiedergabe: Edierte Texte
2 Abteilungen: E-03-A-01 (a–e) / E-03-A-01 (f–j)
E-03-A-01/a
Beiliegend Postcouvert, abgeschickt aus Basel (Socinstr. 1c) an Adresse: Signore / Markus Kutter / 64 viale Regina Margherita (Spadoni) / Roma
27 Bll, gefaltet; Typoskript-Reproduktionen, angebräuntes Papier; erstes Blatt überschrieben mit Sendung I; vermutlich am 17.4.1951 an Kutter geschickt
Alle Texte finden sich auch in der Sammlung Thomas Raeber (E-01-A-02/c, Dossier 1)
E-03-A-01/b
Beiliegend Postcouvert, kein Absender; Empfänger: Herrn / Markus Kutter, cand. phil. / Winkelriedplatz 12 / Basel
11 Bll, Durchschläge; Bl. 7-11 grösseres Format, angebräuntes Papier; erstes Blatt überschrieben mit Sendung III; vermutl. im Sommer 1953 an Kutter geschickt; 8 der Gedichte auch in Typoskripte Thomas Raeber (E-01-A-02/b (3), "erhalten anfangs Juli 53"); z.T. mit Bleistiftkorrekturen (Kutter) und einzelne Tintenkorrekturen (Raeber)
Vgl. die Gedicht-Kritik von Markus Kutter im Brief vom 6.5.1951.
E-03-A-01/c
Beiliegend Postouvert, Stempeldatum: 3.VIII.52. Absender (Rückseite): Raeber, Chalet Garziana, Bevers; Empfänger: Herrn / Markus Kutter, cand. phil. / Winkelriedplatz 12 / Basel; umadressiert nach: Ferienhaus Kutter / Schwendi / Wildhaus / Toggenburg
9 Bll, Durchschläge mit wenigen Direktkorrekturen; erstes Blatt überschrieben mit Sendung IV
Texte identisch mit Typoskripte Thomas Raeber (E-01-A-02/c; Poststempel 2.7.1953) und Sammlung Georgi I (Werke 7, 28-42)
E-03-A-01/d
Beiliegend Postcouvert. Absender (Rückseite): Raeber, Via Malpighi 14, Roma; Empfänger: Herrn / Markus Kutter, cand. phil. / Winkelriedplatz 12 / Basel
12 Bll, Durchschläge; erstes Blatt überschrieben mit Sendung II; Bl. 3-11 breiteres Format, angebräuntes Papier; Bleistift-Annotationen von Kutter
E-03-A-01/e
Beiliegend Umschlag mit Aufschrift (Bleistift): Kuno: Gedichte Dez. 1952
8 Bll, Durchschläge; estes Blatt überschrieben mit Sendung V; Bl. 1-3 rechts oben Kennzeichnung mit Bleistift: "0"
E-03-A-01/f
Beiliegend Umschlag mit Anschrift: Herrn / Dr. Markus Kutter, / Winkelriedplatz 12 / Basel; Absender auf Rückseite: Raeber, Zeppelinstr. 8, Tübingen. – Mit Bleistift (wohl von Kutter) VIII (Lieferung) und Datum (Dez. 53) notiert
11 Bll, gefaltet; Typoskript-Reproduktionen; festes, angegilbtes Papier; Reintexte ohne Korrekturen; alle rechts unten datiert mit Jahreszahl 1953; gleiche Reproduktionen wie Sammlung Thomas Raeber (E-01-A-02/c); Sammlung entspricht der Sammlung Georgi II (Werke 5, 65-68); Texte meist identisch mit Typoskripte 1953 (A-5-c/06_004), bei etwas abweichender Anordnung; meist Letztfassung
E-03-A-01/g
Beiliegend Umschlag mit Anschrift: Herrn / Dr. Markus Kutter / Winkelriedplatz 12 / Basel; Absender auf Rückseite: Raeber, Fürststr. 17, Tübingen. Stempeldatum: 02.7.53. – Mit Bleistift (wohl von Kutter) VI. (Lieferung) und Datum (Juli 1953) notiert
10 Bll, gefaltet; Durchschläge, weißes, durchscheinendes Papier; identisch mit den Durchschlägen Sammlung Thomas Raeber (E-01-A-02/b, Konv. 3); Texte auch identisch mit Typoskripte 1953 (A-5-c/06_003)
E-03-A-01/h
Beiliegend Umschlag mit Anschrift: Herrn / Dr. Markus Kutter / Winkelriedplatz 12 / Basel; Absender auf Rückseite: Raeber, Zeppelinstr. 8, Tübingen. Stempeldatum: Okt. 1953. – Mit Bleistift (wohl von Kutter) VII (Lieferung) und Datum (Okt. 53) notiert
(I) 9 Bll (01-09), weißes, durchscheinendes Papier; Durchschläge, identisch mit den Durchschlägen Sammlung Thomas Raeber (E-01-A-02/b, Konv. 3); Texte auch identisch mit Typoskripte 1953 (A-5-c/06_003)
(II) 7 Bll (10-16), weißes, durchscheinendes Papier; Durchschläge, alle unten rechts von Hand mit Datum (20.9.53) versehen (Aussnahme: Der Schuh, getippt: 11.10.53)
E-03-A-01/i
Beiliegend Umschlag mit Anschrift: Mr. Markus Kutter, / Hotel Churchill, / 252 W 76th Street / New York 23 (N.Y.). Stempeldatum: 22.3.54. – Mit Bleistift (wohl von Kutter) IX (Lieferung) und Datum (März 54) notiert.
10 Bll, Durchschläge; alle datiert: 1954; entsprechend Typoskripte Thomas Raeber E-01-A-02/c_005 (abweichend dort Doppelfassung von Auf der Schaukel)
E-03-A-01/j
Beiliegend Umschlag mit Anschrift: Herrn / Markus Kutter / Winkelriedplatz 12 / Basel. Stempeldatum: 11. Aug. 1951. – Mit Bleistift: Kuno: Gedichte, und Lieferung (Ia). Dazu Karte von Raeber, mit Tinte:
11.8.51 / Lieber Markus, / hier einige Gedichte; ich wäre sehr dankbar, wenn Du mir gelegentlich Deine Glossen dazu machen wolltest, und zwar so konkret wie möglich / Auf bald! / Kuno
9 Blätter (8 Gedichte), Durchschläge; auf Bl. 1 oben mit Bleistift: Sendung I a.
Das heraufstieg in den Wald
an der Bergeslehne knisternd Tier
brach den Schlaf mir auf der Sonnenkuppe
unterm einsam kühlen Schattenbaum:
05 wie das mich erschreckte, Knacken
schützenden Gehölzes, das den
Abstieg birgt; wo ringsum dauern
Schluchten ungestümer Bäche,
die, vergessen unter Sommerstille
10 und dem Summen dunkler Hummeln,
wieder drangen aus der Seele
schreckend auf, die nie gedämpften:
als heraufstieg in den Wald
an der Bergeslehne knisternd Tier.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Details: V. 10 Komma-Korrektur: Hummeln → Hummeln,
- Besonderes: Beginn von Lieferung I (27 Bll), vermutlich am 17.4.1951 an Kutter geschickt
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 01
- Werke / Chronos: Bd.7, 33
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Vor dem offen auf den Strand geleerten
Füllhorn edler Steine fasst Begierde
die vergessenen Inselbewohner, dieser
Schätze Heimat, Meeres Reich zu schauen,
05 wo die Ahnen – wie sie glauben – wohnten:
Und sie gehn den Strand hinaus der Tiefe
zu, noch immer tiefer, bis die Flut
raubt den Atem und die Väterhallen
leuchten durch das aufgetane Tor.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 02
- Werke / Chronos: Bd.7, 35
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Auf der Insel gehn die gestrandeten Schiffer.
Sie aber schweigt und ist schön inmitten des Meeres,
ob auch jene rufen klüftiger Berge
Wirrsal und wüste Wildnis der Herkunft und gehn doch
05 heut im Garten der Götter: ihnen ist Duft
von den Bäumen, Gesang der Zikaden und das
hohe Rauschen der Flut nur Elend, solange
ruhlos bleibt ihre Seele und das Gewaltige
will, nicht wissend das Glück der reinen Beschauung:
10 Ruhe im Einklang des Meers mit dem Himmel und den
Quellen des waldigen Bergs, wo das Ganze tönt.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Details: V. 05 Bleistiftkorrektur: heute → heut
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Verstreutes
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 03
- Werke / Chronos: Bd.7, 30-31
- Identisch mit: Verstreutes
Was ist im trüben Moor das Reinere,
davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
sind dort und diese obern bleiben Schatten,
05 geworfen an die Höhlendecke, die lastet
auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
hinunter in die widerliche Lache,
wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
10 ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes:
Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
Markus Kutter an Raeber, 6.5.1951:
Vers 5 in „Was ist im trüben Moor“ (ich zitiere nach Gedichtanfang): warum lässt Du in diesem sonst regelmässigen Gedicht nach der vierten Hebung zwei unbetonte Senkungen stehen? wo Du „sie lastet“ durch „lastend“ ersetzen könntest? - Letzter Druck: Verstreutes
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 04
- Werke / Chronos: Bd.7, 31-32
- Identisch mit: Verstreutes
Irrgeworden vor dem Ueberhellen
fällt der Vogel immerfort nach innen,
unentwegten Falls Spirale findet
jedem Innenort noch einen inner-
05 innersten: so wie das Trostlicht den
Abendgänger lockt und im Gehölz
stets nach vorne flieht und über Schluchten
noch enthoben an den neuen Ort
unerreichbar angebotner Zuflucht:
10 fällt der Vogel, willos niederkreisend,
in den Grund, der jenseits des erreichten
immer noch im Ueberhellen liegt.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Details: Tippfehler-Korrekturen von Kutter
- Besonderes:
Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951
Markus Kutter an Raeber, 6.5.1951:
Im Gedicht „Irrgeworden vor dem Ueberhellen“, ebenfalls im 5. Vers die rhythmisch hässliche Endung „Trostlicht den“, welche den Ablauf des Gedichtes unterbricht. (Im dritten Vers stand bei mir „Falle Spirals“ was ich wohl richtig in „Falls Spirale“ abgeändert habe.) Das Gedicht ist mir sonst aber eines Deiner besten. Es ist auf eine Art in sich verschlossen und selbst in einen Kreis verschlungen, die es geradewegs als Architektur erscheinen lässt. Es gehört jener „Kuppelwelt“ an, die eine Grundfigur Deiner Gedichte darstellt, und deren mögliche Verkörperung ich mir hier im Pantheon und anderen Kuppeln ansehe. - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 05
- Werke / Chronos: Bd.7, 32
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Schwemmt der Fluss aus hohen, kaum gefurchten
Tälern nach den alten Tiefen mich
dieser Lust zurück, und duften wieder
Wiesen, wo der Fallende nicht weiter,
05 von dem hohen Ort nicht weiter fällt:
immer labt ihn dieses Tales schlummernd
Leben, Kraut und bunter Garten an dem
breiten, inselreichen Spendestrom.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes:
Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
Markus Kutter an Raeber, 6.5.1951:
Eine ähnliche Geschlossenheit im Gedicht „Schwemmt der Fluss“, dort aber auch im zweitletzten Vers das leere „an dem“, das sich jedoch kaum ändern lässt, es sei denn, man setze den „Spendestrom“ in den Genitiv, wodurch das „an dem“ wegfiele. - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 06
- Werke / Chronos: Bd.7, 33
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Wo denn anders ist dieser Strauch
Reinen Herzens Erfahrung,
mit silbernen Blättern glänzend,
als in dem herbstlichen Garten Gegenwart,
05 dessen Kronen tragen die Kuppel
des Hauses aus Spielen der Liebe?
Wo denn anders ist er als hier am Ende des Jahrs,
das nie süsser schmeckt als im Abschied?
Wer immer wusste vom Abschied,
10 schon als die Taube, weisse Gefährtin dem Kind,
aus der Hand entglänzte über die roten und gelben Kronen der Bäume
aus Furcht vor dem Winter:
der lächelt jetzt und geht
allein hinein unter die Kuppel,
15 schliesst die Tür, wie die Sonne
sank eben und Kühle weht aus dem Strauch
Reinen Herzens Erfahrung
mit matt gewordenen Blättern.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Verstreutes
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 07
- Werke / Chronos: Bd.7, 36
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50 (a*)
Obgleich die Tore dröhnen in die Pfosten
und durch die Halle fliegen dunklen Schalles
die grossen Vögel – siehe wie ermatten
im Schatten die blinkenden Geräte – so heben
05 die Greise kaum vom Mahl das Haupt, zu herrlich
ist ihnen Duft und Schmack des Gottes, der
Gefangenen auch in Brot und Wein geheim
zu eigen bleibt und mehr als Mittagsonne.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 08
- Werke / Chronos: Bd.7, 29
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Wer da Gold wirft durch das Fenster der Armen,
ja Gebirge versetzt mit grösserer Kraft,
schwebt verschlossen im Gemach des Gebetes
über der Erde und nährt sich,
05 Säugling, an der ewigen Brust.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 09
- Werke / Chronos: Bd.7, 33
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Die Taube trägt die heilige Ampulle
zum Pestgewölb hinab,
zerbricht am in den Leichen unerkannten Königshaupt
die ganz mit Wohlgeruch die Düsternis erfüllt,
05 sodass, durch dieses Zeichen auferweckt, der Bischof
vom Lager schwankt, mit blauen Händen
zu krönen halbverweste doch gesalbte Stirn.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Details: V. 02 Korrektur: Festgewölb → Pestgewölb
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 10
- Werke / Chronos: Bd.7, 29-30
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Der Herzgesang, der aus dem Innern schwirrt
und sanft die Seele aus den Fesseln wirrt
der wie die Taube auf den Gipfeln girrt:
wie hätt er auch die Schmachtende gefunden
05 das Tor, den wilden Wächter überwunden
nach ach so vielen kerkerdunklen Stunden
gesprengt die Schlösser und die Mauern hart,
wenn nicht im tiefsten Brunnen aufgespart
ein fliessend Licht vom Licht geoffenbart?
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 11
- Werke / Chronos: Bd.7, 28
- Identisch mit: Typoskripte 1948-50
Nimmer fand ich die Rose, solang sich
hob am Eingang zum Holz als Schlange der Erdgeist,
sprang, ein Löwe, dem Bedränger ins Antlitz,
Aufgerafftem fiel als Adler ins Auge.
05 Erst als Mut unüberwindlich
brach hervor aus der Tiefe jenseits des Herzens,
drang ich ein und sah die Rose
glühen vor den ZeItgenossen des Königs,
der im Thronzelt ehrt ob Kronen die Rose,
10Tod dem Pflückenden, aber dem Schauenden Leben:
Ganz bin ich eins mit dem König in der gefundenen Rose.
- Details
- Konvolut: Typoskripte Kutter
- Besonderes: Typoskript-Kopie (Lieferung I, 17.4.1951)
- Letzter Druck: Verstreutes
- Textart: Verse
- Datierung: fehlt
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: E-03-A-01/a
- Seite / Blatt: 12
- Werke / Chronos: Bd.7, 36
- Identisch mit: Verstreutes