E Der Prinz zieht sich, nach dem Tod seiner Gattin, für einige Wochen
\ in ein Kloster | zurück.
1 Wenn er die Orange zerteilt, achtet er drauf,
dass ihm der Saft nicht den weissen Kragen und die Manschetten,
\ die er ohnehin | jeden Tag wechselt, bespritzt.
die er ohnehin jeden Tag wechselt, bespritzt.
–––
2 Denn er ist nervöser als sonst schon:
weil er die Stadt so plötzlich verlassen musste und in dieses Kloster
\ herausziehn,
05 wo es nur Mönche gibt, die mit Blicken seine Seele zu retten versuchen.
–––
3 Aber das ist doch besser, als in dem feuchten Palast zu bleiben
und sich wie Pastetenfleisch immer von neuem von der Jammertunke von
fünfzig Frauen
immer neu übergiessen und ganz durchtränken zu lassen.
4 Hier ist es wenigstens trocken, und niemand verlangt von ihm Trauer um das
Mädchen, das er nur förmlich gekannt hat.
um das Mädchen, das er nur förmlich gekannt hat.
\ (Im Bett braucht man, gottseidank, | nicht zu sprechen).10 (Im Bett braucht man, gottseidank, nicht zu sprechen.)
–––
5 Hier kann er, nachdem die Sonne hinter den baumlos erstarrten Wogen unterging,
Hier kann er, nachdem die Sonne hinter den baumlos erstarrten Wogen zusehn
zusehn, wie man das einzige Rosenbeet mitten im Kohlplatz wässert,
und kann dann, damit man sein Gähnen nicht sieht, hineingehn
und genau darauf achten,
und genau darauf achten
dass ihm beim Zerteilen der Orange der Saft nicht den Kragen und die
Manschette bespritzt,
15 die er ohnehin jeden Tag wechselt.
10.7.55