C Im Brunnen
Unten tief im Brunnen sitzend,
habe ich dich gleich erkannt:
als du mir, der ängstlich schwitzte,
ob er nackt und hungrig sitzen
bleiben müsse? warfst herab das
05 bleiben müsse? warfst herab ein Festgewand.
Unten tief im Brunnen sitzend,
hab ich dich doch gleich erkannt,
als du mir mit Seidenlitzen
und mit Steinen, die im Dunkel plötzlich blitzen,
10 warfst herab ein Festgewand.
Soll ich aus dem Schlamm und Sand
mit dem Festgewand dir steigen?
Lass mich nur im Brunnen bleiben, mein Herr und Herrscher,
hier im Brunnen unten bleiben:
15 Wenn ich aus dem Brunnen bli¿ stiege,
dann woie bliebe, das du mir herabgesandt,
heil und ganz dein Festgewand?
Wirf mir lieber Brot und Schinken
in den Grund, da
in den Grund, wo still ich sitze
in den Grund, wo
20 und mich freu am seltnen Blinken
deiner Steine, deiner Seide,
doch hungrig sdoch seit Stunden↓hungrig
doch hungrig schon seit Stunden sitze. //
Unten tief im Brunnen sitzend,
habe ich dich gleich erkannt:
25 als du mir, der nackt vor Ängsten schwitzte,
warfst herab das
warfst herab ein Festgewand,
warfst herab dann auch die Speise
und zuletzt zur (Kletterreise
und zuletzt zur (Aufwärts)reise
warfst herab die leichte Leiter;
30 aber diesen Taggeleiter Aufwärtsleiter
will ich nicht. Nach eigner
will ich nicht. Auf meine Weise
will ich Brunnenherrscher sein.
Bleib allein im trocknen Land.
Unten tief im Brunnen sitzend
35 wink ich dir und lache dir:
schon am eitlen Festgewand,
habe ich dich gleich erkannt,
das du mir herabgesandt,
habe ich dich gleich erkannt.
5.5.55