Im Brunnen
Unten tief im Brunnen sitzend
habe ich dich gleich erkannt:
als du mir, der ängstlich schwitzend,
ob er nackt im Finstern sitzend und hun
hungrig sitzend,
bleiben müsse
05 bleiben müsse, warfst herab ein Festgewand.
Unten tief im Brunnen sitzend,
hab ich dich doch gleich erkannt,
als du mir mit Seidenschnüren Seidenlitzen
und mit Steinen reich bestückt
warfst herab das Festgewand
die im Dunkeln deine Sonne
widerblitzen,
10 warfst herab ein Festgewand.
Soll ich an die Sonne steigen,
soll ich aus dem ↑Sand↑ und Schlamm ↔
mit dem Festgewande steigen.
Lass ich nur im Schlamme schweigen bleiben, //
Lass ich nur im SGrunde
15 hier mein Herr und Herrscher sein:
wenn ich aus derm Tiefe Brunnen stiege,
dann wo bliebe, das du mir herabgesandt,
dann wie bliebe ganz und rein dein
Festgewand?
Wirf mir Brot und wirf mir Schinken
einmal nur, ↓wo still ich sitzend
20 einmal noch, vielleicht¿ herab¿,
und dafreue mich am
und dxx X X am matten Blinken,
deiner Steine Widerblinken
deiner Seide, deiner Steine,
X X Widerblinken
in dem¿ an des Tages Widerblinken,
hungrig bin im Dunkeln sitzend.
Als du mir Gewand und Speisen
25 warfst Unten tief im Brunnen sitzend,
habe ich dich gleich erkannt:
als du mir, der nackt ig und↓doch
als du mir, der hungrig und vor Äng-
sten schwitzend,
warfst herab ein Festgewand,
warfst herab dann auch die Speise //
30 und zuletzt zur Aufwärtsreise
warfst herab die Leiter lange Leiter;
aber diesen Taggeleiter
will ich nicht. Auf meine Weise
will ich Herr und Herrscher sein.
35 Bleib du nur im hellen Land.
Unten tief im Brunnen sitzend,
denk ich dein
dank ich dir und denke dein:
an Speise¿ und¿ am
schon am eitlen Festgewand
habe ich dich gleich erkannt.
22.3.55