Sonntag, 21 März 1954

Die Blume (Grundriss eines Tanzspiels)

Der efeubekränzte Jüngling kommt trunken in eine Felsenhalle tief im Meer. Er grüsst. Die Najaden, berauscht, geraten in Verzückung und beginnen vor ihm einen Tanz. In dessen Verlauf sie eine Blume vom Gewölbe pflücken und ihm übergeben. Die Blume zieht ihn aufwärts. – Die Halle und das Meer versinken, er, ernüchtert, still, steht auf dem Platz der Stadt und, sein Gesicht in die Blüte senkend, wird erfasst von neuem Wahnsinn, lässt die Blume fallen und eilt hinauf auf einen Felsvorsprung am Rand der Stadt, springt hinab. Die Meermädchen, aufgetaucht, grüssen ihn als den Vogel, als der er, verwandelt, // 013 über sie wegfliegt. – Unterdessen hat das Mädchen die Blume aufgelesen und in einem Korb davongetragen, geht damit durch einen unterirdischen Gang, tritt hinaus in den Hain: wie sie den Korb öffnet, fällt auch sie vom Duft in Wahnsinn, stürzt weg, schon brennend, bis sie der Faun ergreift und davonträgt, denn der Duft ist Flamme geworden und lässt den Hain rot brennen, während der Rest der Bühne allmählich dunkel wird, Chor der Najaden, wechselnd mit dem darüber hinfliegenden Vogel.


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Die Blume (Grundriss eines Spiels)Tanzspiels)

Der efeubekränzte Jüngling kommt

trunken in eine Felsenhalle tief im Meer.

Er grüsst. Die Najaden, berauscht, geraten

in Verzückung und beginnen vor ihm einen

Tanz. In dessen Verlauf sie eine Blume vom

vom Gewölbe pflücken und ihm übergeben.

Die Blume zieht ihn aufwärts. – Die Halle

und das Meer versinken, er, ernüchtert,

still, steht auf dem Platz der Stadt und,

sein Gesicht in die Blüte senkend, wird

erfasst von neuem Wahnsinn, lässt die

Blume fallen und eilt hinauf auf einen

Kuppe Felsvorsprung am Rand der Stadt,

springt hinab. Die Meermädchen, aufge-

taucht, grüssen ihn als den Vogel, in den ver-//
taucht, grüssen ihn als den Vogel, als der er,

 

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wandelt, über sie wegfliegt. – Unterdessen hat

das Mädchen die Blume aufgelesen und

in einem Korb davongetragen, geht damit

durch einen unterirdischen Gang, tritt hinaus

in den Hain: wie sie den Korb öffnet, fällt

auch sie vom Duft in Wahnsinn, stürzt weg,

↔ bis sie ein¿ der Faun ergreift und davonträgt,

↑schon brennend,↑  denn der Duft ist Flamme ge-

worden und lässt den Hain rot brennen, wäh-

rend der Rest der Bühne allmählich dunkel wird,

Chor der Najaden, wechselnd mit dem darüber

hinfliegenden Vogel.

21.3.54

  • Besonderes:

    Vgl. Notizbuch 1952-54 (Die Blume)

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosanotat
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/07
  • Seite / Blatt: 012, 013

Inhalt: 57 Entwürfe zu 42 Gedichten, Notate zu szenischen Texten, Motiv-Notizen
Datierung: 14.1.1954 – 3.10.1955
Textträger: Hellbraunes Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten (S. 94-114 fetter schwarzer Bleistift)
Publikation: Die verwandelten Schiffe (19 Gedichte), GEDICHTE (1 Gedicht), Verstreutes (4 Gedichte)
Signatur: A-5-c/07 (Schachtel 29)

Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Spätere Stufen: Manuskripte 1954, 1955, Typoskripte 1954, 1955
Kommentar: S. 120-122 Motive zu Gedichten
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (keine Umschriften bei Prosanotaten)

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