
Hamburg
Der Frosch
„Nicht dass ihr glaubt, ich sei feige und ich ertrage
nicht, was meine Mutter erlitten,
ich brächte, der ich alles leiste,
dies nicht zustande:
05 einen Knaben zu gebären und ihm das Geheim-
nis
meinesr Macht, meines Ruhmes zu lassen.
Nur ihm, nur ihm werde ich will ich kundtun,
warum es dem einfältigen Grosshans gelang,
die Hunde vor meinem Thron zSingen Lachen
die Hunde vor meinem Thron zum Singen zu
bringen,
10 und die Bilder steinernen Bilder im Garten,
auf den Zinnen des Hauses zum Lachen. //

Ihm will ich es sagen,
im innern Gespräch, das ich mit ihm
führe geheim vor seiner Geburt.
15 Denn nur in diesem Tragen,
nur in diesem Schmerz entsteht die not-
wendige Einung,
daraus mir der Erbe wirmeines
daraus mir der Erbe wird des ewigen Reiches.
Das stets nur ein Gott wie ich selber beherrsche.“
Spraicht der Kaiser und spuckt in das von
und bricht
20 und spuckt in das von den Ärzten
bereitgehaltene Goldtuch den Frosch
mit vielem Gekotze und Blut,
sodass sich die Diener die Nase einen Augen-
blick h¿ zuhalten.
Aber schnell richtet nehmt meinen Sohn

Und bringt ihn ins bereitete Gemach Gemach
an der Mauer,
dass er da wachse zur Schöh Schönheit,
„So imaus Kot wächst die Schönheit,
letzte Blüte¿
25 abgerungen dem Widerstand des Gemeinen¿,
der Gott steht am Ende“,
stöhnt der Kaiser,
indes man den Frosch, in Prozession
bringt in die vorbereitete Kammer an der äusseren
Mauer.
30 Damit er dort wachse hinterm goldenen Gitter,
empfange die Huldigung des aus- und einziehen-
den Volkes.
Aber am Tag, wo man den Kaiser fand im Schwert seines
Sklaven,
den feisten feiste, blutige Qualle am Boden, //

verbrennen mit Reisig die Knaben der Vorstadt
den Frosch,
der zzdurch
35 der zwischen denie Stäbene des Gitters hindu
entkommen war,
verbrannten ihn, den aus Furcht, den Erben
des ewigen göttlichen Reiches.
8.4.57