Zum 60. Geburtstag meiner
lieben Mutter
Wie Schnell rollen die Gestirne über die
Wipfel dahin,
schaukeln die Winde durch über der
Flur,
wenn die Seherin
wenn die Weise sitzt nach langer
Irrung am
Eingang der Grotte,
wo sich der Berg senkt hinab zum Ufer
des Flusses,
05 und überschaut xx ruhigeren Her-
zens den Glanz
die glänzende Tiefe,
die aus der Ebene fern ragenden
Klippen,
leuchtend wie Segel der Schiffe
tröstender Zukunft.
Tröstender Zukunft Verheissung
kommt durch
die Lücke der Wolke //
auf dem grünen Samt samtenem
Grunde,
10 derie Mond weisse Sichel in farbi-
gen Dünsten,
wo die und in den Sternen, die
flüchtig in den wogenden Wol-
ken
spielen, Ehren Dienerinnen, die
prangende Herrin.
Noch einmal, nochmals bebt
das Herz der innere
Zelt,
das verschlossene Heiligtum des Her-
zens der Frau
am Eingang der Grotte,
15 nochmals, aber wie leise wie von
die Saite sich regt,
wenn der schlafende Spieler die
sie zufällig mit dem Ärmel
berührt. //
Ihr Auge blickt gross, blickt freudig,
das einst so viele Tränen
geweint,
blickt freudig hinaus zum Strom,
zu den Klippen wie Segel,
zumr der Sichel empor in far-
bigen Dünsten,
20 zu den tanzenden Sternen,
blickt freudig nochmals auf all
die Weite, die sie lange
durchfahren,
ruft dann den Vogel vom Wipfel,
dass er sich nähre aus ihrer
Hand,
dass er sie begleite nachher begleite,
sitzend auf ihrer Schulter,
an ihre Wange das Köpfchen
geschmiegt,
hinein in die bläuliche Grotte, bevor
die Ränder sich röten.
17.3.51