Datiert: April 1954

Der Pfau

01 Sachte setzte der Pfau einen Fuß vor den andern und zog den Schweif knisternd hinter sich her auf dem Geländer, bis er an die Stelle kam, wo das Gebüsch wuchernd in den schwarzen Garten hereinbrach, mit dem Gezweig voller Düfte sich den Eintritt erzwang: Bis er dorthin kam, Kopf und Krone hob, zögerte erst und dann anhielt, so daß sein Schweif, einen Augenblick blinkend, vom Geländer hinabfiel und dann sich barg in den Zweigen.

02 Erschreckt nun hob sich ein Wind aus dem Busch, stob ein purpurner Faltersturm in den Glanz, der aus der Zweige Überhang aufging: Der Pfau schlug das Rad in die Nacht.

  • Besonderes:

    Erstes von 7 Gedichten
    Vgl. die Briefe von Walter Höllerer, 16.3.1954, Carl Hanser Verlag, 16.3.1954 und Meldung der Buchdruckerei AG PASSAVIA, 17.3.1954 (Zusendung von 2 Abzügen; verso Bleistiftnotiz:)

    Der Pfau war in den Fahnen, die ich Ihnen zurückgeschickt habe, richtig: er darf nicht in Versen gedruckt werden.

  • Zeitschrift: Akzente (1954), H. 2, S. 177
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: Monat + Jahr
  • Signatur: D-3-b-01
  • Identisch mit: Die verwandelten Schiffe 1957 (keine Absätze))

Inhalt: Unselbständig publizierte Gedichte und Gedichtgruppen (Verstreutes)
Textträger: Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und andere Sammelwerke
vgl. Verzeichnis der unselbständigen Publikationen

Weitere Fassungen

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