Kein Datum ! . . . ( 01.01.1952 *)

Trennung trägt, die reichgezierte Barke ...* (A*)

Trennung trägt, die reichgezierte Barke,
zu den Lampen, leuchtend Wiedersehn.
Aus dem grünen Wasser die Delfine
rufen Lockungen, die schillernd wehn:
05 Blasen gelben Glücks, ins Helle steigend.
Dass ich doch vergässe dein Gesicht,
dass ich doch, zur nahen Stunde neigend,
höbe auf im Delfin mein Gewicht!
Aber mich trägt, ob sie lecker schiene,
10 Hoffnung fort, die reichgezierte Barke.

  • Details:

    Annotationen (mit Unterstreichungen):

    zu V. 04: Lockungen / wehn] Lockungen können nicht wehn.
    zu V. 09: Aber mich trägt,] -vv- (verträgt sich hier gerade nicht!)
    zu V. 09: lecker schiene] leck erschiene?
    zu V. 09: erschiene] warum Konjunktiv?
    zu V. 03/08: Dèlphin / Delphìne? (Silbenakzent)

  • Besonderes:

    Typoskript (Lieferung II, Jan. 1952) mit Annotationen von Kutter

    Markus Kutter an Raeber, 26.1.1952:

    Trennung trägt: Auch ein Gedichttyp, für den Du so etwas wie Urheberrechte geltend machen darfst. Das kreisförmig in sich selbst zurückgebogene Gedicht. Ich finde es gut, muss aber in Einzelheiten pedantisch sein: der Delphin ist auf dem i betont, delphis heisst er schon im Griechischen. Es geht nicht an, ihn im selben Gedicht verschieden zu akzentuieren. (Ich weiss wohl, dass es als Präzedenzfall Altar und Altäre gibt, doch existiert dort kein griechisches Wort.) Dürfen Lockungen wehn? „Aber mich trägt“ stört in seinem Rhythmus die andern Trochäen empfindlich. (Im selben Vers muss es wohl heissen: leck erschiene, und nicht: lecker schiene, oder nicht? Für den zweiten Fall würde mich die Assoziation zum gastronomischen lecker irritieren.)

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: ohne Datumsangabe
  • gereimt: ja
  • Schreibzeug: Schreibmaschine
  • Signatur: E-03-A-01/d
  • Seite / Blatt: 06

Inhalt: Typoskripte zu 122 Gedichten (7 Endfassungen)
Datierung: 1950 – 1954
Textträger: Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 10 Dossiers: 1/a (I, 17.4.1951), 1/j (Ia, 11.8.1951), 1/d (II, 1952), 1/b (III, 1952), 1/c (IV, 3.8.1952), 1/e V (Dez. 1952), 1/g (VI, 2.7.1953), 1/h (VII, Okt. 1953), 1/f (VIII, Dez. 1953), 1/i (IX, März 1954)
Publikation: Die verwandelten Schiffe (18 Gedichte); Verstreutes (11 Gedichte)
Signatur: E-03-A-01/a-j (Schachtel 147)
Herkunft: Sammung Markus Kutter

Kommentar: Beschreibung. Texte Dossier /a übereinstimmend mit Sammlung Georgi I (Werke 5, S. 28-36)
Wiedergabe: Edierte Texte

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