HOLZ

Holz unterm Wasser
leuchtet Phosphor, es wird
nicht in Feuer
ausbrechen. Die Flut
05 bleibt und hält es bedeckt. Das Schiff
fährt schnell, und ich kann
meinen Anker nicht werfen
als Angel, das Holz nicht
herauf und an mich ziehn.

10 Dann bräche es gleich
aus in Feuer, verbrännte
das Schiff. Das schwingt jetzt den grauen
Schleier über den Himmel. Ich schreie
nach Ebbe. Man hat
15 den Mond weggenommen, die Flut
bleibt, unaufhörlich
tanzt man im Dunkeln betrunken
auf dem Verdeck. Mein Anker
trifft nicht und faßt nicht als Angel
20 das Holz, das Phosphor
leuchtet unter dem Wasser.

  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: pauschal (Konvolut)
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Strophen: ja
  • Seite / Blatt: 47
  • Textnr.: 042
  • Werke / Chronos: Bd.1, 128

Titel: GEDICHTE
Verlag: Claassen Verlag GmbH, Hamburg (1960)
Druck: Poeschel & Schulz-Schomburgk, Eschwege
Inhalt: 46 Gedichte
Textträger: Broschiertes Oktavbändchen, gelber Umschlag, 56 Ss

Vorstufen: Notizbuch 1955-57, 1957-58, 1958-61, Manuskripte 1957, 1958, 1959-60, Typoskripte 1957
Kommentar: Auslieferung: 29.3.1960; Beschreibung

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