WINDMÜHLEN II

Die Woge der Nymphen floh mit dem Wind vorm Meerbeben landeinwärts.
Das Rotlicht hielt auf an der Straße und staute die Woge der Nymphen.
Denn die Wagen rasten nach dem Wasserwochenende zurück in die Stadt,
und es gab kein Schild »Nymphenwechsel«.

05 Die Woge der Nymphen stand. Aber ihr Fragen
»Warum nicht weiter?« dreht sich, Windmühlen, im Wind immer weiter.

Der Sturz der Giganten brach mit dem Sturm jenseits vom
Berghang, die Bräute zu holen.
Das Rotlicht hielt sie auf an der Straße und staute den Sturz der Giganten.
Denn die Wagen rasten nach dem Wasserwochenende zurück in die Stadt,
10 und es gab kein Schild »Gigantenwechsel«.

Der Sturz der Giganten stand. Aber ihr Zürnen
»Warum nicht weiter?« blieb, Felsblöcke, liegen.

Die Wagen rasen noch heute nach den Wasserwochenenden
zurück in die Stadt.
Sie meinen, die Windmühlen, die Felsen
15 bleiben, bloß weil Rotlicht ist, gegenüber einander
stehn an der Straße für immer, für immer.

  • Besonderes:

    Langzeilen, V.1-3, 6-9, 13 gebrochen

  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: pauschal (Konvolut)
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Strophen: ja
  • Seite / Blatt: 18
  • Textnr.: 013
  • Werke / Chronos: Bd.1, 99

Titel: GEDICHTE
Verlag: Claassen Verlag GmbH, Hamburg (1960)
Druck: Poeschel & Schulz-Schomburgk, Eschwege
Inhalt: 46 Gedichte
Textträger: Broschiertes Oktavbändchen, gelber Umschlag, 56 Ss

Vorstufen: Notizbuch 1955-57, 1957-58, 1958-61, Manuskripte 1957, 1958, 1959-60, Typoskripte 1957
Kommentar: Auslieferung: 29.3.1960; Beschreibung

Weitere Fassungen

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