Inhalt: 359 Manuskripte und 5 Typoskripte zu 131 Gedichten, Hochdeutsch + Mundart (42 Endfassungen)
Datierung: 21.8.1979-20.3.1983
Textträger: 282 Einzelblätter (A4-Format), bräunliches, angegilbtes Papier, z. T. Typoskript-Makulatur; schwarze Tinte (spitze Feder)
Umfang: 121 Dossiers, 369 beschriebene Seiten
Publikation: Abgewandt Zugewandt (87 Gedichte): Hochdeutsche Gedichte / Alemannische Gedichte
Signatur: A-5-h/03 (Schachtel 42)
Herkunft: Nr. 1-58: Mappe EG 81-82-83; Nr. 59-121: Mappe EG 82-83
Frühere Stufen: Notizbuch (Mundart) 1979-82, Notizbuch (Hochdeutsch) 1980-88,
Kommentar: Beschreibung
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften; Reihenfolge entsprechend Datum und Zusammengehörigkeit modifiziert
Abgewandt von den
Häusern den
staubigen Bäumen
dem Platz mit den
05 kantigen Steinen
abgewandt von den
Linnen die von den Seilen herab
hängen der Schweiss der
letzten Nächte der letzten
10 Stunden darin die
Todesangst und das
Gestöhn wenn der Morgen
heran kommt
zugewandt mit dem
15 Gesicht den Felsen den schroffen
Klippen ins Meer
in den Spalten
wenige Blüten
aber blau aber rot
20 das Tor von der Flut
gleich wieder verschlossen
zugewandt dem ||
Strand mit den Kieseln
den leeren
25 Gräbern im Steilhang
dem Flügel der lautlos heran
gleitet und alles
zudeckt den Schimmer
auslöscht die
30 bleierne Platte
der Duft von
längst versteinerten Blumen
hin und her
irrend darüber
35 abgewandt von den
Häusern dem
Staub und den Strassen
entschlossen
zugewandt dem offenen
40 Tor unterm
überhängenden Felsen
Erwartung.
Abgewandt von den
Häusern den
staubigen Bäumen
dem Platz mit den
05 kantigen Steinen
abgewandt von den
Linnen die von den Seilen herab
hängen der Schweiss der
Nächte der Stunden
10 darin die Todes-
angst und das
Gestöhn wenn der Morgen
heran kommt
zugewandt mit dem
15 Gesicht den Felsen den
Klippen ins Meer
in den Spalten
wenige Blüten
aber blau aber rot
20 das Tor vor der Flut
gleich wieder verschlossen ||
zugewandt dem
Strand mit den Kieseln den leeren
Gräbern im Steilhang
25 dem Flügel der lautlos heran
gleitet und alles
zudeckt den Schimmer
auslöscht die
bleierne Platte
30 der Duft von
längst versteinerten Blumen
hin und her
irrend darüber
abgewandt von den
35 Häusern dem
Staub und den Strassen
entschlossen
zugewandt dem offenen
Tor unterm über-
40 hängenden Felsen
Erwartung.
Wenn du in das öde Gehäuse
die leeren
Kammern und durch die
Galerien die vielfach von deinen
05 Schritten hallenden Säle
vordrängst sähest du innen
zuinnerst in der dämmrigen
Zelle weder den Rost noch die Kohlen
darunter Geruch von versengtem
10 Fleisch triebe dich alsbald
durch die Galerien die Säle
die Kammern und durch das ganze
Gehäuse zurück o der Atem
der Weite von neuem winzige
15 Falter und weiss
wölkend über den Büschen.
Wenn du in das Gehäuse die Kammern
die Galerien durch alle
Säle die wider-
hallen von deinen
05 Schritten innen
zuinnerst in der
Zelle der Rost und die Kohlen
darunter Geruch von versengtem
Fleisch und alsbald
10 durch die Galerien die Säle
die Kammern und durch das ganze
Gehäuse zurück ohne Atem
die Weite von neuem winzige
Falter und weiss
15 wölkend über den Büschen.
Hinein in das Gehäuse die Säle
die Galerien durch alle
Zimmer Wider-
hall von deinen
05 Schritten innen
zuinnerst die
Zelle der Rost und die Kohlen
darunter Geruch von versengtem
Fleisch und dann zurück durch die Zimmer
10 die Galerien durch alle
Säle Wider-
hall von deinen
Schritten hinaus
aus dem Gehäuse die Weite
15 von neuem winzige Falter und weiss
wölkend über den Büschen.
Oder wenn du dich unten durch die
Keller und durch die
Krypten wühltest die alten
Kleider in Fetzen zerfallend
05 in Fäden farblos Partikel die muffig
röchen und durch die Gelasse mit toten
Ratten und Kutten
aufgestapelt und in den Kapuzen
quieken die Mäuse ein Lager
10 verfaulter Matratzen ganz vorn
am Ende die Kästen die schweren
Deckel versunken
im Staub doch aus dem versteckten
Fenster ein Licht die
15 Windung der Treppe die Tür o der Atem
der Weite von neuem
winzige Falter und weiss
wölkend über den Büschen.
Oder wenn du dich unten
durch die Keller und durch die
Grüfte die alten
Kleider in Fetzen zerfallend
05 in Fäden farblos Partikel
muffig riechend und durch die Gelasse mit toten
Ratten und Kutten
aufgestapelt und in den Kapuzen
quieken die Mäuse ein Lager
10 verfaulter Matratzen und vorn am Ende die Kästen
die schweren Deckel versunken
im Staub doch aus dem versteckten
Fenster ein Licht die
Windung der Treppe und oben
15 die Weite von neuem winzige
Falter und weiss
wölkend über den Büschen.
Oder unten durch die
Keller und durch die Grüfte die feuchten
Kutten in Fetzen
zerfallend in Fäden Partikel
05 farblos und muffig
riechend und in den Kapuzen
quiekende Mäuse und vorn
am Ende die Kästen mit schweren
Deckeln versunken
10 im Schutt doch im ängstlichen
Licht die Windung der Treppe und oben
die Weite von neuem winzige
Falter und weiss
über den Büschen.
Bleiglut der Dächer du hüpfst
schreiend von Turm
zu Turm von einem
Giebel zum andern der Schall
05 der Glocken als käme
der Richter am Himmel und nicht
eine einzige Wolke die weissen
Kaninchen und weit
entfernt sich zu fürchten am Fuss
10 der bebenden Kuppel
Gemampf und in den Augen
Neugier blinkend aber
bestimmt für das Nachtmahl.
Von Turm zu Turm von einem
Giebel zum andern der Schall
der Glocken als käme
der Richter am Himmel und nicht
05 eine einzige Wolke die weissen
Kaninchen und weit
entfernt sich zu fürchten am Fuss
der bebenden Kuppel
mampfend und in den Augen
10 Neugier blinkend sie sind
bestimmt für das Nachtmahl.
Aber es wäre immer nur eine
Berührung leise für einen
Moment der Küste von
Polignano und der Kreuzung
05 der Siebten Avenue und der 42. Strasse
oder der grünen
Höhe im Sommer mit Löwen-
zahn und Wiesenschaumkraut
immer nur eine
10 Berührung und dann
die Rückkehr ohne die Mühe
und ohne die Qual
der Ablösung zurück in die Höhle
die tropfenden Wände und alle
15 Berührung verdichtet
zum Traum und erst wirklich.
Aber es wäre immer nur eine
Berührung flüchtig für einen
Moment der Küste von
Polignano etwa und der Kreuzung
05 der Siebten Avenue mit der 42. Strasse
immer nur eine
Berührung und dann
die Rückkehr ohne die Mühe
und ohne die Leiden
10 der Trennung zurück in die Höhle
unter die tropfenden Wände und alle
Berührung ein Traum
und ohne Erwachen.
Das enge Gehäuse
aber die Lücken
überall in der Wand und
bald die geballten und bald
05 wieder zerrissenen Wolken
Hatz
unaufhaltsam. Das Standbild
kopflos und immer
unverrückt wandert
10 über das Pflaster.
Bald zerrissen oben
bald wieder geballt
Hatz unaufhaltsam. Das Standbild
kopflos und immer
05 unverrückt wandert
über das Pflaster.
Bald zerrissen
bald wieder geballt
Hatz unaufhaltsam
über dem Standbild
05 das kopflos und (immer)
unverrückt wandert
über das Pflaster.
Bald zerrissen
bald wieder geballt
Hatz unaufhaltsam darunter
wandert kopflos das Standbild
05 ein Schatten
unverrückt über das Pflaster.
Zerrissen bald und
bald wieder geballt
Hatz unaufhaltsam darunter
das Standbild ein Schatten
05 kopflos und
unverrückt über das Pflaster.
Zerrissen bald
und bald wieder
geballt Hatz
unaufhaltsam darunter
05 das Standbild ein Schatten
kopflos und
unverrückt über das Pflaster.
Zerrissen bald
und bald wieder
geballt Hatz
unaufhaltsam darunter
05 das Standbild der
Schatten kopflos
und unverrückt über das Pflaster
Zerrissen bald
und bald wieder
geballt Hatz
unaufhaltsam darunter ||
05 das Standbild
ein Schatten
kopflos
und unverrückt über das Pflaster.
Zerrissen bald
bald geballt
Hatz unaufhaltsam
darunter
05 Standbild
ein Schatten
kopflos
und unverrückt über das Pflaster.
Zerrissen bald
bald geballt
Hatz unaufhaltsam
darunter
05 das kopflose Standbild
der Schatten
unverrückt über das Pflaster.
Und das Glitzern weit
unten weit wie
könnte es oben die dunklen
Schwaden erhellen die Jagd
05 anhalten und innen
inmitten die wütende Drehung?
Und das Glitzern weit
unten weit wie
könnte es oben die dunklen
Schwaden erhellen und innen
05 stillen inmitten
die wütende Drehung?
Und das Glitzern weit
unten weit wie
könnte es oben die Schwaden
erhellen und innen
05 stillen inmitten
die wütende Drehung?
Verlassen o
verlassen die Welt die
herunterfallenden Brocken
barfuss und gefangen
05 hinter den Brocken der
Falter der grosse
Falter gefangen in der
schwarzen
Höhle hinter den
10 barfuss barhaupt herunter-
gefallenen hinter den
donnernd herunter-
gefallenen Brocken
barfuss barhaupt die Welt
15 verlassen o
verlassen und gefangen der dunkle
Falter eingesperrt in der
Höhle die schweren
Brocken der leichte der freie
20 Falter aber ||
eingesperrt aber
gefangen der Falter und die
herunter-
polternden Brocken bar-
25 fuss barhaupt die Welt
verlassen verlassen
und eingesperrt und
gefangen verrammelt der schwarze
Falter o die
30 Welt eingesperrt und
verrammelt gefangen o
verlassen verlassen.
Verlassen o
verlassen die Welt
barfuss barhaupt und die herunter-
polternden Brocken der dunkle
05 Falter gefangen in der
Höhle die barfuss
barhaupt herunter-
polternden Brocken
barfuss barhaupt die Welt
10 verlassen o
verlassen gefangen der Falter
eingesperrt in der
Höhle die schweren
Brocken der leichte
15 Falter aber
eingesperrt aber
gefangen und die herunter-
polternden Brocken bar-
fuss barhaupt die Welt ||
20 verlassen verlassen
und eingesperrt und
gefangen verrammelt
in der Höhle der
dunkle der leichte
25 der Falter o
verlassen verlassen.
Verlassen o
verlassen die Welt
barfuss barhaupt der dunkle
Falter in der
05 Höhle gefangen
die herunter-
polternden Brocken
barfuss barhaupt die Welt
verlassen der Falter
10 eingesperrt in der Höhle
die schweren
Brocken der leichte
Falter aber
eingesperrt aber
15 gefangen und die herunter-
polternden Brocken bar-
fuss barhaupt die Welt
verlassen und einge-
sperrt und gefangen
20 in der Höhle verrammelt
der dunkle der leichte
Falter o
verlassen verlassen.
Barfuss barhaupt die Welt
verlassen der Falter in der
Höhle gefangen und das
Poltern der Brocken
05 barfuss barhaupt die Welt
verlassen der leichte
Falter aber
eingesperrt aber
gefangen und das
10 Poltern der Brocken
barfuss barhaupt die Welt
verlassen und einge-
sperrt und gefangen
in der Höhle verrammelt
15 der dunkle der leichte
Falter
verlassen verlassen.
Von Wien
steigt er auf und über
dem Schwarzwald erscheint er
als ein heimischer Vogel und doch
05 war es vermutlich über dem persischen Hochland dass er
ausschlüpfte aus dem
Ei. Aber das ist
zu lange her. Über
Frankfurt steht er
10 ein halbes Jahrtausend und manche
behaupten sogar sie hätten
ihn mit zwei Köpfen gesehen ein Fabel-
tier sei er damals gewesen doch seither
ist er ein einfacher // 01v
15 Vogel nun schon
lange allein und ohne
Genossen und findet
zwischen den Wolken-
kratzern sein altes
20 Nest St. Bartholomäus nicht mehr schon auf
Goethe hatte er dort
nur noch exotisch
gewirkt wie aus einem fernen
Zwinger hergeflogen da fällt
25 eine Feder und dort
eine Feder herunter Passanten
lesen sie auf und erinnern
sich sie hätten im Nordosten
ihn neulich auf einem verschneiten
30 Sandplatz im Schnee
sitzen sehen abgemagert und heiss-
hungrig schnäbelnd wie lang
ists her dass er über den Toren der alten
Städte des Südens aus goldenen Tellern
35 frass und von Castel del Monte die Flotten // 02
der Sarazenen die Segel
des heiligen Markus erspähte dass er in der Grotte
am Palatin wohnte bequem
und gefürchtet noch heute
40 schmerzt ihn der Rauch in den Augen
womit man ihn austrieb.
Doch auch über Frankfurt wird er sich nicht mehr
halten können schon bald
hat er alle Federn verloren man wischt sie
45 jeweils morgens um fünf Uhr
an der Konstabler-
wache an der
Kaiserstrasse zusammen er fällt
wenn er Glück hat am Römer
50 herunter ein kahles
ausgemergeltes Aas liest ihn ein Türke
vom Pflaster auf und wirft ihn zum übrigen
Müll in den Container.
Von Wien
stieg er auf und über
dem Schwarzwald erschien er
als einheimischer Vogel und doch
05 war es vermutlich im persischen Hochland wo er
ausschlüpfte aus dem
Ei aber das ist
zu lange her über
Frankfurt steht er
10 seit einem halben Jahrtausend
von Zeit zu Zeit immer wieder und manche
behaupten sogar sie hätten
ihn mit zwei Köpfen gesehen ein Fabel-
tier sei er damals gewesen doch seither
15 ist er ein einfacher
Vogel nun schon
lange allein und ohne
Genossen und findet
zwischen den Wolken-
20 kratzern sein altes
Nest St. Bartholomäus nicht mehr schon auf // 04
Goethe hatte er dort
nur noch exotisch
gewirkt wie aus einem fernen
25 Zwinger hergeflogen da fällt
eine Feder und dort
eine Feder herunter Passanten
lesen sie auf und erinnern
sich sie hätten ihn neulich
30 im Nordosten auf einem verschneiten
Sandplatz im Schnee
sitzen sehen abgemagert und heiss-
hungrig schnäbelnd wie lang
ists her dass er über den Toren der alten
35 Städte des Südens aus goldenen Tellern
frass und von Castel del Monte die Flotten
der Sarazenen die Segel
mit dem geflügelten Löwen erspähte dass er in der Grotte
am Palatin wohnte bequem
40 und gefürchtet noch heute
schmerzt ihn der Rauch in den Augen
womit man ihn austrieb
doch auch über Frankfurt wird er sich nicht mehr
halten können schon bald
45 hat er alle Federn verloren man wischt sie ||
jeweils morgens um fünf Uhr
an der Konstabler-
wache vor der
Paulskirche zusammen er fällt
50 wenn er Glück hat am Römer
herunter ein kahles
ausgemergeltes Aas liest ihn ein Türke
vom Pflaster auf und wirft ihn zum übrigen
Müll in den Container.
Nicht der von 1789 in Paris nein
der von 1794 ist gemeint in
Frankfurt am Main der
vierzehnte Juli Goethe
05 war weit fort in Weimar die Frau
Rath lebte immer noch aber beide
hatten keinen Sinn für das was da
vorging als Franz
von Toskana als Letzter
10 die Römische Krone empfing
Sakrament und Beschwörung einer
magischen Ordnung voraus-
weisend auf das universale
Reich des ewigen Friedens das es
15 bis heute nicht gibt und auch der
Völkerbund und die Vereinten
Nationen sind erst
Voranzeigen weniger sinnen-
fällig als der Flug des
20 Adlers vom Nil bis zum Main war dafür
mehr schon Urbi et Orbi aber die Krone // 05v
die heilige Lanze für Goethe
und für die Frau Rath waren nur
Antiquitäten das All-
25 gemeine gab es für sie nur als eine
moralische Übereinkunft der Menschen als eine
Versittlichung ihres privaten
Umgangs miteinander das Reich
war ihnen nur noch
30 ein Überbleibsel der
mittleren Zeit und die Krönung des Kaisers
ein gemütliches Schauspiel aus der
Stadtgeschichte von Frankfurt was ist es
da zu verwundern, dass die
35 Söhne und Enkel den Frankfurter 14. Juli über
dem Pariser vergassen und aus dem
Reich ein weiteres
Kästchen machten unter den vielen
Staatskästchen einander
40 bedrängend zerquetschend auf der
schmalen Strasse zur Über-
macht und zum Reichtum die Doppel-
krone des oberen und des
unteren Reiches kommt ins
45 Museum der Horus-
falke in den Zoologischen Garten der wahrhaft ||
sittliche wahr-
haft vernünftige Mensch
versteht die Zeichen nicht mehr und hat
50 sie der glückliche
gar nicht mehr nötig.
Nicht der von 1789 in Paris
der von 1794 in Frankfurt am Main der
vierzehnte Juli Goethe
war weit fort in Weimar die Frau
05 Rath lebte immer noch beide
hatten keinen Sinn für das was da
vorging als Franz
von Toskana als Letzter
die Römische Krone empfing
10 Sakrament und Beschwörung einer
magischen Ordnung voraus-
weisend auf das universale
Reich des ewigen Friedens das es
bis heute nicht gibt und auch der
15 Völkerbund und die Vereinten
Nationen sind erst
Voranzeigen weniger sinnen-
fällig als der lange
Flug des Adlers vom Nil bis zum Main aber dafür // 6v
20 schon allgemeiner die Krone
die heilige Lanze waren für Goethe
und für die Frau Rath nur
Antiquitäten das All-
gemeine gab es für sie nur als eine
25 moralische Übereinkunft der Menschen das Reich
war ihnen nur ein Überbleibsel
der mittleren Zeit und die Krönung des Kaisers
ein gemütliches Schauspiel aus der
Heimatgeschichte was ist es
30 da zu verwundern dass die
Söhne und Enkel den Frankfurter 14. Juli über // 07
dem Pariser vergassen und aus dem
Reich einen weiteren
Kastenwagen machten unter den vielen
35 Kastenwägen alle plombiert und verriegelt einander
bedrängend zerquetschend auf der
schmalen Strasse zur Über-
macht und zum Reichtum die Doppel-
krone des Oberen und des
40 Unteren Reiches kommt ins
Museum der Horus-
falke in den Zoologischen Garten der wahrhaft
sittliche wahrhaft
vernünftige Mensch versteht die
45 Zeichen nicht und hat sie
der glückliche
auch nicht mehr nötig.
Das Schwirren laut der
Gedanken und das Getöse
lähmend
immer lauter der Wellen.
05 Doch wo auf den Kämmen auf den
gelähmten sitzen wo nur
rasten auf den betörten
dann die Gedanken?
Das Schwirren
laut der Gedanken
die Lähmung
der tosenden Wellen und wo
05 auf den gelähmten
sitzen und wo
rasten auf den betörten
dann die Gedanken?
Geschwirr der Gedanken lähmt
die tosenden Wellen und wo
auf den gelähmten
sitzen und wo
05 auf den betörten
rasten dann die Gedanken?
Und der Geruch des
Bluts das durch das Gitter
herabtropft auf deinen Kopf
heiss und klebrig
05 herab die dampfende
Pfütze der Abfluss
(von Exkrementen) verstopft und die Füsse
bis an die Knöchel versunken.
Und der Geruch des
Bluts das durch das Gitter
herabtropft
auf deinen Kopf
05 heiss und klebrig
herab die dampfende
Pfütze der Abfluss
verstopft versunken
bis an die Knöchel die Füsse
Und der Geruch des
Bluts das durch das Gitter
herabtropft
heiss und klebrig
05 herab die dampfende
Pfütze der Abfluss
verstopft (und umspült) versunken
bis an die Knöchel die Füsse
[ Die Mumie auswickeln aus
ihren Bändern aus
ihren Tüchern entmummen und immer
noch und immer wieder
05 Bänder und Tücher und dann
die ganz ausgewickelte ganz
entmummte Mumie auf das
grosse Floss legen und es
losmachen und es hinunter-
10 lassen den Fluss hinunter den
Strom hinunter hinunter den breiten
den ruhigen Strom den beinahe
unbewegt fliessenden Strom
hinunter nach Amsterdam schicken und in
15 Amsterdam drunten hält das
Floss an der Brücke mitten
in der Stadt Amsterdam hält das
Floss und sie nehmen
die ganz ausgewickelte ganz ||
20 entmummte die schwarze und ganz
ausgedörrte Mumie nehmen
sie herunter vom Floss und wickeln sie wieder
ein in Linnen und wickeln
sie ein in Bänder sie mummen sie wieder
25 ein in schneeweisse
Linnen und Bänder und setzen
sie bei mitten in der
Stadt Amsterdam ganz inmitten der grossen
Stadt Amsterdam setzen sie die
30 wieder eingemummte und wieder
eingewickelte Mumie bei und das
leere das verlassene Floss treibt auf dem breiten
Strom in die weite
Mündung des Stroms und von der weiten
35 weiten Mündung des Stroms hinaus in das weite
Meer in das grenzenlose
Meer und bleibt dort
draussen verloren in dem
unendlichen Meer denn wer hätte // 01v
40 sonst für das verlassene wer
hätte für das leere
Floss noch irgendeine Verwendung? ]
[ Die Mumie auswickeln aus
ihren Bändern aus
ihren Linnen entmummen und dann
die ganz ausgewickelte ganz
05 entmummte Mumie auf das
Floss legen und es los-
machen und es hinunter-
lassen den Strom hinunter den breiten
den ruhigen den beinahe
10 unbewegt fliessenden Strom
hinunter und drunten
mitten in der Stadt Amsterdam hält das Floss an der Brücke
sie nehmen die ausgewickelte
die entmummte die ganz
15 ausgedörrte, ganz schwarze
Mumie herunter vom Floss und
wickeln sie wieder in Linnen und mummen
sie wieder ein in Bänder und setzen // 02v
sie bei an der Brücke inmitten der grossen
20 Stadt Amsterdam setzen sie die
wieder eingemummte und wieder
eingewickelte Mumie bei und das leere
das verlassene Floss treibt auf dem Strom in die weite
Mündung des Stroms und von der weiten
25 weiten Mündung hinaus und in das weite
Meer hinaus bleibt weit weit draussen verloren. ]
Über dem Rand des
schwarzen
Tümpels die Bläue
dreifach das Meer das
05 Segel der Himmel
was täte
der Krebs am Rand des
schwarzen
Tümpels wenn er die Bläue
10 sähe das blaue
Segel hinweg mit dem
Wind über das blaue
Meer und über den blauen
Himmel geweht
15 was täte der Krebs dann am Rand und ||
angesichts der
unvermeidlichen Rückkehr?
Der Rand des
Tümpels darüber die Bläue
dreifach des Meers des
Segels des Himmels
05 was täte
der Krebs am Rand des
Tümpels wenn er das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
10 Himmel sähe
was täte
der Krebs dann am Rand
des Tümpels und angesichts
der unvermeidlichen Rückkehr?
Am Rand des
Tümpels darüber
die Bläue dreifach
des Meers
05 des Segels
des Himmels
was täte
der Krebs am Rand des
Tümpels wenn er das blaue
10 Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
Himmel sähe
was täte er dann am Rand und
angesichts der
15 unvermeidlichen Rückkehr?
Am Rand des
Tümpels und drüben
die Bläue dreifach
was täte
05 der Krebs am Rand des
Tümpels wenn er drüben das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
Himmel sähe
10 was täte er dann am Rand
vor der Bläue dreifach
drüben und angesichts der
unvermeidlichen Rückkehr?
Am Rand des Tümpels
wenn er drüben das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
05 Himmel sähe
was täte der Krebs dann am Rand
des Tümpels vor der dreifachen
unerreicharen Bläue
und angesichts der
10 unvermeidlichen Rückkehr?
Vom Rand des Tümpels
wenn er drüben das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
05 Himmel sähe
was täte
der Krebs dann vom Rand
des Tümpels vor der dreifach
unerreichbaren Bläue
10 der unvermeidlichen Rückkehr?
Vom Rand des Tümpels
wenn er drüben das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
05 Himmel sähe
was täte
der Krebs vor der dreifach
unerreichbaren Bläue?
Aber der Grund des Tümpels
10 die Rückkehr
nicht zu vermeiden.
Vom Rand des Tümpels
wenn er drüben das blaue
Segel über das blaue
Meer hinweg unter dem blauen
05 Himmel sähe
was täte
der Krebs vor der dreifach
unerreichbaren Bläue?
Aber der Grund
10 des Tümpels und nicht
zu vermeiden die Rückkehr.
[ Är heiges
Gschleipf ond hötterli dorom
nor emmer ede
andere noche em Hufe ond chönn
05 dorom weler es Gschleipf heig
ned zvorderscht am Hufe
laufe ond chäm
emmer zletscht ond
emmer zschpot hender allne
10 andere noche weler es Gschleipf heig ond wenn si de einisch
öbernes Högerli tägid
schtörchle ond alli
zäme abe tägid
gheie e Pächsee wo schwarz
15 esch ond fürig ond wommer
dren ned cha schwemme
weler es Gschleipf heig ]
Wenn de Chräbs use
chrablet usem Tömpel
use ond ufe
a Rand chond deh
05 gsäch er dosse em Meer ofem blaue
Wasser wo so
blau esch das es
fascht nömme blau ond scho fascht
rot esch es blaus
10 Sägel devoh
met em Wend zäme wende.
Aber är cha ned so wit gseh de Chräbs
ond s esch au besser we chönnt er
Chräbs blibe schontsch ond donde
15 blibe em tonkle
Tömpel we chönnt er?
Wenn de Chräbs use
chrablet usem Tömpel
use ond ufe
a Rand chond deh
05 gsächer dosse em Meer ofem blaue
Wasser wo so
blau esch das es
fascht nömme blau ond scho
fascht rot esch es blaus
10 Sägel metem Wend öbere blau
Hemel wende.
Aber är cha
ned so wit gseh de Chräbs
ond s esch au besser we chönter
15 Chräbs blibe schontsch ond donde
blibe em tonkle
Tömpel we chönter?
Wenn er use
chrableti usem Tömpel
use ond ufe
a Rand chäm ond dosse em Meer ofem blaue
05 Wasser es blaus
Sägel gsäch onderem blaue
Hemel was
tät deh de Chräbs ächt?
Aber är cha
10 ned so wit gseh we wär er schontsch
e Chräbs ond chönt zrogg ond
abechrable e Tömpel abe
ond hocke blibe em Tonkle
we chönter?
Wenn er use
chrableti usem Tömpel
use ond ufe
a Rand chäm ond dosse em Meer ofem blaue
05 Wasser es blaus
Sägel gsäch onderem blaue
Hemel
we chönt deh de Chräbs no
Chräbs blibe ond zrogg ond
10 abe chrable e Tömpel abe ond donde
hocke blibe em Tonkle
we chönter?
Wenner use
chrableti usem Tömpel
use ond ufe
a Rand chäm ond wit osse em Meer ofem blaue
05 Wasser es blaus
Sägel gsäch onderem blaue
Hemel
we chönt deh de Chräbs no
zrogg ond abe chrable
10 vom Rand e Tömpel abe ond Chräbs
blibe ond hocke
blibe em Tonkle
we chönter?
O dië Choge-
Grachte vo
Amschterdam wië
grau ond
05 trurig dië
riesige
Chele ond alli
zue ond dromome e allne
Fenschtere blotti
10 Liber oder au nome
Schtöck vonene Schwänz
ond Votze ond Bröscht ond
Chöpf met
offene Mülere suber
15 e Zelophan ipackt
O dië
choge Grachte vo
Amschterdam wië
grau ond
20 trurig muesch nome dië ganz ||
Nacht drof fahre a kener
Ländi usschtige de tüendsdi
velecht ned verschtöckle ond ned
usschtelle ond ned
25 eis Teil oms ander voder tüendsi
de ned verchaufe
velecht
O dië choge
Grachte vo
Amschterdam wië
grau ond trurig dië
05 riesige
Chele ond alli
zue ond dromome e allne
Fenschtere blotti
Liber oder au nome
10 Schtöck vonene Schwänz
ond Votze ond Bröscht ond
Chöpf met
offene Mülere suber
e Zellophan ipackt.
15 O dië
choge Grachte vo
Amschterdam wië
grau ond
trurig muesch nome dië ganz ||
20 Nacht drof fahre a kener
Ländi usschtige de töndsdi
velecht ned verschtöckle ond ned
usschtelle ond ned
eis Teil oms ander voder töndsi
25 de ned verchaufe
velecht.
Mosch ned tänke dass der
öpper tued z leid
wärche wenn jetz of einisch
d Wolke de Nomittag schwarz
05 machid das esch
nome wels uhs-
schnuuft ond i-
schnuuft ond ned
glichlig cha blibe ond d Chöpf
10 vo de Nägle send scho
glänzig vom Räge.