Synopse

(6)
Freitag, 23 Januar 1959    (    )

Das Auge

Noch in der letzten Kammer sieht dich an das Auge,
das nicht schläft. Stell deinen Teller
in die Asche: iss.
Nimm weg vom Tisch den Teller, trage ihn
05 durch die Flucht der Kammern. Lass
dich durch den Staub, das Spinngewebe // 081
nicht beirren, das Sägemehl, das alte
Gift, den Speck, der stinkt aus Mausefallen.
Und ruh auf keinem Sessel aus, er bricht, die Federn
10 stechen dich ins Gesäss. Geh durch die Zimmer
weiter, verschütte nicht die Suppe, sie ist heiss.
Und erst am Ende, wo die Bilder des
Zaren und der Zarin unkenntlich beinah
unter staubigen Scheiben hängen, stelle
15 deinen Teller wieder in die Asche: iss. Noch in der
letzten Kammer sieht dich an, das nimmer
schläft, das Auge.

In: Notizbuch 1958-61
Dienstag, 24 März 1959    (    )

Der Teller (A)

Nimm den Teller vom Tisch,
trag ihn durch die Flucht der Kammern.
Lass dich durch den Staub, die
Spinngewebe, das Sägemehl nicht beirren.
05 Nicht durch das alte Gift,
nicht durch den Speck,
der aus den Mausefallen stinkt.

Ruh auf keinem Sessel aus, er bricht,
die Federn stechen dich ins Gesäss.
10 Geh durch die Zimmer weiter,
verschütte die Suppe nicht; und erst am Ende,
wo die Bilder des toten Zaren und der Zarin
fast unkenntlich unter verstaubten Scheiben hängen,
dort in der letzten Kammer stell den Teller nieder in die Asche: iss.

In: Manuskripte 1959-60
Samstag, 09 Mai 1959    (    )

Der Teller (B)

Nimm den Teller vom Tisch,
trag ihn durch die Kammern.
Lass dich durch den Staub, die
Spinngewebe, das Sägemehl nicht beirren.
05 Nicht durch das alte Gift,
nicht durch den Speck,
der aus den Mausefallen stinkt.

Ruh auf keinem Sessel aus, er bricht,
die Federn stechen dich ins Gesäss.
10 Geh durch die Zimmer weiter,
verschütte die Suppe nicht; und erst am Ende,
wo die Bilder des toten Zaren und der Zarin
fast unkenntlich unter verstaubten Scheiben hängen,
dort in der letzten Kammer stell den Teller nieder in die Asche: iss!

In: Manuskripte 1959-60
Samstag, 09 Mai 1959    (    )

Der Teller (C)

Nimm den Teller vom Tisch,
trag ihn durch die Kammern.
Lass dich durch den Staub, die
Spinngewebe, das Sägemehl nicht beirren.
05 Nicht durch das alte
Gift, nicht durch den Speck,
der aus den Mausefallen heraufstinkt.

Ruh auf keinem Sessel aus, er bricht,
die Federn stechen dich ins Gesäss.
10 Geh durch die Zimmer weiter, verschütte
die Suppe nicht; erst am Ende, wo die Bilder des toten
Zaren und der Zarin fast schon
unkenntlich unter verstaubten
Scheiben hängen, dort in der letzten
15 Kammer stell den Teller nieder in die Asche: iss!

In: Manuskripte 1959-60
Datiert: 1959    (    )

Der Teller

Nimm den Teller vom Tisch,
trag ihn durch die Kammern.
Lass dich durch den Staub, die
Spinngewebe, das Sägemehl nicht beirren.
05 Nicht durch das alte
Gift, nicht durch den Speck,
der aus den Mausefallen heraufstinkt.

Ruh auf keinem Sessel aus, er bricht,
die Federn stechen dich ins Gesäss.
10 Geh durch die Zimmer weiter, verschütte
die Suppe nicht; erst am Ende, wo die Bilder des toten
Zaren und der Zarin fast schon
unkenntlich unter verstaubten
Scheiben hängen, dort in der letzten
15 Kammer stell den Teller nieder in die Asche: iss!

In: Typoskripte 1959
Datiert: 1960    (    )

DER TELLER

Nimm den Teller vom Tisch,
trag ihn durch die Kammern.
Lass dich durch den Staub, die
Spinngewebe, das Sägemehl nicht beirren.
05 Nicht durch das alte
Gift, nicht durch den Speck,
der aus den Mausefallen heraufstinkt.

Ruh auf keinem Sessel aus, er bricht,
die Federn stechen dich ins Gesäß.
10 Geh durch die Zimmer weiter, verschütte
die Suppe nicht; erst am Ende, wo die Bilder des toten
Zaren und der Zarin fast schon
unkenntlich unter verstaubten
Scheiben hängen, dort in der letzten
15 Kammer stell den Teller nieder in die Asche: iß!

In: GEDICHTE 1960
Typoskripte 1959 (alph.)
(Total: 47 )
Typoskripte 1959 (Folge)
(Total: 47 )
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