Synopse

(4)
Freitag, 02 November 1951    (    )

Nahe krächzt …*

Nahe krächzt,
nahe das Schöpfrad,
hebt aus der Tiefe,
hebt aus dem innersten Herzen
05 der Erde den Eimer,
schwankenden Eimer, 
voll noch, voll überfliessend dort unten, 
aber im Steigen am Seil 
gab er den Reichtum zurück, 
10 lässt ihn fallen zum Schatz, 
dem er entwunden. 
O dass nur noch ein Tropfen 
bliebe zur Letzung der Lippe 
schmachtenden Pilgers, 
15 den der Abendstern nimmer 
tröstet und nicht des Mondes lächelnde Sichel: 
wenn er dies reine // 124 
aus der Tiefe mühsam geschöpfte 
Wasser nimmer empfinge, 
20 auch nicht einen Tropfen empfinge.

In: Notizbuch 1950-51
Datiert: 1951    (    )

Im Kreuzgang des Laterans (A*)

Nahe krächzt,
nahe das Schöpfrad,
hebt aus der Tiefe,
hebt aus der innersten Tiefe
05 den schwankenden Eimer,
voll noch, voll überfliessend dort unten:
aber im Steigen am Seil
gibt er den Reichtum zurück,
lässt ihn fallen zum Schatz heim,
10 dem er enthoben.
O dass nur noch ein Tropfen
meiner geborstenen Lippe
bliebe zur Letzung,
da mich der Abendstern nimmer
15 tröstete, nicht des Mondes lächelnde Sichel:
wenn ich dies reine,
aus der Tiefe mühsam geschöpfte
Wasser nimmer,
auch nicht einen Tropfen empfinge.

In: Typoskripte 1951
Datiert: 1951    (    )

S. Johann im Lateran, Kreuzgang (B*)

Nahe krächzt,
nahe das Schöpfrad,
hebt aus der Tiefe,
hebt aus der innersten Tiefe
05 den schwankenden Eimer,
voll noch, voll überfliessend dort unten:
aber im Steigen am Seil
gibt er den Reichtum zurück,
lässt ihn fallen zum Schatz heim,
10 dem er enthoben.
O dass nur noch ein Tropfen
meiner geborstenen Lippe
bliebe zur Letzung,
da mich der Abendstern nimmer
15 tröstete, nicht des Mondes lächelnde Sichel:
wenn ich dies reine,
aus der Tiefe mühsam geschöpfte
Wasser nimmer,
auch nicht einen Tropfen empfinge.

In: Typoskripte 1951
01.01.1952 * (nicht datiert)    (    )

S. Johann im Lateran, Kreuzgang ...*

Nahe krächzt,
nahe das Schöpfrad,
hebt aus der Tiefe,
hebt aus der innersten Tiefe
05 den schwankenden Eimer,
voll noch, voll überfliessend dort unten:
aber im Steigen am Seil
gibt er den Reichtum zurück,
lässt ihn fallen zum Schatz heim,
10 dem er enthoben.
O dass nur noch ein Tropfen
meiner geborstenen Lippe
bliebe zur Letzung,
da mich der Abendstern nimmer
15 tröstete, nicht des Mondes lächelnde Sichel:
wenn ich dies reine,
aus der Tiefe mühsam geschöpfte
Wasser nimmer,
auch nicht einen Tropfen empfinge.

In: Typoskripte Kutter
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