Synopse

(6)
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels. 2 (A*)

Verebbende Hügel,
bleich in mondloser Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
ob er schnell auch kommt und, wahrlich, erschreckend,
da er überm Feld die Pappeln der grauen Allee
20 gleich grünen Fackeln entflammt.
Dann aber steht er vor ihnen, ganz licht
und klarer denn Bäume, Häuser und Herden.
Und seine Stimme,
hatten sie die nicht täglich zu hören gehofft, in
jedem Gespräch?
25 Nun klingt sie ihnen aus bebender Mitte und
ruft: "Fürchtet euch nicht!"

In: Typoskripte Hochstrasser
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels (B*)

Bleiche Hügel,
verebbend in mondlose Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
ob er schnell auch kommt und, wahrlich, erschreckend,
da er die Pappeln der grauen Allee
20 gleich Fackeln entflammt.
Dann aber steht er vor ihnen, ganz licht
und klarer denn Bäume, Häuser und Herden.
Und seine Stimme,
hatten sie die nicht täglich, in jedem Gespräch, zu hören gehofft?
25 Nun klingt sie ihnen aus bebender Mitte und ruft:
„Fürchtet euch nicht!“

In: Typoskripte Hochstrasser
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels

Bleiche Hügel,
verebbend in mondlose Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
stets inwendiger Bote:
war er auch, wie Glut unter Asche, verborgen,
20 jetzt flammt er auf,
entzündet gleich Fackeln
die Bäume der grauen Allee.
Nun tönt sie,
Klangsonne, jähe, des Nachts,
25 Stimme aus bebender Mitte und ruft:
"Fürchtet euch nicht!"

In: Typoskripte Hochstrasser
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels

Bleiche Hügel,
verebbend in mondlose Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
stets inwendiger Bote:
war er auch, wie Glut unter Asche, verborgen,
20 jetzt flammt er auf,
entzündet gleich Fackeln
die Bäume der grauen Allee.
Nun tönt sie,
Klangsonne, jähe, des Nachts,
25 Stimme aus bebender Mitte und ruft:
"Fürchtet euch nicht!"

In: Typoskripte 1943-46
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels 2

Bleiche Hügel,
verebbend in mondlose Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
inwendiger Bote,
stets, wie Glut unter Asche, verborgen.
20 Jetzt flammt er auf,
die Bäume der grauen Allee.
als Fackeln entzündend.
Und seine Stimme,
hatte sie ihnen nicht oft aus Geheimem gesprochen?
25 Nun tönt sie, mittägliche Sonne des Klangs,
aus bebender Mitte und ruft:
"Fürchtet euch nicht!"

In: Typoskripte 1943-46
Sonntag, 16 Dezember 1945    (    )

Ankunft des Engels.

Bleiche Hügel,
verebbend in mondlose Nacht,
unbewegte, gefrorene Wasser.
Hirten sitzen, in Decken gehüllt,
05 bei schlafender Herde,
selber fast schlummernd,
und sinnen gewöhnliche Dinge,
graue und kalte.
Ihrer Träume fiebrige Tauben,
10 ausgesandt nach dem Eiland des Glückes,
lange kehrten sie heim in ernüchterte Seelen.
Aber allen, die wohnen zwischen den Blättern der Rose,
kommt einmal der Tag, oder, schöner noch,
einmal die Nacht,
15 da sie, erwachend, ziehn durch Nüstern den Duft,
den süssen, süssen, der sie schon immer umgab.

So ist der Engel,
stets inwendiger Bote:
war er auch, wie Glut unter Asche, verborgen,
20 jetzt flammt er auf,
entzündet gleich Fackeln
die Bäume der grauen Allee.
Nun tönt sie,
Klangsonne, jähe, des Nachts,
25 Stimme aus bebender Mitte und ruft:
„Fürchtet euch nicht!“

In: Typoskripte 1945-50
Typoskripte Hochstrasser (alph.)
(Total: 19 )
Typoskripte Hochstrasser (Datum)
(Total: 19 )
Suchen: Typoskripte Hochstrasser