Entstanden: 1955

Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt die 
Gardinen vom Fenster zurück 
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es anlegt,

und sieht sich selbst, die Frau, die auf den Steg tritt,
wo einer ihr winkt und sie an der Hand fasst:
05 "Nein" schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich
zurück, 
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.

So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den
Spitz, 
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke weg-
zieht, ohne daß sie ihm sein Stück Zucker zuwarf,
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft
und der Orgel ins Tantum Ergo hineinbellt.

10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt dem Dampfer zugleich mit dem Auge 
des Knaben 
vom Getümmel des Kais zur Enge, wo sich fast berühren die Felsen 
und wo die Kellner ein Sonnendach spannen übers Deck, für die Dame, 
die einzig noch da ist von der Sommergesellschaft:
15 Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.

Infos
  • Details: V. 08 Direktkorrektur (1): sein Lächeln zuwarf → sein Stück Zucker zuwarf
    V. 12 Umstellung (1) V. 12: wo sich die Felsen fast berühren → wo sich fast berühren die Felsen 
    V. 13 Umstellung (1): übers Deck spannen →  spannen übers Deck
  • Besonderes: (1) Typoskript + 2 Durchschläge (Korrekturen)
    (2) Typoskript (b*) + 4 Durchschläge (Korrekturen eingearbeitet), V. 08 ohne Worttrennung umbrochen
    Langzeilen
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: nur Jahr
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Schreibmaschine
  • Signatur: A-5-c/12_022
  • Seite / Blatt: 01, 02
  • Identisch mit: Die verwandelten Schiffe