13 „Manchmal lässt man ein Haustier frei, zum Bei-
spiel einen Stier, sucht nach einigen Tagen danach
und opfert es an dem Platz, wo man es findet;
an dieser Stelle erhebt sich dann die Stadt.“
Eliade S. 418 //
14 „Deshalb versammelt sich in Krisenzeiten (Bela-
gerung, Seuche) die ganze Inwohnerschaft, um in
einer Prozession die Mauern der Stadt zu um-
schreiten und so deren Kraft als Grenze, als ma-
gisch-religiösen Wall zu stärken. Dieser Umgang
mit seinem Aufwand von Reliquien, Lichtern usw.
nimmt manchmal rein magisch-religiöse Form
an: man opfert dem heiligen Patron eine der Stadt
eine Kerze, deren Länge dem Umfang der Einfrie-
dung entspricht …“
Eliade S. 420
15 Die Hexe sagt: „Wir gehen Kräuter pflücken, um
sie auf die Wunden des Herrn zu legen.“ „Die Hexe
wird durch die Kraft des magischen Ritus mit der Passion //
des Heilands ‚gleichzeitig‘; die gepflückten Kräuter schulden
ihre Wirksamkeit der Tatsache, dass sie auf die Wunden
des Erlösers gelegt worden sind … oder dass sie zu Füssen
des Kreuzes wachsen.“
Eliade, S. 444
16 „Dem Verlangen, sich immer und von selbst in einem
heiligen Raum zu befinden, entspricht der Wunsch,
immer in der Ewigkeit zu leben – vermöge einer Wieder-
holung archetypischer Handlungen.“
Eliade, S. 462
17„Wenn man Gold und Jade in die neun Öffnungen
der Leiche legt, wird sie vor Verwesung geschützt sein.“
(Der Alchemist Ko-Hung)
„Wenn bei der Öffnung eines alten Grabes der Leich-
nam im Inneren zu leben scheint, so wisse, dass es
im Inneren¿ oder beim Körper eine grosse Menge Gold
oder Jade gibt. Nach den Vorschriften der Dynastie
Han wurden die Prinzen und Heroen mit ihren perlen-
geschmückten Kleidern beigesetzt und mit Jadebe-
hältern versehen, welche die Auflösung des Körpers
verhindern.“ (Buch Tao Hung-Ching, 5. Jhdt.)
Eliade, S. 495-496 //
18 Situationen für ein Drama:
Pilatus findet seine Frau nackt unter einem Weinstock. (Leitmotiv).
Eine Frau wirft sich weinend auf ihr Bett, weil ihr der, den sie liebt,
die Tochter des Hauswirts mit ihr zuammen in die „Entführung“
eingeladen hat. – Der Freund sitzt mit dem Ehepaar im
ungarischen Keller, korr der Mann korrespondiert mit ihm,
um ihm die Schwierigkeiten der Lage klar zu machen.
Aber das sind erst Situationen (zu vermehren),
die aber noch kein Drama machen, das etwas wie eine fass-
bare, spielbare Handlung haben muss. Elementarische Cha-
raktere, die es die Handlung füllen, bestimmen, tragen.
Gesucht werden muss eine solche Handlung: Lektüre von
Erzählungen, Legenden, Romanen usw. –
Anwendung¿: Streit des Mädchens mit seinem Freund
19 Edelsteine sind aus dem Kopf von Schlangen oder Drachen
gefallen. – Der Diamant ist giftig, weil er im Rachen
der Schlange war.
20 Der Lapislazuli figuriert in Mesopotamien den Mond-
gott Sin und die gestirnte Nacht. //
21 Petersilie: Dekoration zum Braten, würzig, grün, duftend,
unerheblich, überflüssig, aber intensiver (schwere Karosse mit klei-
nem Läufer zur Seite)
22 Das Leben, d. h. die Realität, ist in einer kosmischen Sub-
stanz konzentriert, von der direkt oder indirekt¿ durch
symbolische Teilhabe alle lebenden Gestalten abstam-
men. Die Tiere des Wassers, besonders Fische (die zugleich
erotische Symbole sind) und xxx Seeungeheuer werden
zu Emblemen des Heiligen, denn sie treten an die Stelle
der absoluten Realität, die im Wasser konzentriert ist
Eliade 223
23 Die versiegten Kräfte der Gottheit wurden dadurch
wieder hergestellt (durch das Untertauchen des Götterbildes)
und eine gute Ernte (das Eintauchen wirkte magisch auf
den Regen ein) sowie Vermehrung aller Güter bewirkt.
Das Bad der phrygischen Mutter Kybele fand am 27.
März statt, es vollzog sich in einem Fluss oder in einem
Teich … .
Eliade 226 //
24 Untertauchen des Kruzifixes oder der Statuen der Heiligen Jungfrau
um die Trockenheit zu beschwören und Regen zu verlangen, findet
sich im katholischen Bereich seit dem 13. Jhdt. … .
Eliade 226
25 In Klaros stieg der Priester in die Grotte hinab, trank
Wasser aus einer geheimnisvollen Quelle und antwortete in
Versen auf die im Geist gestellten Fragen.
Eliade 233
26 Ein späterer Aberglaube sagt, vom Prophetenwahnsinn be-
fallen werde, wer eine Gestalt aus dem Wasser steigen
sehe …
27 Die Mitte des Tages ist der Augenblick der Epiphanie
der Nymphen. Wer sie sieht, verfällt einem nymphologischen
Enthusiasmus, so Teiresias, der Pallas und Chariklo sah,
oder Aktäon, der Artemis mit ihren Nymphen entdeckte.
Daher ist es empfehlenswert, um die Mittagszeit sich keinen //
Quellen, Brunnen, Wasserläufen zu nahen, auch nicht dem Schatten
zwischen Bäumen.
Eliade 236-37
28 „Mövenpick“ in Föhr¿: Metallpfeiler mit Lampen
in der Form von Blättern, daran hinauf klimmend,
grosse Likörflaschen zur Dekoration zwischen Licht-
pilastern an den Wänden
29 In Ägypten die Mondgottheit der „Stier der Sterne“.
Eliade, S. 125
30 Ein in Ozeanien verbreiteter Mythos erzählt,
wie der Heros über eine Kette von Pfeilen in den Himmel ge-
langt sei, indem er den ersten Pfeil in das Himmels-
gewölbe schiesst, den zweiten darüber und so fort, bis
eine Kette zwischen Himmel und Erde gebildet ist.
Eliade S. 137 //
31 „Der ostjakische Schamane singt, dass er sich
auf einem Seil in den Himmel erhebe und die Sterne,
die seinen Weg behindern, beiseite schiebe.“
Eliade S. 141
32 Sonne steigt während des Festmonats in einen
Feigenbaum, um die Erde zu befruchten; um ihr zu helfen,
steckt man auf den Baum eine Leiter von 7 oder 10 Stufen.
Eliade S. 158
33 Die Sonne steigt in der Nacht ins Totenreich; kann
Menschen mit hinabführen, kann sie auch hindurchführen
und am Morgen zurückbringen.
Eliade S. 161
34 Auf Neuseeland glaubt man, dass ein blosser Blick
auf den Sonnenuntergang den Tod zur Folge haben kann.
Eliade S. 162 //
35 Auf Rhodos wird dem Sonnengott ein mit vier Pferden
bespannter Wagen dargebracht, den man später ins Meer stürzt.
Eliade, S. 170
36 Die Sonne ist aus dem Auge des Riesen Puresche¿
entstanden. Beim Tode des Menschen kehrt sein
Auge in die Sonne zurück. zurück.
Eliade S. 171
37 Alte Frau, auf dem Heimweg von einem Strolch ver-
folgt, ruft um Hilfe, ein Auto hält an, sucht mit ihr
im Villenvorort, aber vergeblich, wegen der vielen dunklen
Gärten. Sie erhält in der Villa des Retters tröstet
sich mit Tee in der Villa des Retters.
38 Ich springe aus dem Fenster, aber meine
Flügel verfangen sich in die gespannten Fäden. Jetzt
hänge ich über der Strasse //
39 Maria, Jesuskind, Lamm am Fuss des Gauri Sankar:
Das Kind ermahnt das Lamm da zu bleiben. Der See oben gefroren,
Drache tot. Ausserdem eine Expedition der Universität
Kioto (Buddhisten) auf dem Weg
40 Die Bahnhofhalle unter der Milchhaut: Tamino,
der die Tiere mit der Flöte anzieht (und wegführt?)
41 „Das inwendige Licht, das Gott selbst in uns an-
zündet, kann durch die sinnliche Erfahrung der
Welt geweckt werden: man muss sich der sinnlichen
Beschauung der Schattenbilder nur wie einer Notdurft und
eines Werkzeugs bedienen und nicht darin beharren.“
Leibniz, nach Wolfgang de Boer
42 „Ich glaubte einmal, dass die Wahrheit im Dun-
keln gesucht werden müsse; aber sie ruft draussen
in den Gassen.“
Nicolaus Cusanus