Der Mund
Ehe das Moos ihn ganz überwuchert
und ehe die Lianen ihn schliessen,
ehe der Efeu die leeren und schrecklich
blickenden Augen blendet,
05 ehe das steinerne Antlitz, ganz wieder in Wildnis versinkt,
steige hinein in den riesig offenen Mund,
wo in der Tiefe eine einsame Glühlampe baumelt
und kaufe der Frau eine Karte
über dem Andenkenstand, in der Tiefe:,
und kaufe der Frau eine Postkarte ab mit dem,
10 die bunt farbig den Vulkan zeigt, wie er langsam
am Himmel rauchend dahinfährt
und vorn diesesas steinerne Antlitz, //
wie es aussah vor zweihundert Jahren
wie es war, eh es von Moos ganz überwuchert,
ehe den Mund das Moos überwuchert,
ehe der Efeu die leeren und schrecklich blickenden
Augen geblendet,
ehe
15 wie es war, ehe es überwuchert
und ehe es wieder befreit und gereinigt war:
ein Gartenhaus, w ↓hin
ein Gartenhaus, wo der Kavalier seine Dame
im Sommer lockte,
wo die bestellten Sänger aus dem Dunkel
schluchzten seine Begierde,
wo man tanzte in Masken des Nachts im Scheine
papierner Laternen
20 und wo man, nicht ohne Gefahr, dieen steinernen
Runzeln entlang
hinaufstieg in die Lidfalte, wo schon etwas Moos war
zum Lager. //
Steige hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte,
ehe das Antl Meditation↓↓Kontemplation der
ehe das Antlitz wieder in Wildnis versinkt
und d die
und ehe die grosse Strasse , Nachttieren nur noch ein
Weg ist¿,
25 und die Autobusse mit den Fremden, deren einer dich
hertrug,
vergass, ganz beschäftigt mitversenkt und ganz beschäftigt
mit dem Sammeln von Kräften
bis zur nächsten lauten Enthüllung. (Versuchung)
1.2.56