Zwischen den Kerzen
Mir ist es bestimmt zwischen den Kerzen zu sitzen,
und nur nachts darf ich die Apfelsinen und
die Kuchen,
die ihr mir hinlegt, berühren anrühren
die
und trinken den Tee, den ihr mir unter Gebeten bereitet.
Und wenn dann
05 Und es tut dann nichts, wenn einige noch auf den Treppen
sitzen
und warten auf die Wunder, die ich zu wirken vergesse:
Denn ihr habt mir die grossen Votivdrachen an der Decke
so aufgehängt,
dass sie sich immer unterm Licht bewegen den Ewigen
Lampen bewegen,
und zuweilen fällt dann mein Auge in deines, stummer
und zuweilen muss ich dich dann ansehn, stummer
Beter;
10 nur wenn ich mit dir, wie der Beter, mit¿ der andere
Pilger,
der mit dir sitzt und flüstert:
nur wenn ich so mit dir flüstern könnte, //
dann wär ich dir der hilfreiche Gott, den du suchst.
Aber du wagst mich nicht anzusehen oder nur mit
Schrecken im Auge,
15 und so bin ich dir fremd noch zwischen den Kerzen
und kann dir nicht helfen
und esse müssig die Apfelsinen, die du mir darbringst.
Im gleichen Augenblick wie du vom Strahl der Ewigen
Lampen getroffen,
wenn die Votivdrachen wegwendet der Windzug:
auf demn Altar verbannt hoch über der Treppe,
untätig zwischen die Kerzen,
20 tot würdig untätig in den Weihrauch und zwischen
die Kerzen.
28.1.56