Donnerstag, 05 November 1953

5.11.53

Meine Verse sind alle zusammen mein Gedicht, wobei man wohl später, rückblickend, das eine oder andere Stück ausscheiden kann. Aber im übrigen gehören sie grundsätzlich zusammen. Darum wäre es, sachlich gesehen, das Richtige, sie vorerst in Gruppen von vielleicht je etwa zehn Stücken in Zeitschriften zu veröffentlichen. Von Zeit zu Zeit sollte man einige dieser Gruppen zu einem Buch zusammenfassen. Dieses Verfahren würde die Bewegung meiner Arbeit, ihre sich langsam enthüllende Absicht am natürlichsten, am unmissverständlichsten zeigen: für die Veröffentlichung einzelner Gedichte muss ich zwar noch dankbar sein, ich könnte mir nicht leisten, sie irgendwann abzulehnen, aber das ist doch immer nur ein Notbehelf, der dem eigentlichen Ziel nur sehr mittelbar dienen kann. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass man sich in meine Manier // einlesen muss, das kann man erst, wenn der Stoff quantitativ ausreicht. Ein Stück erhellt das andere, präzisiert ihm seinen Standort.

  • Textart: Prosanotat
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: C-2-a/08
  • Werke / Chronos: Bd.6, 188, 189

Inhalt: Tagebuchauszüge zur Poetik und zu einzelnen Gedichten
Datierung: 1948 – 1991
Umfang: Ausgewählte Textstellen aus ca. 20 Tagebuch-Heften
Signatur: C-2-a/01 …, C-2-c/01 … (Schachtel 77-79)

Wiedergabe: Textkonstitution ohne Verzeichnung der Korrekturen

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