Synopse

(7)
Freitag, 07 Oktober 1960    (    )

Adler

Die Woge donnert
zieht
den Kies ins Weite
schreckt
05 den Adler, der
die weissen Schäume 
fürchtet: Sie
lecken unersättlich mit
der salzig
10 brennenden Zunge.
Gelungen ist
dem Adler dieses böse
Spiel noch nicht. Er neidet // 140
dem Wasser des Salzes
15 Schärfe. Und er zieht
die Klauen an
und wendet
sich hin zur Weite,
dehnt die Flügel wie
20 die Wogen ihre
Kämme dehnen. Dort
sind keine Grenzen. Und
nur Fische springen. Selten
fällt er auf sie nieder. Aber
25 sonst schwebt er, gleitet
taumelt zwischen Bläuen // 141
träumt traumlos und erinnert
sich nicht einer, keiner
dieser Küsten mit den
30 Kieseln, die bereit
liegen, weissem
Gischt glatt zu folgen
und mit Klirren kichern.

In: Notizbuch 1958-61
Montag, 20 März 1961    (    )

Vogel (A)

Die Welle
zieht den Kies ins Weite, und erschreckt
den Vogel, der
die weissen Schäume fürchtet: denn sie
05 lecken unersättlich mit der Zunge,
die salzig brennt. Der Vogel
beneidet das Wasser um das Salz und zieht
die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
10 die Flügel wie
die Wellen ihre Kämme
dehnen. Die Fische // 02
springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
15 schwebt er, döst und taumelt
traumlos und erinnert sich
bald an keine
dieser Küsten mehr, nicht
an eine dieser Küsten mit den
20 Kieseln, die glatt
liegen, und bereit,
dem Wink und Ziehn zu folgen und mit
weissem Klirren kichern.

In: Manuskripte 1961
Montag, 08 Mai 1961    (    )

Vogel (B)

Die Welle 
zieht den Kies ins Weite und erschreckt
den Vogel, der
die weissen Schäume fürchtet; denn sie
05 lecken unersättlich salzig. Und der Vogel
zieht die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
die Flügel, wie
die Wellen ihre Kämme
10 dehnen. Die Fische
springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
schwebt er, taumelt
traumlos und erinnert sich // 04
15 nicht an eine dieser Küsten mit den
Kieseln, die, bereit, zu folgen
dem Wink und Ziehn, mit
weissem Klirren kichern.

In: Manuskripte 1961
Dienstag, 20 Juni 1961    (    )

Vogel (C)

Die Welle
zieht den Kies ins Weite und erschreckt
den Vogel, der
die Schäume fürchtet; denn sie
05 lecken unersättlich, salzig, Und der Vogel
zieht die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
die Flügel mit
den Wellenkämmen.
10 Die Fische springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
schwebt er, taumelt
traumlos und erinnert sich
nicht an eine dieser Küsten, die, bereit zu folgen
15 dem Wink und Ziehen,
klirrend kichern.

In: Manuskripte 1961
Dienstag, 01 August 1961    (    )

VOGEL

Die Welle
zieht den Kies ins Weite und erschreckt
den Vogel, der
die Schäume fürchtet; denn sie
05 lecken unersättlich, salzig. Und der Vogel
zieht die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
die Flügel mit
den Wellenkämmen.
10 Die Fische springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
schwebt er, taumelt
traumlos und erinnert sich
nicht an eine dieser Küsten, die, bereit zu folgen
15 dem Wink und Ziehen,
klirrend kichern.

In: Verstreutes
Datiert: 1961    (    )

VOGEL

Die Welle
zieht den Kies ins Weite und erschreckt
den Vogel, der
die Schäume fürchtet; denn sie
05 lecken unersättlich, salzig. Und der Vogel
zieht die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
die Flügel mit
den Wellenkämmen.
10 Die Fische springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
schwebt er, taumelt
traumlos und erinnert sich
nicht an eine dieser Küsten, die
15 klirrend kichern.

In: Typoskripte 1961
Datiert: 1963    (    )

Vogel

Die Welle
zieht den Kies ins Weite und erschreckt
den Vogel, der
die Schäume fürchtet; denn sie
05 lecken unersättlich, salzig. Und der Vogel
zieht die Klauen an und dreht
hinaus ins Weite, dehnt
die Flügel mit
den Wellenkämmen.
10 Die Fische springen. Selten
fällt der Vogel auf sie nieder. Meistens
schwebt er, taumelt
traumlos und erinnert sich
nicht an eine dieser Küsten, die
15 klirrend kichern.

In: FLUSSUFER 1963
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