Donnerstag, 11 Mai 1961

Elegie (B)

Der Bootsmann winkt
von der Treppe. Das Licht des Novembers
ist grell und wirft mich in den Strandkies.
Im Grellicht des Novembers
05 sind die Blätter der Bäume
fahl und bedeckt
vom Staub eines ganzen
Sommers. Die Welle
springt und reisst das Boot unter
10 das Laken, das man für das Requiem Winter
zwischen den Felsen
ausgelegt hat. Die wenigen Wiesen
sind braun und bereit für die Feier, // 05
die die Dezember-
15 die Januarnächte erfüllen
wird mit schrecklichem, lautem
Pomp. Ich fahre eher.
Die Wolken
kommen hervor aus dem
20 Hinterhalt und erbrechen
sich an den Felsen, von denen
die Küsse in Dolden
hängen und sengen und brennen.
Die Stoffschuhe sind
25 nicht für den Regen gemacht und brauchen
zum Trocknen drei Tage. // 06
Die Geduld des Meers ist erschöpft, es
rüttelt am Felsen.
Der Bootsmann fährt mit der Lambretta
30 hinauf zur Chiesa Nuova.
Ich fahre, solang noch die grünen
Orangen, die niemand
pflückt, zögern zu fallen.
Ich fahre, ich höre
35 in den Felsen, von denen die Küsse
hängen in Dolden und sengen 
und brennen, das Echo,
das Echo,
Echo, Echo der Hupe


Blatt 04 (A-5-e_04_004.jpg)

Elegie B 1

Der Bootsmann winkt von der

von der Treppe. Das Licht des Novembers

wirft mich in den Strandkies.

ist grell und wirft mich in den Strandkies.

Im Grellicht des Novembers

05 sind die Blätter der Bäume

fahl und bedeckt

vom Staub eines ganzen

Sommers. Die Welle

springt und reisst das Boot unter

10 das Laken, das man für das Requiem Winter

ausgelegt hat zwischen den Felsen

zwischen den Felsen

ausgelegt hat. Die Wiesen wenigen Wiesen

sind braun und bereit für die Feier, //

Blatt 05 (A-5-e_04_005.jpg)

Elegie B 2

die die Dezember-

15 die Januarnächte erfüllen

wird mit schrecklichem, lautem

Pomp. Ich fahre eher.

Die Wolken

kommen hervor aus dem

20 Hinterhalt und erbrechen

sich an den Felsen, von weldenen
sich an den Felsen, von welchen 

die Küsse in Dolden hängen  in Dolden

hängen und brennen.

und in Dolden sengen und brennen.

hängen und sengen und brennen.

Die Strandschuhe Stoffschuhe sind

25 nicht für den Regen gemacht und brauchen

zum Trocknen drei Tage. //

Blatt 06 (A-5-e_04_006.jpg)

Elegie B 3

Die Sommergeduld des

Meers

Die Geduld des Meers ist erschöpft, es

rüttelt am Felsen.

Der Bootsmann fährt mit der Lambretta

30 hinauf zur Chiesa Nuova.

Ich fahre, solang noch die grünen

Orangen, die niemand

pflückt, zögern zu fallen.

Ich fahre, ich höre

35 in den Felsen, von denen die Küsse

hängen in Dolden und seng sengen

und brennen, das Echo,

das Echo,

Echo, Echo der Hupe

11.5.1961

 

  • Besonderes:

    Verso: Typoskripte (Reiner, reiner ist heut dieser Lohn …)

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-e/04_001
  • Seite / Blatt: 04, 05, 06

Inhalt: 52 Manuskripte und 23 Typoskripte zu 25 Gedichten (3 Endfassungen)
Datierung: 20.3.1961 – 21.6.1961
Textträger: 93 Einzelblätter (A4-Format), Typoskript-Makulatur (außer Typoskripte); Bleistift
Umfang: 26 Dossiers, 99 beschriebene Seiten
Publikation: Flussufer (12 Gedichte), Verstreutes (1 Gedicht)
Signatur: A-5-e/04 (Schachtel 38)
Herkunft: Grüne Mappe GE 1961

Kommentar: Erster Durchgang (A) der Gedichte weitgehen zusammenhängend, dann ein zweiter/dritter Durchgang und zuletzt die Erstellung der Typoskripte am 20./21.6.1961; 7 Textfassungen gestrichen
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften

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