Synopse

(8)
Dienstag, 01 Mai 1956    (    )

Flieder

Der Flieder deiner Stimme stiebt und duftet
durch Türen mir und durch die Fenster ein.

Der süsse Strauch, der lilafarbne
hat sich in eine Wolke Lieds gelöst und schwebt
05 durch alle Räume meines Hauses, duftet
und stiebt in Tönen
mir durch der Ohren Nüstern in den kahlen
winterlichen Garten meiner Seele ein. 

Der Fliederstrauch, gelöst in Staub und Düfte
10 tönt her von überall und sanfter stärker tröstend
auf dies mein quälend träumeloses Lager ein.

In: Notizbuch 1955-57
Mittwoch, 20 Februar 1957    (    )

Flieder (A)

Der Flieder deiner Stimme tönt und duftet
durch Türen und durch hohle Fenster ein.

Der Fliederstrauch, der lilafarbne,
hat sich in einer Wolke Lied gelöst und schwebt
05 und duftet, stiebt in Tönen durch der Ohren Nüstern
in diesen winterlichen Garten ein.

Der Fliederstrauch, gelöst in Staub und Düfte, 
tönt her in Wogen, lauter, leiser tröstend,
auf dies mein träumeloses Lager ein.

In: Manuskripte 1957
Samstag, 30 März 1957    (    )

Flieder (B)

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch die vom Rost ertaubten Gitter ein.

Der Fliederstrauch, der lilafarbne, hat
sich längst gelöst ins Lied und stiebt
05 in das erstarrte Labyrinth herein.

Der Fliederstrauch, gelöst in Staub und Stimme,
betäubt und tötet, wogt
auf diese dämmelose Insel ein.

In: Manuskripte 1957
Sonntag, 31 März 1957    (    )

Flieder (C)

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch das vom Rost ertaubte Gitter ein.

Der Fliederstrauch, der trauerfarbne, hat
sich aufgelöst ins Lied und stiebt
05 in der zertretnen Schnecke starres Labyrinth herein.

Der Fliederstrauch, gelöst in Staub und Stimme,
schwillt auf und droht und wogt
auf diese dämmelose Insel ein.

In: Manuskripte 1957
Freitag, 19 April 1957    (    )

Flieder (D)

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch das vom Rost ertaubte Gitter ein.

Der Fliederstrauch, der trauerfarbne, hat
sich aufgelöst ins Lied und stiebt
05 in das zertretne Schneckenlabyrinth herein.

Der Fliederstrauch, gelöst in Staub und Stimme,
schwillt auf und droht und wogt
auf diese Insel ohne Dämme ein.

In: Manuskripte 1957
Freitag, 19 April 1957    (    )

Flieder (E)

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch das vom Rost ertaubte Gitter ein.

Der Fliederstrauch,
der trauerfarbne, hat
05 sich aufgelöst ins Lied und stiebt
in das zerbrochne Schneckenlabyrinth herein.

Der Fliederstrauch,
gelöst in Staub und Stimme,
schwillt auf und droht und wogt
10 auf diese Insel ohne Dämme ein.

In: Manuskripte 1957
Datiert: 1957    (    )

Flieder (F)

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch das vom Rost ertaubte Gitter ein.

Der Fliederstrauch,
des Duftens müde, hat
05 sich aufgelöst ins Lied und stiebt
in das zerbrochne Labyrinth herein.

Der Fliederstrauch,
gelöst in Staub und Stimme,
schwillt auf und droht und wogt
10 auf diese dämmelose Insel ein.

In: Manuskripte 1957
Datiert: 1957    (    )

Flieder

Der Flieder dringt mit weisser Stimme
durch das vom Rost ertaubte Gitter ein.

Der Fliederstrauch,
des Duftens müde, hat
05 sich gelöst ins Lied und stiebt
in das zerbrochne Labyrinth herein.

Der Fliederstrauch,
gelöst in Staub und Stimme,
schwillt auf und droht und wogt
10 auf diese dämmelose Insel ein.

In: Typoskripte 1957
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