Antonius der Einsiedler trifft auf dem Weg zu Paulus, nach langer Wanderung durch die Wüste, einen Satyr.
02 Satyr, bricht aus dem Gehölz: Wo hast du die silberne Schüssel, die ich für dich bereitgelegt habe?
03 Antonius: A, von dir stammte diese Schüssel, ich habe sie wohl gesehen. Aber ich habe mich gleich abgewandt, nein, ich bin der Versuchung nicht erlegen. –
04 Satyr, sehr niedergeschlagen: Und ich habe den ganzen Tag hier gewartet, bis du vorbeikämst, und wollte mich weiden an deiner Freude über die Schüssel, ganz unbemerkt hier im Gebüsch. // 114
05 Antonius: Und nun bist du doch herausgekommen, mich zu erschrecken?
06 Satyr: O nein, erschrecken wollte ich dich nicht, daran dachte ich nicht, dass ich dich erschrecken könnte. Ich bin das nicht gewöhnt, die Zeiten haben sich geändert.
07 Antonius: Freilich, das haben sie. – Weisst du, was mit der Schüssel war? Als ich mich abwandte und den Namen Christi aussprach, da löste <sie> sich in Rauch auf, war im Nu nicht mehr da!
08 Satyr, mit weit aufgerissenen Augen: Was sagst du, das gibt es doch nicht, das ist ja unheimlich. // 115
09 Antonius: Du Heuchler, meinst du, ich erkenne dich nicht: Gib nur zu, wer du bist.
10 Satyr: Ich, nein, mich erkennst du doch; ich bin doch Satyr, der Waldgott, gehöre hieher.
11 Antonius, strenger, aggressiv: Damit sind wir der Wahrheit schon näher; gib zu, gib zu, wer du bist! Weich mir nicht aus.
12 Satyr: Satyr bin ich, ein Waldgott, sicher, glaub mir
kleinlaut: nach dem Irrglauben der Heiden.
13 Antonius, unerbittlich: Siehst du, du kommst mir nicht aus. – Sag es doch genau: der Teufel bist du, gekommen, mich zu // 116 versuchen, mir aufzulauern.
14 Satyr, wirft sich vor ihm nieder: Der Waldgott bin ich, Satyr, glaub mir. Ein Geschenk wollte ich dir machen.
15 Antonius schweigt eisig.
16 Satyr, zusammengekrümmt, verzweifelt: Sieh mich nicht so an; ich weiss, ich bin der Teufel, der Böse, gekommen, dich zu versuchen. Aber sieh mich nicht so an.
17 Antonius: Im Namen des allein wahren Gottes, weiche Satan.
18 Der Satyr liegt röchelnd. Antonius schreitet, feierlich triumphierend, weiter.
Satyr, bricht aus dem Gehölz: Wo hast du die silberne Schüssel, die ich dir auf den Weg gelegt habe?
Antonius: Ah, von dir stammt diese Schüssel, ich habe sie wohl gesehen. Aber ich bin der Versuchung nicht erlegen, ich habe mich gleich abgewandt.
Satyr, sehr niedergeschlagen: Und ich habe den ganzen Tag hier gewartet, dass du vorbeikämest, und wollte mich hier aus dem Verborgenen ganz unbemerkt an deiner Freude über das Geschenk weiden.
Antonius, streng: Und nun bist du doch herausgekommen, mich zu erschrecken?
05 Satyr, sich entschuldigend: O nein, daran, dass ich dich erschrecken könnte, dachte ich nicht. – Ich bin das nicht gewöhnt, die Zeiten // 01v haben sich geändert.
Antonius, überlegen: Freilich, das haben sie. – Weisst du, was mit der Schüssel war? Als ich mich abwandte und den Namen Christi aussprach, da löste sie sich in Rauch auf.
Satyr, mit weit aufgerissenen Augen: Was sagst du da? Das gibt es doch nicht, das ist ja unheimlich.
Antonius: Du Heuchler, meinst du, ich erkenne dich nicht? Gib nur zu, wer du bist.
Satyr, verwirrt: Ich, nein, mich erkennst du doch, ich bin doch Satyr, der Waldgott, gehöre hierher.
10 Antonius, immer aggressiver: Damit sind wir der Wahrheit schon näher: gib zu, gib nur zu, wer du bist! Weich mir nicht aus!
Satyr, flehentlich: Satyr bin ich, der Waldgott, sicher, glaub mir … // 02
Antonius fixiert ihn unbeirrt.
Satyr, kleinlaut: nach dem Irrglauben der Heiden.
Antonius, befriedigt: Siehst du, du kommst mir nicht aus. – Sag es doch nur genau: der Teufel bist du, gekommen mir aufzulauern, mich zu verderben.
15 Satyr, wirft sich vor ihm nieder: Der Waldgott bin ich, Satyr, glaub mir. Ein Geschenk wollte ich dir machen.
Antonius schweigt eisig.
Satyr krümmt sich verzweifelt zusammen: Schau mich nicht so an; ich weiss, ich bin der Teufel, der Böse, gekommen, dich zu verderben. Aber schau mich nicht so an.
Antonius: Im Namen des allein wahren Gottes, weiche Satan.
Der Satyr liegt verröchelnd, Antonius schreitet, triumphierend, weiter.
Satyr, bricht aus dem Gehölz: Wo hast du die silberne Schüssel, die ich dir auf den Weg gelegt hatte?
Antonius: Ah, von dir stammt diese Schüssel. Ich sah sie wohl. Aber ich habe mich schnell abgewandt.
Satyr, niedergeschlagen: Und ich habe den ganzen Tag hier gewartet, dass du vorbeikämest, um mich in meinem Versteck an deiner Freude über das Geschenk zu weiden.
Antonius, streng: Und nun bist du doch herausgekommen, mich zu erschrecken?
05 Satyr, sich entschuldigend: O nein, daran, dass ich dich erschrecken könnte, dachte ich nicht.
verlegen: – Ich bin das nicht gewöhnt, die Zeiten haben sich geändert.
Antonius: Freilich, das haben sie. – Weisst du, was mit der Schüssel war? Als ich den Namen Christi aussprach, da löste sie sich // 03v <in> Rauch auf.
Satyr, mit weit aufgerissenen Augen: Was sagst du da? Das ist ja unheimlich.
Antonius: Du Heuchler, meinst du, ich erkenne dich nicht? Gib nur zu, wer du bist.
Satyr, ängstlich: Ich, nein, mich erkennst du doch, ich bin Satyr, der Waldgott, gehöre hieher.
10 Antonius, immer schärfer: Damit sind wir der Wahrheit schon näher; gib zu, gib nur zu, wer du bist! Weich mir nicht aus!
Satyr, flehentlich: Satyr bin ich, glaub mir, der Waldgott …
Antonius fixiert ihn unerbittlich
Satyr, kleinlaut: … nach dem Irrglauben der Heiden.
Antonius, befriedigt: Siehst du, du kommst mir nicht aus. – Sag es doch nur genau: der Teufel bist du, gekommen, // 04 mir aufzulauern, mich zu verderben.
15 Satyr, wirft sich vor ihm nieder: Der Waldgott bin ich, Satyr, glaub mir. Ein Geschenk wollte ich dir machen.
Antonius schweigt eisig.
Satyr, krümmt sich verzweifelt: Schau mich nicht so an; ich weiss, ich bin der Teufel, der Böse, gekommen, dich zu verderben. Aber schau mich nicht so an.
Antonius: Im Namen des allein wahren Gottes, weiche Satan!
Der Satyr liegt verröchelnd. Antonius geht, triumphierend, weiter.
Satyr, bricht aus dem Gehölz: Wo hast du die silberne Schüssel, die ich dir auf den Weg gelegt hatte?
Antonius: Ah, von dir stammte diese Schüssel. Ich sah sie wohl, aber ich habe mich schnell abgewandt.
Satyr, niedergeschlagen: Und ich habe den ganzen Tag hier gewartet, dass du vorbeikämst, um mich an deiner Freude über das Geschenk zu weiden.
Antonius, streng: Und nun bist du doch herausgekommen, mich zu erschrecken?
05 Satyr: O nein, daran, dass ich dich erschrecken könnte, dachte ich nicht. –
verlegen:
Das bin ich nicht gewöhnt, die Zeiten haben sich geändert.
Antonius: Freilich, das haben sie. – Weisst du, was mit der Schüssel war? Als ich den Namen Christi aussprach, da löste sie sich in Rauch auf.
Satyr, mit weit aufgerissenen Augen: Was sagst du da? Das ist ja unheimlich.
Antonius: Du Heuchler, meinst du, ich erkenne dich nicht? Gib nur zu, wer du bist.
10 Satyr, ängstlich: Ich, nein, mich erkennst du doch; ich bin Satyr, der Waldgott, gehöre hieher.
Antonius: Damit sind wir der Wahrheit schon näher: gib zu, gib nur zu, wer du bist! Weich mir nicht aus!
Satyr, flehentlich: Satyr bin ich, glaub mir, der Waldgott…
Antonius fixiert ihn unerbittlich.
Satyr, kleinlaut: …nach dem Irrglauben der Heiden. // 05v
15 Antonius: Siehst du, du kommst mir nicht aus. – Sag es doch nur genau: der Teufel bist du, gekommen, mir aufzulauern, mich zu verderben.
Satyr, wirft sich vor ihm nieder: Der Waldgott bin ich, Satyr, glaub mir. Ein Geschenk wollte ich dir machen.
Antonius schweigt.
Satyr, krümmt sich verzweifelt: Schau mich nicht so an; ich weiss, ich bin der Teufel, der Böse, gekommen, dich zu verderben. Aber schau mich nicht so an.
Antonius: Im Namen des allein wahren Gottes, weiche Satan!
20 Der Satyr liegt verröchelnd. Antonius setzt, triumphierend seinen Weg fort.
SATYR, bricht aus dem Gehölz: Wo hast du die silberne Schüssel, die ich dir auf den Weg gelegt hatte?
ANTONIUS: Ah, von dir stammte diese Schüssel. Ich sah sie wohl, aber ich habe mich schnell abgewandt.
SATYR: Und ich habe den ganzen Tag hier gewartet, dass du vorbeikämst, um mich an deiner Freude über das Geschenk zu weiden.
ANTONIUS: Und nun bist du doch herausgekommen, mich zu erschrecken?
05 SATYR: O nein, daran, dass ich dich erschrecken könnte, dachte ich nicht. – Das bin ich nicht gewöhnt, die Zeiten haben sich geändert.
ANTONIUS: Freilich, das haben sie. – Weisst du, was mit der Schüssel war? Als ich den Namen Christi aussprach, da löste sie sich in Rauch auf.
SATYR: Was sagst du da? Das ist ja unheimlich.
ANTONIUS: Du Heuchler, meinst du, ich erkenne dich nicht? Gib nur zu, wer du bist.
SATYR: Ich, nein, mich erkennst du doch; ich bin Satyr, der Waldgott, gehöre hieher.
10 ANTONIUS: Damit sind wir der Wahrheit schon näher: gib zu, gib nur zu, wer du bist! Weich mir nicht aus!
SATYR: Satyr bin ich, glaub mir, der Waldgott.... nach dem Irrglauben der Heiden.
ANTONIUS: Siehst du, du kommst mir nicht aus. – Sag es doch nur genau: der Teufel bist du, gekommen, mir aufzulauern, mich zu verderben. // 01v
SATYR: Der Waldgott bin ich, Satyr, glaub mir. Ein Geschenk wollte ich dir machen.
ANTONIUS: – –
15 SATYR: Schau mich nicht so an; ich weiss, ich bin der Teufel, der Böse, gekommen, dich zu verderben. Aber schau mich nicht so an.
ANTONIUS: Im Namen des allein wahren Gottes, weiche Satan!
Der Satyr liegt verröchelnd. Antonius setzt, triumphierend, seinen Weg fort.