B Dialog
01 Chiron, legt die Leier beiseite: Ich glaube, ich habe dich jetzt
alles gelehrt, was ich dich lehren kann.
02 Achill: Heisst das, dass du jetzt nicht mehr mit mir sprechen
willst?
03 Chiron: Das heisst es sicher nicht. Aber es ist nicht mehr
nötig, so wie es diese drei Jahre lang vielleicht nötig war.
04 Achill: Nein, erst jetzt fängt unser Gespräch an interessant
zu werden, seit du vor vierzehn Tagen die Leier das
das erste Mal beiseite legtest die Leier weggelegt hast.
das erste Mal beiseite legtest. die Leier beiseite legtest.
05 Chiron: Nur die Leier konnte ich dich lehren. Daran hatte
unser Gespräch Halt. Ohne bedürfte es eines Aufwands
von deiner und meiner Seite, von dem ich nicht weiss,
ob du bereit bist, ihn zu leisten. Und ich glaube auch
gar nicht, dass du ihn leisten sollst. Ich habe erreicht,
was ich wollte, was ich erhoffen durfte; du brauchst
mich nicht mehr. //
B Dialog 2
06 Achill: Du willst mich verlassen?
07 Chiron: Und dabei bist du der, welcher den Abschied
will. Nur weil du jung und zutraulich bist und
weil man dir viel von Dankbarkeit und Treue
gesprochen hastt, willst du es im Augenblick
nicht wahr haben. Aber das gibt sich schnell.
Es ist genau umgekehrt; ich bin der, welcher dich
bitten möchte, dessen Seele bittet, den Abschied
aufzuschieben, mit mir weiterzuleben↓mit mir
aufzuschieben, mit mir weiterzuleben wie bisher.
08 Achill: Aber das will ich doch.
09 Chiron: Es ist nicht möglich, nachdem ich die Leier weg-
gelegt habe. – Du schaust mich an, Achill!
Stört dich, dass ich ein Kentaur bin?
10 Er wendet sich zur Höhle.
11 Achill: Du gehst?
12 Chiron, ruft zurück: Behalte die Leier, ich schenke sie dir.
26.3.57