Die SibylleD
Nur in den ersten
Nächten des Frühlings erregt
der Gesang der Sibylle:
„Wie unter Tiburs Bäumen,
05 wenn da der Dichter sass
und unter Götterträumen
der Jahre Flucht vergass. …“
die dürren Gebirge zum Grünen.
Treibt den einen in die Hotelbar
Treibt den einen in die HotelbBar, dieen einen, die
von langen Wimpern Wimperkohle¿ Lippenröte
10 von Lippenrot erhitzten heissen
und schlecht geröteten Lippenröte
Schnäpse zu trinken.
Den andern erregt sie,
die rauhe Uralte
selber zu suchen: Er l im Tempel zu suchen: Sie hat sich
Sie hat sich
15 in der Cella verborgen. //
Und voll
strahlt jetzt erst der Mond. Die Hänge
dampfen
duften:; die Droge
wäre jetzt wohl am stärksten.
20 Doch ihn erschrecken
Ruinen schon wieder, und Blüten
fand er so üppig sonst nur auf Gräbern.
Sogar die Kaskaden, sie fallen
stumm vor der Stimme,
25 die aus der Cella
„wo ihn die Ulme kühlte
und wo sie stolz und froh
um Silberblüten spielte,
die Flut des Anio“
30 mechanisch heiser herabschreit.
↑im Wachtraum
5.XII. 57