Die SibylleA
Nur in den ersten Nächten des Frühlings
singt die Sibylle: die braunen Gebirge erregt
Gebirge sind für eine Weile
die dürren Gebirge (für eine Weile) zum Grünen
die braunen Gebirge (für eine Weile) zum Blühen.
Treibt meinen Nachbarn hinab
05 in die Hotelbar hinab zu den Schnäpsen .,
[ Mich treibt regt die rauhe, uralte sie auf,
sie selber, die rauhe, uralte zu suchen ]
zwischen (den) langwimprigen Blicken,
und (den) schlecht geröteten Lippen.
und (ungenau)
Mich regt sie auf, die rauhe, uralte,
sie selber zu suchen: Ich laufe
zum Tempel, sie hat sich
10 zum Tempel, sie flieht in derie Cella .verborgen.
sie ha
Der Mond aber strahlt jetzt erst,
voll, die Hänge duften jetzt erst am verderblich:
die Droge wirkt jetzt erst am stärksten.
\ (Die Wirkung der Droge ist jetzt
erst am stärksten.) //
Mich aber erschrecken schon wieder
schon wieder
15 leere Ruinen schon wieder, und Blüten so üppig
findet man so nicht xxx üppig
Blüten erinnern an Gräber. Ich laufe
findet man sonst nur auf Gräbern.: Ich laufe
hinab zu den Fällen des Anio: sie
über↓rauschen nicht
übertönen die laute , zerkratzte
Stimme der Sibylle, die mir im Hirn aus der Cella
immer xxxforttönt jene Strophe Hölderlins, der diese Landschaft
von¿mit¿ jener Strophe Hölderlins,
der noch die Süsse dieser Landschaft erfuhr.
Von weitem. Uns ist sie zu leicht
erreichbar , geworden. unerreichbar geworden.
[ der diese Landschaft von weitem
heiter besang. Hier klingt sie heiser. ]
20 jene sanfteste Strophe
Hölderlins unerbittlich
heiser und hart in die Nacht schreit.
26. VIII.57