C Gleiten
Oft schleift das Kind sein Spielzeug über die Fliesen
und gleitet und fällt dann hin, hin und wieder,
weil es, versucht von der Glätte des gebohnerten Bodens,
zu schnell geglitten.
05 Dies erkennt es so richtig als reizvoll am Tag erst,
wo man es wegführt in die weisse Weite des Saales,
dessen Betreten ein livrierter Wächter verbietet;
es sei denn, man ziehe in der Eingangshalle Filzschuhe über,
unförmige: Damit zu gleiten,
10 vorsichtig, bedächtig, hat eigentlich gar keinen Witz mehr.
Das Spielzeug darf man hier nicht hinter sich herziehn,
es scheppert, und das schickt sich nicht im Saal verblichener Fürsten.
Und so unternimmt es das Kind,
es hineinzutragen unter der Schürze
15 und stellt es dann auf in der Mitte:
und siehe, es klingt;
sodass der Wächter, missgünstig, herbeischleicht.
Doch eh bevor er ausholt und zuschlägt, zögert er:
ob er es nicht vielleicht doch übersehen hat auf der Liste?
20 Bis er sich pflichtbewusst aufrafft und zuschlägt desto bestimmter. //
C Gleiten 2
Einen Augenblick hält ihn
Und alles ist schlimmer:
Scherben sind jetzt auf den Fliesen,
und Tränen trüben und Schluchzer des Kindes zerkratzenzerreissen die Weisse:
Wenn es nur glitte, glitte und zöge hinter sich her das scheppernde Spielzeug,
25 selbst ohne Filz an den Füssen.
20.7.56