Manuskripte 1955
Inhalt: 135 Manuskripte und 21 Typoskripte zu 24 Gedichten (keine Endfassung)
Datierung: 14.11.1954 – 21.11.1955
Textträger: 200 Einzelblätter (A4-Format); v.a. durchscheinende Makulatur von Dissertation und Gedichttyposkripten
Umfang: 25 Dossiers, 213 beschriebene Seiten
Publikation: Die verwandelten Schiffe (12 Gedichte), GEDICHTE (1 Gedicht), Verstreutes (2)
Signatur: A-5-c/11 (Schachtel 36)
Herkunft: Nr. 1-15: braune Mappe EG 55 I; Nr. 16-25: rote Mappe EG 55 II
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften
Mit Vorsicht durch die Strassen zu gehen,
wenn es einen von einem unbekannten und namenlosen Zentrum her
dazu treibt,
das ist das Glück und das ist der Sinn dieses Lebens.
Mit Vorsicht sich irgendwo unter fremde Menschen zu setzen
05 und durch die Scheiben dem Aufgang der weissen Strassenlichter
und der alabasternen Schlafzimmerlampen beizuwohnen:
der Grabeslampen über dem Gruselbehagen der drei alten
Freundinnen,
wenn sie die Einsargung einer vierten mit kuchenkauenden Mündern
beschwatzen,
besteht darin das Glück und der Sinn dieses Lebens?
10 Auf dem Irrgang durch fremde Viertel die Blickfalter der Freunde
im Erinnerungsabend nochmals zu fangen
und dann in irgendwelchen Lokalen mit der Bleistiftstimme Gesang
lautlos in den leeren Papiersaal zu werfen:
wenn auch immer mit der nötigen Vorsicht,
damit der feiste Beamte einen nicht zur Rechenschaft zieht,
darin, wahrhaftig, besteht das Glück, darin besteht der Sinn dieses
Lebens.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I-III
Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, s. 40) - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_023
- Seite / Blatt: 03
Mit Vorsicht durch die Strassen zu gehen,
wenn das brennende Streichholz unverhofft in die Holzwolle herabfiel,
das vielleicht ist das Glück und das der Sinn deines Lebens.
Mit Vorsicht dich irgendwo unter fremde Menschen zu setzen
05 und durch die Scheiben dem Aufgang der Strassenlichter beizuwohnen,
die dem Ampelalabaster der Schlafzimmer auf der andern Strassenseite
eine bleiche Halle bereiten,
den Grabeslampen über dem Gruselbehagen der drei Freundinnen,
wenn sie die Einsargung einer vierten mit kuchenkauenden Mündern
beschwatzen,
besteht wahrhaftig darin das Glück und der Sinn deines Lebens?
10 Auf dem Irrgang durch fremde Viertel die Falter ins Erinnerungsnetz
sorgfältig zu sammeln
und sie dann in irgendeinem Lokal, als Verse getrocknet, mit der
Bleistiftnadel ins Album zu heften;
wenn auch immer mit der nötigen Vorsicht,
damit der feiste Beamte dich nicht zur Rechenschaft zieht, weil auch
Falter geschützt sind:
darin, wahrhaftig, besteht das Glück, darin besteht der Sinn deines
Lebens.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I-III
Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 40) - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_023
- Seite / Blatt: 04
Durch die Strassen zu fliehen,
wenn trotz aller Vorsicht das brennende Streichholz in die Holzwolle
herabfiel;
ist das vielleicht das Glück und das der Sinn deines Lebens?
Dich irgendwo unter fremde Menschen zu setzen mit Vorsicht
05 und durch die Scheiben dem Aufgang der Strassenlampen beizuwohnen,
die dem Ampelalabaster der Schlafzimmer auf der anderen Seite eine
bleiche Halle bereiten,
den Grabesampeln über dem Gruselbehagen der drei Freundinnen,
wenn sie die Einsargung einer vierten mit kuchenkauenden Mündern
beschwatzen:
besteht wahrhaftig darin das Glück und der Sinn deines Lebens?
10 Auf der Flucht durch fremde Viertel die Falter ins Erinnerungsnetz
sorgfältig zu sammeln
und sie dann in irgendeinem Lokal, als Verse getrocknet, mit der
Bleistiftnadel ins Album zu heften,
wenn auch immer mit Vorsicht,
damit der feiste Beamte dich nicht findet, weil die Falter geschützt
sind,
darin, wahrhaftig, allein besteht das Glück, besteht der Sinn deines
Lebens, darin allein.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I-III
Verso: Typoskript (Der Engel im Busch, S. 9), durchgestrichen - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_023
- Seite / Blatt: 05
Durch die Strassen zu fliehen,
wenn trotz aller Vorsicht das brennende Streichholz in die Holzwolle hinabfiel,
ist das vielleicht das Glück und das der Sinn deines Lebens?
Dich irgendwo unter fremde Menschen zu setzen, mit Vorsicht,
05 und durch die Scheiben den Aufgang der Strassenlampen zu sehen,
der dem Ampelalabaster des Schlafzimmers gegenüber eine bleiche Halle
bereitet,
der Grabesampel über dem Gruselbehagen der drei Freundinnen,
welche die Einsargung der vierten mit kuchenkauenden Mündern beschwatzen:
besteht wahrhaftig darin das Glück und darin der Sinn deines Lebens?
10 Auf der Flucht durch fremde Viertel die Falter sorgfältig ins Erinnerungsnetz
zu fangen
und sie dann in irgendeinem Lokal, zu Versen getrocknet,
mit der Bleistiftnadel ins Album zu heften, wenn auch immer mit Vorsicht,
damit der feiste Beamte dich nicht findet, weil die Falter geschützt sind:
darin, wahrhaftig, allein besteht das Glück, besteht der Sinn
deines Lebens,
15 darin allein.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
Typoskript mit Direktkorrekturen (F) und Bleistiftkorrekturen (G); Datum und Monat von Hand ergänzt
Edierter Text folgt (G), identisch mit Typoskripte 1955 - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: A-5-c/11_023
- Seite / Blatt: 06
Ich kann das Mädchen, das im grasgrünen Pijama am Haustor gähnend
auf den Postboten wartet, nicht fragen,
ich kann den alten Pförtner, der in der Telefonzentrale Tischlampen lötet
und mir die Zeitung herausreicht,
und bestätigt, dass sein Sonntag schön war trotz Regen, nicht fragen:
ob sie die Perle gesehen hätten, die ich heute früh beim Erwachen
plötzlich hielt in der Geisthand,
05 die mir mit ihrem Glanz sogar das Rasieren erträglich und das
Ankleiden leicht gemacht hatte.
Ich kann sie nicht nach der Perle fragen:
irgendwo ging sie verloren
und fiel hinab unter ein Wahlresultat,
oder im Gespräch mit der Fürsorgerin unter das Bild des
musikalischen Mathematikstudenten, der an der Strudlhofgasse
in Wien wohnt, laut Formular,
10 fiel hinab unter die Mathematik und unter die Gassen von Wien,
bis dort, wo ich allein, höchstens, sie finde,
wenn ich mein Pflaster ganz aufkratze und hinabsteige in meine
Abwasserkanäle, vielleicht. // 02
Den Kopf würden das Mädchen im Pijama
und der Pförtner und die Fürsorgerin schütteln,
15 wenn ich sie nach der Perle früge,
die mir heute früh beim Erwachen in der Hand lag:
Sie war mir wohl von der Muschel, die die Ebbe davontrug, geblieben.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes: Verso: Typoskripte (Sebastian Franck, Vorbemerkung)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_024
- Seite / Blatt: 01, 02
Ich kann doch das Mädchen,
das am Haustor im grasgrünen Pijama gähnt und offenbar auf den
Postboten wartet,
nicht fragen;
ich kann doch den Pförtner,
05 der in der Telefonzentrale Tischlampen lötet und mir die Zeitung
herausreicht,
nicht fragen: ob sie die Perle gesehen hätten,
die ich heute früh beim Erwachen in der Hand hielt
und die mir sogar das Rasieren erträglich und das Ankleiden
leicht gemacht hatte.
Ich kann nicht nach der Perle fragen:
10 irgendwo fiel sie hinab,
zum Beispiel vielleicht im Gespräch mit der Fürsorgerin unter
das Bild und die Karteikarte des Mathematikstudenten, // 04
der Musik macht und an der Strudlhofgasse in Wien wohnt,
vielleicht fiel sie in der Gasse in Wien
in ein Kanalloch hinab,
bis dort, wo ich allein, höchstens, sie finde,
15 wenn ich mein Pflaster ganz aufkratze und hinabklettere
in meine Abwasserkanäle, vielleicht.
Den Kopf würden das Mädchen im Pijama und der Pförtner und
die Fürsorgerin schütteln,
wenn ich sie plötzlich nach einer Perle früge,
die mir heute früh beim Erwachen in der Hand lag:
Sie war mir wohl von der Muschel, als die Ebbe sie wegtrug,
geblieben.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I-III
Verso: Typoskripte↑ (Sebastian Franck, Vorbemerkung) - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_024
- Seite / Blatt: 03, 04
Ich kann doch das Mädchen,
das im grasgrünen Pijama am Haustor auf den Postboten
wartet und gähnt,
nicht fragen –
ich kann doch den Pförtner,
05 der in seinem Verschlag Tischlampen lötet
und mir die Zeitung herausreicht,
nicht fragen:
ob sie die Perle gesehen hätten,
die ich beim Erwachen heute früh in der Hand hielt
und die mir sogar das Rasieren erträglich und das Ankleiden
leicht gemacht hatte.
10 Ich kann sie nicht nach der Perle fragen:
irgendwo fiel sie hinab,
zum Beispiel vielleicht, im Gespräch mit der Fürsorgerin,
unter das Bild und die Karteikarte des Mathematikstudenten,
der Musik macht und von der Strudlhofgasse in Wien kommt,
15 vielleicht fiel sie dort in ein Kanalloch hinab,
bis dort, wo ich allein, höchstens, sie finde,
wenn ich mein Pflaster ganz aufkratze und hinabklettere
in die Abwasserkanäle. // 06
Den Kopf würden das Mädchen und der Pförtner und die
Fürsorgerin schütteln,
wenn ich sie plötzlich nach einer Perle fragte,
20 die mir beim Erwachen heute früh in der Hand lag:
Sie war mir wohl von der Muschel, als die Ebbe sie wegtrug,
geblieben.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I-III
Verso: Typoskripte↑ (Sebastian Franck, S. 39, 38) - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_024
- Seite / Blatt: 05, 06
Ich kann doch das Mädchen,
das im grasgrünen Pijama am Haustor auf den Postboten wartet
und gähnt,
nicht fragen –
ich kann doch den Pförtner,
05 der in seinem Verschlag Tischlampen lötet und mir die Zeitung
herausreicht,
nicht fragen:
ob sie die Perle gesehen hätten,
die ich beim Erwachen heute früh in der Hand hielt.
Ich kann sie nicht fragen:
10 irgendwo fiel die Perle hinab,
zum Beispiel im Gespräch mit der Fürsorgerin
unter das Bild und die Karteikarte des Mathematikstudenten,
der Cello spielt und von der Strudlhofgasse in Wien kommt;
vielleicht fiel sie dort in ein Kanalloch,
15 bis hinab, wo ich allein, höchstens, sie finde,
wenn ich das Pflaster aufkratze und tief in die Abwasserkanäle
[tief] krieche:
Den Kopf würden das Mädchen und der Pförtner und die
Fürsorgerin schütteln,
wenn ich sie plötzlich nach einer Perle fragte,
die mir beim Erwachen heute früh in der Hand lag:
20 Sie war mir von der Muschel, die die Ebbe wegtrug, geblieben.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I - III
Verso: Typoskript (Der Engel im Busch, S. 10), durchgestrichen - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_024
- Seite / Blatt: 07
Ich kann doch das Mädchen,
das im grasgrünen Pijama am Haustor auf den Postboten
wartet und gähnt,
nicht fragen –
ich kann doch den Pförtner,
05 der in seinem Verschlag Tischlampen lötet und mir die Zeitung
herausreicht,
nicht fragen:
Nicht fragen, ob sie die Perle gesehen hätten,
die ich beim Erwachen heute früh in der Hand hielt.
Ich kann nach der Perle nicht fragen:
10 irgendwo fiel sie hinab,
zum Beispiel im Gespräch mit der Fürsorgerin
unter das Bild und die Karteikarte des Mathematikstudenten,
der Cello spielt und von der Strudlhofgasse in Wien kommt;
vielleicht fiel sie dort in ein Kanalloch,
15 bis hinab, wo ich allein, höchstens, sie finde,
wenn ich das Pflaster aufkratze und tief in den
Abwasserkanal krieche.
Den Kopf würden das Mädchen und der Pförtner und die
Fürsorgerin schütteln,
wenn ich plötzlich nach einer Perle fragte,
die mir beim Erwachen heute früh in der Hand lag:
20 sie war mir von der Muschel, die die Ebbe wegtrug, geblieben.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes: Typoskript mit Bleistiftkorrekturen
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: A-5-c/11_024
- Seite / Blatt: 08
Einmal wird die Krise so gross sein, dass wir sie nie mehr überstehen:
am Tag wo uns die klare Allluft ganz fortträgt
und wo wir uns nicht mehr am Boden zu halten vermögen.
Der kleine Spielball steht dann für einen Augenblick still
05 nur um gleich schnell in die Kaminglut zurückzurollen,
wo er alsbald in Asche zerfällt und wieder um das Haupt wirbelt,
vor dem wir uns heute mittag schon fürchten,
obwohl es die Drohung noch hinter dem jovial dröhnenden
Lachschild verbirgt.
Dann lächelt es endlich, weil es das Spiel bravurös zu Ende
gebracht hat
10 und sammelt gleich die Bälle zum nächsten Auftritt, der
der Allluft den Atem beraubt.
Dies aber erst nach der Krise, die wir nicht mehr, glaub mir,
nicht mehr grad noch, wie diesen schon schrecklichen Mittag,
knapp heil überstehen.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, Einleitung)
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_025
- Seite / Blatt: 01
Einmal wird die Mittagskrise so gross sein, dass wir sie nicht
mehr überstehen:
am Tag wo wir uns nicht mehr am Boden zu halten vermögen
und uns die knisternde klare Alluft ganz wegträgt.
Dann liegt der kleine Spielball für einen Augenblick still,
05 nur um gleich in die Kaminglut zu rollen,
wo er alsbald in Asche zerfällt und aufwirbelt und um das Haupt
fliegt,
vor dem wir uns heute mittag schon fürchten,
obwohl es noch jovial die Drohung hinter dem Lachschild verbirgt.
Dann endlich lächelt es still, weil es das Spiel bravourös zu Ende
gebracht hat
10 und sammelt die Bälle zum nächsten Auftritt, der der Alluft
den Atem beraubt.
Dies aber erst nach der Krise, die wir nicht mehr, glaub mir,
nicht mehr grad noch, wie diesen schon schrecklichen Mittag,
knapp heil überstehen.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes:
alR Strophennumerierung I - IV
Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 39) - Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/11_025
- Seite / Blatt: 02
Einmal wird die Mittagskrise so gross sein, dass wir sie nicht
mehr überstehen:
am Tag, wo wir uns nicht mehr am Boden zu halten vermögen
und uns die knisternde klare Allluft ganz wegträgt.
Dann liegt der kleine Spielball für einen Augenblick still,
05 doch nur, um gleich in die Kaminglut zu rollen,
wo er alsbald in Asche zerfällt und aufwirbelt und um das Haupt
fliegt,
vor dem wir uns heute mittag schon fürchten,
obwohl es, noch jovial, die Drohung hinter dem lauten Lachschild
verbirgt.
Dann endlich lächelt es still, weil es das Spiel bravurös zu Ende
gebracht hat
10 und sammelt die Bälle zum nächsten Auftritt, der der Allluft den
Atem beraubt.
Dies aber erst nach der Krise, die wir nicht mehr, glaub mir,
nicht mehr gerade noch, wie diesen schon schrecklichen Mittag,
knapp heil überstehen.
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1955
- Besonderes: Typoskript mit Korrekturen
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: nur Jahr
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Schreibmaschine
- Signatur: A-5-c/11_025
- Seite / Blatt: 03