Entstanden: 04. November 1955

Durch die Strassen zu gehen, wenn es einen dazu von innen, 
von einem unbekannten und namenlosen Zentrum her dazu treibt, 
das ist das Glück und das ist der Sinn dieses Lebens. 

Sich irgendwohin unter fremde Menschen zu setzen 
05 und durch die Scheiben dem Aufgang der weissen Strassenlichter 
und dem der Alabasterlampen in Schlafzimmern beizuwohnen: 
Grabeslampen über dem Gruselbehagen der drei alten verschwatzten 
Freundinnen
wenn sie die Einsargung einer vierten beschreiben: 
darin besteht das Glück und der Sinn dieses Lebens. 

10 Auf dem Gang durch fremde Viertel sich zu erinnern an Blick 
und Stimme der Freunde 
und dann in irgendwelchen Lokalen Gesang hinzukritzeln,
inwendig lautlosen: 
wenn auch immer diskret und mit der nötigen Vorsicht, 
damit der feiste Beamte einen für die vertrödelte Zeit nicht zur 
Rechenschaft zieht, 
darin besteht das Glück, darin besteht der Sinn dieses Lebens.

Infos
  • Besonderes: alR Strophennumerierung I-III
    Verspo: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 11)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_023
  • Seite / Blatt: 02