Entstanden: 11. Juli 1955

Nur der Schirm schwebt rot im Regen ohne Schmetterling und
betrübt über den Rasen
und sucht ihn und flieht vor den hastigen Schirmen der 
Einkäuferinnen unter die Bäume, 
die von Erinnerung an die Tage tropfen, wo die Blumen den 
Kindern gehörten. 

Der Lieferwagen wischt mit der Aufschrift „Winterhuder Malzbier“
den Schirm weg, 
05 und die beiden Männer vorn unter den Mützen tun jeder einen 
starken Schluck aus der Flasche: 
strengt es doch an, nicht zu wissen von der Macht über so vieler 
Augen empfindliche Paradiese. 

So wenden sich die Schüler wohl oder übel in den Saal zurück, 
der ihnen die Nase mit stickigem Zweifel füllt, 
ob der Gesang zum Harmonium „Wenn Christus der Herr …“
nicht nur anstelle des Krächzens der Orgel sei, 
10 die der Mann ohne Beine an der Treppe zur U-Bahn dreht, 
wo der Luftzug den Duft seines Danklächelns zwischen 
triefenden Schirmen hindurchträgt.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 119)
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_013
  • Seite / Blatt: 04