Entstanden: 12. Juli 1955

Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt
die Gardinen vom Fenster zurück  
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es (an der
Lände) anlegt, 

und sieht die Frau, sich selbst, die auf den Steg heraustritt, 
wo einer ihr winkt und sie hart an der Hand fasst: 
05 „Nein“ schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich aufs 
Schiff zurück, 
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte. 

So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den Spitz, 
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke 
zurückzieht, ohne dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf, 
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft und 
der Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt. 

10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg; 
und das Auge im Fenster folgt zugleich mit dem Auge des Knaben 
dem Dampfer vom Gewimmel des Kais zur Enge, wo sich die Felsen 
beinah berühren 
und wo die Kellner ein Sonnendach übers Deck spannen für die Dame, 
die von der Sommergesellschaft einzig noch da ist: 
15 Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 121)
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_007
  • Seite / Blatt: 17