Entstanden: 25. Juni 1955

Neben den Schwestern sitzt das Mädchen
auf dem Sofa und schiebt die Gardine
vom Fenster zurück und sieht das Schiff auf dem See,
das immer grösser wird und jetzt anlegt, 
05 einer winkt der Frau, die heraus 
auf den Steg tritt und fasst sie an der Hand: 
„Nein“ sagt sie mit schmalen Lippen und reisst den 
Knaben auf den Dampfer zurück; aber 
der entläuft ihr verschüchtert ans Ufer, 
10 während sie selber in die Kabine 
flüchtet und nicht 
hinschaut auf den Spitz, der vor ihr das Männchen 
macht und sich enttäuscht, // 10
weil man die Brücke zurückzieht, 
15 bevor sie ihm etwas hinwarf, 
fallen lässt und der Dorfprozession in die Kirche 
nachläuft und der Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt. 

Lieber fährt sie allein 
tiefer ins Gebirg, und des Mädchens 
20 Auge folgt dem des Knaben 
ans Ufer zur Lücke, 
wo sich die Felsen beinah 
berühren, und wo die Kellner ein helles 
Sonnendach übers Verdeck 
25 spannen für die Dame, die von der 
Sommergesellschaft einzig 
noch da ist, für den Fall, dass 
sie zur Teezeit herauskommt.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (Sebastian Franck, S. 144, 143)
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_007
  • Seite / Blatt: 09, 10