Entstanden: 13. März 1955

„Und wer in den Schlaf sich stürzen will,
verletzt sich die Füsse an einer Rasiermesserschneide“;
wer aus der düsteren Tür seines Wachens 
auf den Lavamittag der Schwelle heraustritt, 
05 den schneidet in den nackten Fuss seines Auges 
das Messer der Flamme, die von der Kohle 
züngelt und den Falter verbrennt: 
Die Amselkohle steigt, gemehrt um des Wurms 
verhinderten Flug; die Schnabelflamme 
10 zittert, unersättlich, jetzt im Gesang 
und schneidet nochmals, schneidet jetzt 
in den anderen nackten Fuss, den Ohrfuss, 
der sich aus der düsteren Tür seines Wachens 
nachstürzen will in des brodelnden 
15 Schlafmittags Lava.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 142)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_004
  • Seite / Blatt: 07