Entstanden: 17. Februar 1955

„Und wer in den Schlaf sich stürzen will,
verletzt sich die Füsse an einer Rasiermesserschneide“; 
wer aus der düsteren Tür seines Wachens 
auf den Lavamittag der Schwelle heraustritt, 
05 den schneidet in den nackten Fuss seines Auges 
das Messer der Flamme, die, von der Kohle 
züngelt und den Falter 
verbrennt: Die Amselkohle 
steigt, gemehrt um des Wurms 
10 verhinderten Flug; die 
Schnabelflamme zittert, unersättlich, jetzt im Gesang 
und schneidet, schneidet nochmals jetzt 
in den anderen nackten Fuss, den Ohrfuss, 
der sich aus der düsteren Tür seines Wachens 
15 nachstürzen will in des brodelnden 
Schlafmittags Lava.

Infos
  • Besonderes: Fortsetzung 7.3.1955
    Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 21)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_004
  • Seite / Blatt: 05