Entstanden: 24. Januar 1955

„Und wer in den Schlaf sich stürzen will,
verletzt sich die Füsse an einer Rasiermesserschneide“, 
wer aus der düsteren Tür seines Wachens 
auf den Lavamittag der Schwelle heraustritt, 
05 den schneidet in den nackten Fuss seines Auges 
das Messer der Flamme, die, von der 
Kohle züngelnd, den Schmetterling 
verbrennt: Die Amselkohle 
steigt, gemehrt um des Wurms 
10 verhinderten Flug; die Schnabelflamme 
zittert, unersättlich, jetzt im Gesang 
und schneidet nochmals, schneidet 
jetzt in den anderen, nackteren Fuss des Ohrs, 
der sich aus der düsteren Tür 
15 seines Wachens stürzen will 
in des Schlafmittags brodelnde Lava.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 142)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_004
  • Seite / Blatt: 04