Entstanden: 20. Dezember 1954

„Und wer in den Schlaf sich stürzen will,
verletzt sich die Füsse an einer Rasiermesserschneide“:
wer aus der düsteren Tür seines Wachens 
auf den Lavamittag der Schwelle heraustritt<,>
05 dem schneidet in den nackten Fuss seines Auges 
das Messer der Flamme, das, von der 
Kohle züngelnd, den Schmetterling 
verbrennt: Die Amselkohle 
steigt, gemehrt um den verhinderten Flug 
10 des Wurms. Und die Schnabelflamme 
zittert, jetzt satt, im Gesang 
und schneidet nochmals, schneidet 
jetzt in den anderen, nackteren Fuss des Ohrs, 
der sich aus der düsteren Tür 
15 seines Wachens in die brodelnde Lava 
stürzen will des Schlafmittags.

Infos
  • Besonderes: Textwiedergabe ohne Alternativ-Varianten
    Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 105)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_004
  • Seite / Blatt: 03