Entstanden: 14. Dezember 1954

„Und wer in den Schlaf sich stürzen will,
verletzt sich die Füsse an einer Rasiermesserschneide“:

wer heraustritt aus der Tür seines düsteren Wachens 
auf den Lavamittag der Schwelle, 
05 dem schneidet in den nackten Fuss seiner Augen 
das Messer der Flamme, das von der 
Kohle züngelnd den Schmetterling 
verbrennt: Die Amselkohle 
steigt, gemehrt um den verhinderten Flug 
10 des Wurms. Und die Schnabelflamme 
zittert jetzt, satt, im Gesang 
und schneidet nochmals, schneidet 
jetzt in den anderen nackten Fuss des Ohrs 
dessen der sich in die steigende Lava 
15 des Schlafmittags stürzen will 
aus der Tür seines düsteren Wachens.

Infos
  • Details: V. 02/03: Ev. kein Abstand zwischen den Versen
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 110)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_004
  • Seite / Blatt: 02