Entstanden: 19. Februar 1955

Der Flügelfrühling und die zerstreuten 
Federblätter liegen unter dem schwarzen 
Ameisenschnee ihres Winters, 
der auch dies flache Bild auf dem Boden 
05 – vom schnellen Herbstrad des Autos 
aus dem Stoff und aus der Farbe des Vorbilds gebildet – 
noch schmölze: Wenn nicht das vom Rand 
der Strasse ausgeworfene Blicknetz des Knaben 
es zöge hinein in den Teich  
10 der Augen, die jetzt noch über dem Schmatzen, 
dem Apfelkauen des erst begonnenen Munds 
blinzeln: fern noch vom Traum und vom gewittrigen
Sommer, der das Bild vom Grund, wo es lange 
bleibt, wenn es hin und her auf der Fläche
15 geschaukelt und endlich hinab 
gesunken, einst von neuem deutlich und schwarz
überwimmelt herauf spült.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 19)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_003
  • Seite / Blatt: 08