Entstanden: 24. Januar 1955

Der Flügelfrühling und die zerstreuten
Federblätter liegen unter dem schwarzen 
Ameisenschnee ihres Winters, 
der auch dies flache Bild auf dem Boden 
05 – vom schnellen Herbstrad des Autos 
gebildet aus dem Stoff und der Farbe des Vorbilds – 
noch schmölze, wenn nicht das vom Rand der Strasse 
ausgeworfene Blicknetz des Knaben 
es in den Teich der Augen zöge hinein, 
10 die jetzt noch blinzeln über dem 
Schmatzen, dem Kauen des frühreifen 
Apfels, fern dem Traum und dem 
gewittrigen Sommer, der es vom Grund, wo es bleibt, 
nachdem es auf der Fläche hin 
15 und her geschaukelt worden und endlich hinab 
gesunken war, von neuem deutlich und 
schwarz überwimmelt heraufspült.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S.141)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_003
  • Seite / Blatt: 06