Entstanden: 18. Dezember 1954

Die Flügel und die zerstreuten
Federblätter des Frühlings 
liegen unter dem schwarzen 
Ameisenschnee ihres Winters, 
05 der auch dies flache Bild auf dem Boden 
– gebildet vom schnellen Herbstrad des Autos 
aus dem Stoff und der Farbe des Vorbilds – 
noch auflöste, wenn nicht das 
ausgeworfene Blicknetz des Knaben am Wegrand 
10 es hineinzöge in den Teich der Augen 
dessen, der jetzt noch blinzelt und den 
frühreifen, vom Baum gestohlenen 
Apfel schmatzend kaut, fern dem 
Traum und dem gewittrigen Sommer, 
15 der es vom Grund, wo es bleibt, 
nachdem es auf der Fläche hin 
und her schaukelte und endlich hinab 
gesunken war, von neuem schrecklich 
schwarz überwimmelt heraufspült.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 114)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_003
  • Seite / Blatt: 04