Entstanden: 03. Dezember 1954

Die Flügel und die zerstreuten
Federblätter des im Herbst entblätterten Frühlings
liegen unter dem schwarzen 
Ameisenschnee ihres Winters, 
05 der auch dies flache Bild auf dem Boden – 
gebildet vom schnellen Maler, 
dem Rad des Autos, aus dem Stoff 
und der Farbe des Vorbilds – 
noch auflöste, wenn nicht das 
10 ausgeworfene Blicknetz des Knaben, am Wegrand 
zöge das Bild hinein in den Teich seiner Augen, 
wo es auf der Fläche hin und her schaukelt, 
bis es absinkt und auf dem Grund bleibt, bereit 
für den Traum und die gewittrige Stunde, 
15 die es von neuem heraufspült 
dem, der jetzt noch blinzelt und den 
frühreifen, vom Baum gestohlenen 
Apfel schmatzend kaut.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Sebastian Franck, S. 119)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/11_003
  • Seite / Blatt: 02