Inhalt: 205 Manuskripte und 25 Typoskripte zu 33 Gedichten (3 Endfassungen)
Datierung: 1.1.1954 – 27.12.1954
Textträger: 271 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 36 Dossiers, 270 beschriebene Seiten
Publikation: Die verwandelten Schiffe (15 Gedichte), Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: A-5-c/08 (Schachtel 35)
Herkunft: Mappe EG 54 I, EG 54 II
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften
Aus des auf den Sand gespülten
Fischs geborstnem Bauch befrein
Inselleute scheu das Kind.
Dass es in der Blume käme,
05 die heranschwimmt in der Nacht,
hofften sie und dass es sässe
mitten in der Knospe. Nun
lösen sies verwundert aus
Leichnams Schleim, dass es die Weiber
10 wüschen. Doch es schiebt sie weg,
geht der Stadt zu schnell allein.
Dass es in der Knospe sässe,
die heranschwimmt in der Nacht,
morgens sich zur Blume öffnet,
hofften sie. Und als verwundert
05 aus des auf den Sand gespülten
Fisches Bauch die Inselleute
lösen scheu das Kind, dass es vom
Leichenschleim die Weiber wüschen,
schiebt sies weg und geht der Stadt
10 zu mit schnellem Schritt allein.
Dass es in der Knospe sässe,
die heranschwimmt in der Nacht,
sich über Nacht zur Blume öffnet,
hofften die Leute. Als erschrocken
05 aus des auf den Sand gespülten
Fischs geborstnem Bauch sies lösen,
dass es die Weiber wüschen schnell
vom Leichenschleim, schiebt es sie weg
und geht, das Kind, zur Stadt allein voran.
Dass es in der Knospe sässe,
die heran schwimmt in der Nacht,
hofften sie. Doch als erstaunt
aus des auf den Sand gespülten
05 Fischs geborstnem Bauch sies lösten,
dass vom Leichenschleim die Weiber
schnell es wüschen, schiebt es sie
weg, das Kind, und geht allein
ohne umzuschaun zur Stadt.
Dass es in der Knospe sässe,
die heran schwamm in der Nacht,
hofften sie. Doch als erstaunt
aus des auf den Sand gespülten
05 Fischs geborstnem Bauch sies lösten,
dass vom Leichenschleim die Weiber
schnell es wüschen, schiebt es sie
weg, das Kind, und geht zur Stadt
ohne umzuschaun voran.
Als es in der Knospe nicht,
die heranschwamm in der Nacht,
sass, und als sie spät, erstaunt,
aus des auf den Sand gespülten
05 Fischs geborstnem Bauch es lösten,
dass vom Leichenschleim die Weiber
rein es wüschen, – schiebt es sie
weg, das Kind, und geht zur Stadt,
ohne umzuschaun, voran.
Als es in der Knospe nicht,
die heranschwamm in der Nacht,
sass, und als sie spät, erstaunt,
aus des auf den Sand gespülten
05 Fischs geborstnem Bauch es lösen,
dass vom Leichenschleim die Weiber
rein es wüschen, – schiebt sie jäh (hart)
weg das Kind und geht voran
stadtwärts, ohne umzuschaun.
Als es in der Knospe nicht,
die heran schwamm in der Nacht,
sass, und als sie spät, erstaunt,
aus des auf den Sand gespülten
05 Fischs geborstnem Bauch es lösten,
dass vom Leichenschleim die Weiber
rein es wüschen – schiebt sie jäh
weg das Kind und geht voran
stadtwärts, ohne umzuschaun.
Dein Schreien, Mädchen, ertrinkt,
erlischt im lauter aufbrausenden Singen der Tänzer,
die, dich umkreisend, in immer engeren Kreisen
dich drängen hinein in die Grube
05 inmitten der Lichtung des Monds,
wo hinab dich am Schluss des Festes,
wenn schon kommt die andere Helle,
spült das lauteste Lied.
Das nun selbst über dir
10 verstummt im auf einmal
in den Morgen schwärmend
gestillten Gewimmel der Tänzer.
Dein Schreien, Mädchen, ertrinkt,
erlischt im laut aufbrausenden Singen der Tänzer,
die dich in immer engeren Kreisen umkreisen
und drängen hinein in das Grab
05 inmitten der Lichtung des Monds,
wo hinab am Schluss des Festes,
wenn schon kommt die höhere Helle,
dich spült das lauteste Lied.
Das nun erst über dir,
10 Summen der rasenden Bienen,
sich mit ihrem Gewimmel
in den Morgen schwärmend verstreut.
Dein Schreien, Mädchen, ertrinkt,
erlischt im brausenden Singen der Tänzer,
die dich in engeren Kreisen
aus der Lichtung des Monds
05 am Schluss des Festes, wenn kommt die höhere Helle,
spülen hinab in das Grab mit dem lauteren Lied.
Das, Summen der Bienen,
sich mit ihrem Gewimmel zuletzt
in den Morgen schwärmend verstreut.
Dein Schreien, Mädchen, erlischt
ertrinkend im Singen der Tänzer,
die dich in engeren Kreisen
aus der Lichtung des Monds
05 am Schluss des Festes, wenn kommt vom Rande das Licht,
spülen hinab in das Grab mit dem lauteren Lied,
dem Summen rasender Bienen,
das zuletzt sich mit ihrem Gewimmel
im Dickicht verschwärmend verstreut.
Dein Schreien, Mädchen, erlischt,
ertrinkt im Singen der Tänzer,
die, schneller kreisender Wirbel,
aus der Lichtung des Monds,
05 wenn schon, am Schluss des Festes,
kommt vom Rande das Licht,
dich spülen hinab in das Grab:
mit dem Summen rasender Bienen,
Gewimmel, das sich zuletzt
10 im Dickicht verschwärmend zerstreut.
Dein Schreien, Mädchen, erlischt,
ertrinkt im Singen der Tänzer,
die aus der Lichtung des Monds,
wenn, am Schlusse des Fests,
05 kommt von den Rändern das Licht,
dich spülen hinab in das Grab:
mit dem Summen rasender Bienen,
Gewimmel, das sich zuletzt
im Dickicht verschwärmend zerstreut.
Dein Schreien, Mädchen, erlischt,
ertrinkt im Singen der Tänzer,
die aus der Lichtung des Monds,
wenn am Ende des Fests
05 kommt von den Rändern das Licht,
dich spülen hinab in das Grab:
Kreist enger der rasenden Bienen
Gewimmel, das sich zuletzt
ins Dickicht verschwärmend zerstreut.
Dein Schreien, Mädchen, erlischt,
ertrinkt im Singen der Tänzer,
die aus der Lichtung des Monds,
wenn am Ende des Fests
05 von den Rändern das Licht kommt,
dich spülen ins Grab:
enger der rasenden Bienen
kreist das Gewimmel, den Hügel
häuft es, zuletzt
10 im Dickicht zerrinnt es.
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling an deine Scheibe,
du schautest mich an und ich war
derselbe, der dich schon lang
05 alltäglich, allnächtlich bedrängt:
eben noch flatternd fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale und krallte mich an den Pfosten,
indes Du stiegest hinab
und mir lächelnd reichtest die Leiter.
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe;
du schautest mich an, und ich war
derselbe, der dich schon lang
05 alltäglich, allnächtlich bedrängt:
eben noch flatternd fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte mich an den Pfosten.
Indes du stiegest hinab
und lächelnd mir reichtest die Leiter.
Eben noch flatternd fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte mich an den Pfosten,
indes du stiegest hinab
und lächelnd mir reichtest die Leiter:
05 Half mir doch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe,
du schautest mich an, und ich war
derselbe, der dich schon lang
alltäglich, allnächtlich bedrängt.
10 Indes du stiegest hinab
und lächelnd mir reichtest die Leiter.
Eben noch flatternd
fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte
mich an den Pfosten, indes du,
05 hinabgestiegen, lächelnd mir reichtest die Leiter:
Hatte mir doch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe geholfen,
du schautest mich an, und ich war
derselbe, der dich schon lang
10 alltäglich, allnächtlich bedrängt, indes du,
hinabgestiegen, mir reichtest die Leiter.
Eben noch flatternd
fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte
mich an den Pfosten; indes du
05 stiegest hinab und reichtest mir lächelnd die Leiter:
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe?:
Du schautest mich an und ich war[,]
derselbe, der dich schon lang
10 alltäglich bedrängte, allnächtlich, indes du
stiegest hinab und reichtest mir lächelnd die Leiter.
Eben noch flatternd
fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte
mich an den Pfosten, indes du – leise,
05 um das Haus nicht zu wecken – stiegest hinab und
lächelnd mir reichtest die Leiter.
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe?:
Du schautest mich an und ich war
derselbe, der dich schon lang
10 alltäglich bedrängte, allnächtlich, indes du – leise,
um das Haus nicht zu wecken – stiegest hinab und
lächelnd mir reichtest die Leiter.
Eben noch flatternd
fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte
mich an den Pfosten, indes du
05 hinab stiegst und lächelnd mir reichtest die Leiter.
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe?:
Du schautest mich an und ich war
derselbe, der dich schon lang
10 alltäglich bedrängte, allnächtlich, indes du
– leise, dass nicht knarre die Stiege –
hinabstiegst und, lächelnd den Finger gelegt an den Mund,
dass ich nicht wecke das Haus,
mir reichtest die Leiter.
Eben noch flatternd
fiel ich hin auf das Sims,
das viel zu schmale, und krallte
mich an den Pfosten, indes du
05 hinabstiegst und lächelnd mir reichtest die Leiter.
Half mir auch nicht der Flug
als Sperling wider die Scheibe?:
Du schautest mich an und ich war
derselbe, der dich schon lang
10 alltäglich bedrängte, allnächtlich, indes du
– leise, dass nicht knarre die Stiege –
hinabstiegst und lächelnd – den Finger gelegt auf den Mund,
dass ich nicht wecke das Haus –
mir reichtest die Leiter.
Als das Mädchen floh vor den Tieren des Walds
und klagend bat an der Tür
um Obdach und Lager an der Seite des einsamen Mannes,
da schürt er die Flamme
05 und warf die Kutte darauf,
darauf dann zuletzt den nackten gemagerten Leib:
Komm jetzt, Mädchen, zu mir,
das warme Lager ist fertig,
es schützt dich vor Bären mein Arm,
10 vor der Kälte der Nacht die ringsum
flammende, unter uns glühende Kohle.
Hör auf zu klagen, Mädchen,
und komm herein in die Hütte;
ich schüre die Flamme des Herds
und breite den Mantel darüber,
05 lege mich selber darauf,
damit du dich legest zu mir,
sicher vor Bären und Kälte der Nacht,
wenn dich schützt mein Arm und die ringsum
aufflammende, unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf in der Waldnacht
an die Türe zu pochen, zu rufen:
ich wühle und wecke die Herdglut,
lege mich selbst auf den drübergebreiteten Mantel:
05 Komm, leg dich, da dus erzwangst, zu mir;
wo vor Bären dich schützt und vor Kälte
mein Arm und sichrer die um uns herauf
flammende, unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf aus der Waldnacht
an der Türe zu rufen, zu pochen:
schon wecke ich wühlend die Herdglut,
lege mich schnell auf den drübergebreiteten Mantel:
05 Komm, leg dich, da dus erzwangst,
zu mir, wo vor Nacht und vor Kälte
mein Arm dich schützt und sichrer die um uns
flammende, unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf aus dem Nachtwald
an der Türe rufend zu pochen:
schon wühlte ich, weckt ich die Herdglut,
schon lieg ich auf dem drübergebreiteten Mantel.
05 Komm lege dich, da dus erzwangst,
zu mir, wo vor Nacht und vor Kälte
mein Arm dich schützt und sichrer die um uns
flammende, unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf,
aus dem Nachtwald zu rufen, zu pochen an meine Tür:
schon wühlt ich dir, weckte die Herdglut,
darüberzubreiten den Mantel zum Bett: Komm, leg dich
05 zu mir, wo vor Kälte der Waldnacht
mein Arm dich und sichrer die ringsum
flammende, schützt, die unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf,
aus dem Nachtwald zu rufen, zu pochen an meine Tür:
zum Bett uns schon hab ich den Mantel
auf die umgewühlte, geweckte Herdglut gebreitet:
05 Komm, leg dich, wo vor Kälte der Waldnacht
mein Arm dich und sichrer die ringsum
flammende, schützt, die unter uns glühende Kohle.
Mädchen, hör auf,
aus dem Nachtwald zu rufen, zu klopfen an meine Tür:
zum Bett uns schon hab ich den Mantel
auf die durchwühlte, geweckte Herdglut gebreitet;
05 komm, leg dich, wo vor Wölfen der Waldnacht
mein Arm dich und sichrer vor Kälte die rings
aufflammende schützt, die unter uns glühende Kohle.
Brüder, wieder die Glocke der wissenden Tiere
läutet herein in die Höhlen am Felsen der Wüste,
kündet das Brot des Gebers, den keiner gesehen,
jährliches Brot, das bringen durch den Sand die Kamele
05 führerlos sicher. Am einzigen Brunnen getränkte
wenden sich abends, folgend der Glocke des Leittiers,
zurück zur über die Tage herduftenden Weide.
Wieder läutet die wissende Glocke des Leittiers
voran in die Wüstenhöhlen der Brüder und kündet
das jährliche Brot des Gebers, den keiner gesehen;
führerlos sicher bringen es durch den Sand
05 die Kamele: am einzigen Brunnen getränkt,
wenden sie abends sich, folgend der Glocke des Leittiers
zur über die Reise duftenden Weide[.] zurück.
Wieder läutet die Glocke des wissenden Leittiers
voran in die Wüstenhöhlen der Brüder und meldet
das jährliche Brot des Gebers, den keiner gesehen,
führerlos sicher bringen es durch den Sand die Kamele:
05 am einzigen Brunnen getränkt, wenden sie abends sich,
folgend der Glocke des wissenden Leittiers zurück
zur über die Reisetage herduftenden Weide.
Wieder läutet die Glocke des wissenden Leittiers
voran in die Wüstenhöhlen der Brüder und meldet
das jährliche Brot des Gebers, den keiner gesehen,
führerlos sicher bringen es durch den Sand die Kamele:
05 am einzigen Brunnen getränkt, wenden sie abends,
folgend der Glocke des wissenden Leittiers zurück sich
zur über die Reisetage herduftenden Weide.
Wieder läutet dem wissenden Leittier die Glocke
voran ins Ohr des Wüstenbewohners und meldet
das jährliche Brot, dess Geber er niemals gesehen,
sicher bringen es durch den Sand die Kamele:
05 doch schnell vom einzigen Brunnen wenden sie abends,
folgend der Glocke des wissenden Leittiers zurück sich
zur über die Reisetage herduftenden Weide.
Wieder läutet dem wissenden Leittier die Glocke
voran ins Ohr der Wüstenbewohner und meldet
das jährliche Brot, des Geber sie niemals gesehen;
sicher bringen es durch den Sand die Kamele:
05 doch am einzigen Brunnen wenden abends sie schnell
und folgen der Glocke des wissenden Leittiers zurück
zur über die Reisetage herduftenden Weide.
Wieder läutet dem wissenden Leittier die Glocke
voran ins Ohr der Wüstenbewohner und meldet
das jährliche Brot, des Geber sie niemals gesehen;
sicher bringen es durch den Sand die Kamele:
05 doch am einzigen Brunnen wenden abends sie schnell
und folgen der Glocke des wissenden Leittiers zurück
zur über die Reisetage herduftenden Weide.
Nach langer Fahrt durch die Steppe kühlen am Abend die
wenigen Eichen am Brunnen
und das Lachen der Mädchen, wenn an die Türen gelehnt
kauen die Stengel des Mohns
und schauen leis durch halbgeschlossene Lider die Burschen.
Tiefer noch kühlt in der verschlossenen Kirche des Nachts
05 der mit dem Dunkel der Fenster wachsende Schein der
einzigen Lampe,
wenn draussen die Hitze der Flöten schrill schreit
und dröhnt die Hitze der Tamburine im stampfenden Tanz
der Mädchen und Burschen.
Kühl schwimmt die verschlossene Arche im Meer der
siedenden Nacht.
Den heissen Tag in der Steppe kühlt unter den Eichen am
Brunnen
das Lachen der Mädchen, wenn an die Türen gelehnt kauen
die Kerne des Mohns
und schauen leis durch halbgeschlossene Lider die Burschen.
Die siedende Nacht, wo schrill schreit die Hitze der Flöten
05 und dröhnen die Tamburine zum stampfenden Tanz der
Mädchen und Burschen,
kühlt tiefer noch der mit dem Dunkel der Fenster wachsende
Schein der einzigen Lampe
in der verschlossenen Kirche: Arche still schwimmend
hinweg über das Brodeln.
Den heissen Tag in der Steppe kühlt unter den Eichen am
Brunnen
das Lachen des Mädchens entgegen dem an die Tür gelehnten
Burschen, der kaut Kerne des Mohns und schaut durch
geschlossene Lider.
Die siedende Nacht, wo schrill schrein die Flöten
05 und dröhnen die Tamburine zum Stampfen der Mädchen
und Burschen,
kühlt tiefer der mit dem Dunkel der Fenster hellere Schein
der einzigen Lampe
im verschlossenen Schiff der Kirche, das schwimmt hinweg
übers Brodeln<.>
Den Tag in der Steppe kühlt unter den Eichen am
Brunnen
das Lachen des Mädchens entgegen dem Burschen, der
gelehnt an die Tür, schaut, kauend Kerne des Mohns, durch
geschlossene Lider.
Die Nacht, wo heiss die Flöten und sieden die Tamburine
05 zum Stampfen der Mädchen und Burschen, kühlt tiefer
der mit dem Dunkel hellere Schein der einzigen Lampe
im verschlossenen Schiff, das schwimmt auf dem Brodeln.
Den Tag in der Steppe kühlt unter den Eichen am Brunnen
das Lachen des Mädchens dem Burschen entgegen, der,
gelehnt an die Tür, schaut, kauend Kerne des Mohns,
durch geschlossene Lider.
Die Nacht, wo sieden die Flöten und kochen die Tamburine
05 zum Stampfen der Mädchen und Burschen, kühlt tiefer
der mit der Finsternis hellere Schein der einzigen Lampe
im Schiff der verschlossenen Kammer, das schwimmt auf
dem Brodeln.
Den Tag in der Steppe kühlt mehr als der Quell unter Eichen
das Lachen des Mädchens dem Burschen entgegen, der
gelehnt an die Tür, schaut, kauend Kerne des Mohns, durch
geschlossene Lider.
Die Nacht, wo sieden die Flöten und kochen die Tamburine
05 empor ums finstere Stampfen der Mädchen und Burschen,
kühlt tiefer
der immer hellere Schein der einzigen Lampe
im Schiff der Kammer abseits, das schwimmt auf dem Brodeln.
Den Tag in der Steppe kühlt mehr als der Quell unter Eichen
das Lachen des Mädchens dem Burschen entgegen, der
gelehnt an die Tür, schaut, kauend Kerne des Mohns,
durch geschlossene Lider,
Die Nacht, wo sieden die Flöten und kochen die Tamburine
05 empor ums finstere Stampfen der Mädchen und Burschen,
kühlt tiefer
der überquellende Schein der einzigen Lampe
im Schiff der Kammer abseits, das schwimmt auf dem Brodeln.
Von der Brücke her bohrt sich
der vieltönig jauchzende
Pfeil in den zerstiebenden Trubel
des Platzes, der aufhupenden
05 kleinen erschrockenen Wagen:
Schulautobus, voller
vom amtlich freundlichen
Antlitz des Lehrers mit den
peinlichen Fragen
10 endlich befreiter Kinder.
Im Kaffee an der Ecke
sieht der Lesende auf
von den gesuchten Buchhaltern
und dem befähigten, auch dem grössten
15Betrieb gewachsenen Kaufmann,
springt über das griechische Beben,
taucht auf und schwimmt mit Auge und Ohr
vorbei am ungeduldig haltenden Laufburschen mit dem
Tragkorb voll Brot,
am Wagenkäfer, der glänzt, // 02
20 mit der Schreibmaschine auf dem Dach,
grad als der in die Allee zur Rechten entrinnt.
Mitten hinein, auch vom hell gebietenden
Polizisten nicht eine Sekunde gestört,
in den Strudel, der alles einsaugt,
25 in den die Spinne des Platzes
verschlingenden Jubel-Wagen der Kinder.
Von der Brücke her bohrt sich
der vieltönig jauchzende Pfeil
in den Trubel des Platzes voll kleiner, erschrockener Wagen,
der aufhupend zerstiebt:
05 Schulautobus jauchzend mit den vom amtlich
freundlichen Lehrergesicht, von den peinlichen Fragen
endlich befreiten Kindern.
Im Kaffee an der Ecke taucht der Lesende auf
aus den Buchhaltern und dem befähigten,
10 auch dem grössten Betrieb gewachsenen Kaufmann,
gleitet über das griechische Beben
und schwimmt vorbei am ungeduldig
klingelnden Burschen mit dem Korb voller Brote,
am Wagenkäfer, der mit der Nähmaschine
15 auf dem glänzenden Dach, eben zur rechten entrinnt.
Springt mitten hinein, auch vom hell
gebietenden Polizisten nicht ein Sekunde gestört,
in den die Spinne des Platzes mit all ihrer Beute
verschlingenden Jubel-Wagen der Kinder.
Von der Brücke her bohrt sich der vieltönig summende Pfeil
in den Trubel des Platzes aus kleinen erschrockenen Wagen,
der aufhupend zerstiebt:
Schulautobus, voller Kinder, die vom geduldigen Lehrergesicht,
05 von seinen peinlichen Fragen endlich befreit sind.
Im Kaffee an der Ecke taucht der Lesende auf
aus den Buchhaltern und aus den befähigten,
auch dem grössten Betrieb gewachsenen Damen,
gleitet über das griechische Beben, und jetzt schon
10 vorbei am ungeduldig klingelnden Burschen mit dem Korb
voller Brote,
am Wagenkäfer, der mit der Nähmaschine auf dem
glänzenden Dach
eben zur rechten entrinnt. Springt,
auch vom hell gebietenden Polizisten nicht eine Sekunde gestört,
in den die Spinne des Platzes mit all ihrer Beute
15 verschlingenden Jubelwagen der Kinder, mitten hinein.
Von der Brücke her bohrt sich der vieltönig summende Pfeil
in den Trubel der kleinen erschrockenen Wagen
der aufhupt und zerstiebt:
Schulautobus, voller Kinder, die vom geduldigen Lehrergesicht
05 mit seinen drohenden Fragen endlich befreit sind.
Im Kaffee an der Ecke taucht der Lesende auf
aus den Buchhaltern und aus den gesetzten,
auch dem grössten Betrieb gewachsenen Damen,
gleitet über das griechische Beben, und jetzt schon
10 draussen vorbei am stur klingelnden Burschen mit dem Korb
voller Brote,
am Wagenkäfer, der mit der Nähmaschine auf dem
glänzenden Dach
eben zur rechten entrinnt. Springt,
auch vom hell gebietenden Schutzmann nicht eine
Sekunde gestört,
in den die Spinne des Platzes mit all ihrer Beute
15 verschlingenden Wagenjubel der Kinder, mitten hinein.
Im Kaffee an der Ecke taucht der Lesende auf
aus des Zeitungsriffs Spalten, darin
die Buchhalter sitzen und die gewandten,
auch dem grössten Betrieb gewachsenen Damen,
05 gleitet über das griechische Beben, und jetzt schon
draussen – wo von der Brücke her sich der vieltönig
summende Pfeil bohrt in den Trubel der kleinen erschrockenen
Wagen,
der aufhupt und zerstiebt: Schulautobus,
voller Kinder, die vom geduldigen Lehrergesicht
10 mit seinen drohenden Fragen endlich befreit sind –
draussen vorbei am stur klingelnden Burschen
mit dem Korb voller Brote am Rücken,
am Wagenkäfer, der mit der Nähmaschine auf dem glänzenden
Dach
eben zur rechten entwischt: Springt mit Auge und Ohr,
15 auch vom hell gebietenden Schutzmann nicht eine Sekunde
gestört,
in den die Spinne des Platzes mit all ihrer Beute
verschlingenden Wagenjubel der Kinder, mitten hinein.
Im Kaffee an der Ecke
taucht der Lesende aus des Zeitungsriffs Spalten
auf, wo die Kältetechniker und die
bilanzsicheren Buchhalter sitzen,
05 gleitet über das griechische Beben, und jetzt
draussen schon – wo von der Brücke her sich
der vieltönig summende Pfeil bohrt in den Trubel
kleiner, schreckhupender,
auseinander stiebender Wagen: Schulautobus
10 voller Kinder, die vom geduldigen
Lehrergesicht mit seinen Fragen
endlich befreit sind – draussen
vorbei schon am stur klingelnden Burschen
mit dem Korb voller Brote am Rücken,
15 am Wagenkäfer, der, die Nähmaschine auf dem
glänzenden Dach, eben nach rechts ihm entrinnt:
Springt mit Auge und Ohr, auch von der
blank beweglichen Puppe des Schutzmanns
nicht eine Sekunde gestört,
20 in den Fahrjubel der Kinder, der die beutegedunsne
Spinne des Platzes mitten zerriss,
mitten hinein.
Im Kaffee an der Ecke
taucht der Lesende auf aus des Zeitungsriffs Spalten,
wo die Kältetechniker und die
bilanzsicheren Buchhalter sitzen,
05 gleitet über das griechische Beben und jetzt
draussen schon – wo von der Brücke her sich
der vieltönig summende Pfeil bohrt in den Wirbel
kleiner, [auseinander] schreck-
hupender Wagen: Schulautobus
10 voller Kinder, die vom geduldigen
Lehrergesicht mit seinen Fragen
endlich befreit sind – draussen
vorbei schon am stur klingelnden Burschen
mit dem Korb voller Brote am Rücken,
15 am Wagenkäfer, der das Nähmaschinengeschwür auf dem
glänzenden Rücken, eben nach rechts ihm entrinnt:
Springt mit Auge und Ohr, auch von der
weiss beweglichen Puppe des Schutzmanns
nicht eine Sekunde gestört,
20 in den Fahrjubel der Kinder, der
mitten zerriss die beutegedunsne Spinne des Platzes,
mitten hinein.
Im Kaffee an der Ecke
taucht der Lesende auf aus des Zeitungsriffs Spalten,
wo die Kältetechniker und
bilanzsicheren Buchhalter sitzen,
05 gleitet über das griechische Beben und jetzt
draussen schon – wo von der Brücke her sich
der vieltönige Summpfeil bohrt in den stockenden
Wirbel verstört schreck-
hupender Wagen: Schulautobus
10 voller Kinder, die vom geduldigen
Lehrergesicht mit seinen Fragen
endlich befreit sind – draussen
vorbei schom am stur klingelnden Burschen
mit dem Korb voller Brote am Rücken,
15 am Wagenkäfer, der das Nähmaschinengeschwür
auf dem glänzenden Rücken, eben nach rechts ihm entrinnt:
Springt mit Auge und Ohr, auch von der
weiss beweglichen Schutzmannpuppe
nicht eine Sekunde gestört,
20 in den Fahrjubel der Kinder, der
mitten zerriss die beutegedunsene Spinne des Platzes,
kopfüber hinein.
Im Kaffee an der Ecke
taucht der Lesende auf aus des Zeitungsriffs Spalten,
wo die Kältetechniker und
bilanzsicheren Buchhalter sitzen,
05 gleitet über das griechische Beben und jetzt
draussen schon – wo von der Brücke her sich
der vieltönige Summpfeil bohrt in den stockenden
Wirbel kleiner schreck-
hupender Wagen: Schulautobus
10 voller Kinder, die vom geduldigen
Lehrergesicht mit seinen Fragen
endlich befreit sind – draussen
vorbei schon am stur klingelnden Burschen
mit dem Korb voller Brote am Rücken,
15 am Wagenkäfer, der, das Nähmaschinengeschwür
auf der glänzenden Decke, eben rechts nach der Allee hin entrinnt:
Springt mit Auge und Ohr, auch von der
weiss beweglichen Schutzmannpuppe
nicht eine Sekunde gestört,
20 in den Fahrjubel der Kinde, der
mitten zerriss die beutegedunsene Spinne des Platzes,
kopfüber hinein.
Nun erst, wie sie lächelt
und ausstreckt die Hand, wie sie streckte
sie oft nach dem Fenster, daraus er ihr zuwarf den Ball,
erkennt er im Mönch die Tochter,
05 die geflohen am Tag der Hochzeit,
im Mönch, der ihn täglich getröstet,
mit dem er, um ihn nicht zu missen,
lebte Kammer an Kammer.
Den er in letzter Stunde erkannt,
10 den Mönch verhüllt er, mit Schweigen
und lebt, der immer getrauert,
fröhlich fortan in der erledigten Kammer.
Nun erst, wo sie lächelt
und ausstreckt die Hand, wie sie früher
ausstreckte sie oft nach dem Ball, den er aus dem Fenster
ihr zuwarf, erkennt er die Tochter,
05 die floh am Tag ihrer Hochzeit, im Mönch,
mit dem er, damit er ihn tröste, lebte Kammer an Kammer.
Den er in letzter Stunde erkannt, den Mönch
verhüllt er mit Schweigen, und der
bisher ging mit dunkel gesenktem Gesicht,
10 hebt in der erledigten Kammer
zum Staunen der Brüder die lachenden Augen fortan.
Nun erst, wo sie lächelt
und ausstreckt die Hand, die sie früher
ausstreckte oft nach dem Ball, den er aus dem Fenster
ihr zuwarf, erkennt er die Tochter,
05 die floh am Tag ihrer Hochzeit, im Mönch,
mit dem er, damit er ihn tröste, lebte Kammer an Kammer.
Den er in letzter Stunde erkennt,
verhüllt er mit Schweigen, den Mönch,
und wenn er mit dunkelgesenktem
10 Gesicht ging bisher, so grüssen
aus der erledigten Kammer fortan die Brüder
Augen, lachend erhobne.
Nun erst, wo sie lächelt
und ausstreckt die Hand, die sie früher
ausstreckte oft nach dem Ball, den aus dem Fenster
ihr zuwarf der Vater, erkennt er,
05 die floh am Tag ihrer Hochzeit, die Tochter
im Mönch, mit dem, damit er ihn tröste, er lebte Kammer an Kammer:
Ins Schweigen begräbt er den Toten.
Doch wenn mit dunkel gesenktem
Gesicht er ging früher, so grüssen
10 aus der erledigten Kammer fortan die Brüder
Augen, lachend erhobne.
Nun erst, wo sie lächelt
und ausstreckt die Hand, die sie früher
ausstreckte oft nach dem Ball, den aus dem
Fenster ihr zuwarf der Vater, erkennt er,
05 die floh am Tag ihrer Hochzeit, die Tochter
im Mönch, mit dem, damit er ihn tröste, er lebte Kammer an Kammer:
Ins Schweigen begräbt er den Toten.
Doch wenn mit dunkel gesenktem
Gesicht er ging bisher, so grüssen
10 aus der erledigten Kammer fortan die Brüder
Augen, fröhlich erhobne.
Nun erst, wo sie lächelt
und ausstreckt die Hand, die sie früher
ausstreckte oft nach dem Ball, den aus dem
Fenster ihr zuwarf der Vater, erkennt er,
05 die floh am Tag ihrer Hochzeit, die Tochter
im Mönch, mit dem, damit er ihn tröste, er lebte Kammer an
Kammer:
Ins Schweigen begräbt er den Toten.
Doch wenn mit gesenktem
Gesicht er ging bisher, so grüssen
10 aus der erledigten Kammer fortan die Brüder
Augen, erhobne.
Am Tisch mit den Freundinnen sprach sie
vom Flugzeug, das sie aus Detroit hertrug,
– das in Michigan liege, einem Land wie Schwaben in Deutschland –
mit ihren Kindern, Barbara und Christopher,
05 die alten Eltern zu sehen.
Und schaute ihn, der sass am Tisch gegenüber,
an mit den dunklen beweglichen Augen,
das Haupt und die Hand mit den Ringen
schnell, immer noch, und zärtlich regend:
10 wie damals, als er mit ihr sprach, dem Mädchen,
im Garten im Sommer, er träumend,
mit ihr der träumenden, die dem Morgen schon näher.
Aber er hatte gesprochen, nur damit sie schlage
die beweglichen Augen ihm auf,
15 rege das Haupt und die leichte Hand ohne Ringe.
Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben,
im Gespräch über Detroit und das Flugzeug nach Schwaben,
und ihn nicht erkannte, sie hatte ihn hier nicht erwartet.
Er war ja wahrhaftig ein andrer und schaute
20 nur heute seit langem wieder einmal hinüber
zum träumend gesprächigen Knaben im Sommergarten von damals.
Mit den Freundinnen sprach sie am Tisch
vom Flugzeug, das sie brachte aus Detroit
– das in Michigan liege, einem Land wie Schwaben in Deutschland –
mit ihren Kindern Barbara und Christofer,
05 die alten Eltern zu sehen.
Und schaute hinüber zu ihm, der sass am anderen Tisch,
mit den dunklen beweglichen Augen,
den Kopf und die Hand mit den Ringen
schnell regend und zärtlich, immer noch:
10 wie damals, als er mit ihr, dem Mädchen
sprach im Garten im Sommer, wachträumend
mit ihr, der wachträumenden, die nah stand der Tür.
Aber er sprach, nur damit sie schlüge
ihm auf die beweglichen Augen und rege
15 das Haupt und die Hand ohne Ringe.
Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben
im Gespräch über Detroit und das Flugzeug nach Schwaben,
und ihn nicht erkannte: sie konnte ihn hier nicht erwarten.
Er stand auf, und vergass, verwirrt, gar noch zu zahlen,
20 nicht länger ertrug ers, zurückzuschaun auf das wachträumend
gesprächige Paar nah der Haustür im Garten von damals.
Mit den Freundinnen sprach sie am Tisch
vom Flugzeug, das sie brachte aus Detroit
– das in Michigan liege einem Land in den Staaten wie Schwaben
in Deutschland –
mit ihren Kindern Barbara und Christofer,
05 die Eltern zu sehen.
Und hinüber zu ihm der sass am anderen Tisch,
wandte sie die dunkel beweglichen Augen,
den Kopf und die Hand mit den Ringen
schnell regend, immer noch wie
10 damals, als er im Garten des August
wachträumend sprach mit dem wachträumenden Mädchen,
das aber schon nahe der Tür stand.
Und er sprach nur, damit sie
schlüge ihm auf die beweglichen Augen
15 und rege das Haupt und die schnelle Hand ohne Ringe.
Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben
im Gespräch über Detroit und das Flugzeug nach Schwaben
und ihn nicht erkannte,
der aufstand, verwirrt, und zu bezahlen vergass,
20 weil ers nicht länger ertrug, zurückzuschaun
auf das wachträumend gesprächige Paar
nah der Haustür im Nachtgarten des Augusts.
Mit den Freundinnen sprach sie am Tisch
vom Flugzeug, das sie brachte aus Detroit
– das in Michigan liege, einem Land in den Staaten wie
Schwaben in Deutschland –
mit ihren Kindern Barbara und Christofer,
05 die Eltern zu sehen.
Und hinüber zu ihm, der sass am anderen Tisch,
wandte sie die dunkel beweglichen Augen,
den Kopf und die Hand mit den Ringen
schnell regend, immer noch wie
10 damals, als er im Garten des August
wachträumend sprach mit dem wachträumenden Mädchen,
das aber schon nahe der Tür stand;
als er nur sprach, damit sie
schlüge ihm auf die beweglichen Augen
15 und rege den Kopf und die schnelle Hand ohne Ringe.
Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben
im Gespräch über Detroit und das Flugzeug nach Schwaben
und ihn nicht erkannte:
Der aufstand, verwirrt, und zu bezahlen vergass,
20 weil ers nicht länger ertrug, zurückzuschaun
auf das wachträumend gesprächige Paar
nah der Haustür im Nachtgarten des August.
Mit den Freundinnen sprach sie am Tisch
vom Flugzeug, das aus Detroit
– das in Michigan liege, einem Land in den Staaten wie
Schwaben in Deutschland –
mit den Kindern Barbara und Christofer, sie brachte,
05 die Eltern zu sehen.
Und hinüber zu ihm, der sass am anderen Tisch,
wandte sie die beweglichen Augen,
den Kopf und die Hand mit den Ringen
schnell regend, immer noch wie
10 damals, als er im Garten des August
hinabsprach zu ihr aus dem Netz,
das sie von unten spielerisch anstiess;
nur sprach, damit sie
schlüge ihm auf die dunkel beweglichen Augen
15 und rege den Kopf und die schnelle Hand ohne Ringe.
Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben
im Gespräch über Detroit und das Flugzeug nach Schwaben
und ihn nicht erkannte:
Der aufstand, verwirrt, und zu bezahlen vergass,
20 weil er nicht länger ertrug, zurückzuschaun
auf das schaukelnde Nachtgartennetz des August.
Vom Tisch, wo sie den Freundinnen rühmte
das Flugzeug, das aus Detroit
– in Michigan liegt es, einem Land in den Staaten wie
Schwaben in Deutschland –
sie brachte, die Kinder Barbara und Christofer
05 den Eltern zu zeigen,
warf sie hinüber zu ihm die beweglichen Augen,
den Kopf und die Hand mit den Ringen
schnell regend, immer noch wie
damals, als er im Garten des August
10 hinabsprach aus dem Netz,
das sie von unten spielerisch anstiess;
nur sprach, damit sie
schlüge ihm auf die dunkel beweglichen Augen
und rege den Kopf und die schnelle Hand ohne Ringe.
15 Wie sie jetzt aufschlug und regte da drüben
über Detroit und über dem Flugzeug nach Schwaben
und ihn nicht erkannte:
Der aufstand, und verstört, fast zu bezahlen vergass,
weil er nicht länger ertrug, zurückzuschaun
20 auf das wiegende Nachtgartennetz des August.
Laufen die Leute heraus,
Mädchen und Burschen und, beschwerlicher schon,
im siebten Monat die Frau
mit den Zwillingen im Wagen,
05 bunt aus der offenen Frucht schwärzlich stinkendem Fleisch,
vorbei am Wurm, der langsam hinterher kriecht,
laufen sie alle heraus, flüchtend,
in den strömenden Regen der Brücke hinüber zum Bahnhof.
Während zwischen fast ganz schon vorgezogenen
Wolken die Sonne
10 nochmals hervorfällt und wendet ihr zu
der Wurm das Haupt, das blinde, vom Rand
der nun entleerten, im Sonnenregen
glänzenden schwärzlich faulig offenen Frucht.
Laufen die Leute heraus,
die Mädchen und Burschen und, beschwerlicher schon,
im siebten Monat die Frau
mit den Zwillingen im Wagen,
05 vorbei am Wurm, der langsam hinterher kriecht,
bunt aus der Frucht faulig stinkendem Fleisch,
laufen sie alle heraus, flüchtend
in den strömenden Regen der Brücke hinüber zum Bahnhof.
Wenn zwischen fast ganz schon vorgezogenen Wolken
die Sonne
10 nochmals hervorfällt und ihr zu der Wurm
wendet das Haupt, das blinde, vom Rand
der nun entleerten, im Sonnenregen
glänzenden schwärzlich offenen Frucht.
Laufen die Leute,
die Mädchen und Burschen heraus und,
beschwerlicher schon, im siebten Monat die Frau
mit den Zwillingen im Wagen,
05 vorbei am Wurm, der langsam hinterher kriecht
aus der Frucht faulig stinkendem Fleisch.
Laufen sie alle flüchtend heraus
in den strömenden Regen der Brücke hinüber zum Bahnhof,
wenn zwischen fast ganz schon vorgezogenen Wolken
10 die Sonne nochmals hervorfällt und ihr zu der Wurm
wendet das Haupt, das blinde, vom Rand
der offnen und nun entleerten,
im Sonnenregen glänzend fauligen Frucht.
Laufen die Leute heraus und,
beschwerlich schon, im siebten Monat die Frau
mit den Zwillingen im Wagen,
aus der Frucht faulig stinkendem Fleisch
05 flüchtend, vorbei am Wurm, der langsam hinterher kriecht,
in den strömenden Regen der Brücke hinüber zum Bahnhof,
wenn zwischen fast ganz schon vorgezogenen Wolken
die Sonne nochmals hervorfällt und ihr zu der Wurm
wendet den Kopf, den blinden, vom Rand
10 der offnen und nun entleerten,
im Sonnenregen glänzenden Faulfrucht.
Sie hatten die Taue
ans Ufer geworfen, und einer
schwamm schon hinüber
als aus des Matrosen, der jetzt
05 unter den johlenden
die Strasse vom Hafen zog
zur kleinen Talstation
der Seilbahn, die während des Sommers
klimmt alle Halbstunden
10 zur Höhe des Burgbergs,
mit dem Kastell, das heute Museum.
Als einer der Matrosen Mund und Harmonika
unter den johlenden, die,
eingehängt zur Rechten und Linken
15 den girrenden Mädchen
in Achterreihen die breite
Strasse hinauf,
wo vom Gehsteig Blumen
warfen die Kinder, die Mütter,
20 welche steckten die einen
unter die Schulterstücke,
die andern aber, es waren zu viele, // 01v
alsbald zertraten. Die Männer
aber in den verdrängten
25 Autos drehten nieder
die Scheiben und schwenkten
Hände und Hüte.
Als des Matrosen
Liedbaum wuchs über
30 das Stampfen, das lautere Johlen:
der Strassenbahnzug
aus der Querstrasse plötzlich
hielt kreischend und lag
und konnte nicht weiter,
35 gebremst vom Gedränge
der Rufer, der blumen-
werfenden Frauen und Kinder.
Und nichts half ihm sein Klingeln.
Als des Matrosen
40 Liedbaum wuchs plötzlich,
aus Mund und Harmonika auf
und in die Krone des Lieds
dicht sich oben verschränkte,
des Lieds im Schiff vor der Insel,
45 wo sie die Taue
schon hatten ans Ufer geworfen, und einer
schwamm schon hinüber,
des Lieds, das vom Hauptmast
also mächtig hinauf wuchs, // 02
50 dass fiel in Schatten der Liedbusch
voll Blüten, der duftend sie zog
alle zur Insel,
fiel im Schatten des Baums,
der wuchs aus Leier und Mund des Matrosen.
55 Und überwuchs, Doppelbaum jetzt,
den Burgberg schattig sogar,
wo die Fremden einen Augenblick hielten und schwiegen
im Kastell, das heute Museum.
Sie hatten ans Ufer
schon geworfen die Taue,
und einer schwamm schon hinüber,
als aus des Matrosen, der jetzt
05 mit den johlenden zog
die Strasse vom Hafen zur kleinen
Talstation || mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad überm Eingang
10 zur Seilbahn, die während der Saison im Herbst
und im Frühling
klimmt alle Halbstunden
zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum.
Als aus des Matrosen Mund
15 und Harmonika, mitten
in den johlenden, die,
eingehängt girrenden Mädchen
zur Rechten und Linken,
in Achterreihen die breite
20 Strasse zogen hinauf,
wo vom Gehsteig warfen die Kinder,
die Mütter Blumen, welche
unter die Schulterstücke die einen
steckten, die anderen aber, es waren
25 zu viele, zertraten. Die Männer
aber, gedrängt an den Rand in den Autos,
drehten nieder die Scheiben und schwenkten
Hände und Hüte.
Als aus des Matrosen // 04
30 Mund und Harmonika wuchs
der Liedbaum über
das Stampfen, das lautere Johlen (:
der Strassenbahnzug
aus der Querstrasse plötzlich
35 hielt kreischend und lag
und konnte nicht weiter,
gebremst vom Gedränge
der blumenwerfenden Kinder,
der Mütter, der Hände,
40 Hüte schwenkenden Autos.)
Als aus des Matrosen
Mund und Harmonika wuchs
plötzlich der Liedbaum
und in die Krone
45 dicht sich oben verschränkte
des Lieds im Schiff vor der Insel,
wo sie die Taue
schon hatten ans Ufer geworfen
und einer schwamm schon hinüber,
50 des Lieds, das vorm Hauptmast
also mächtig hinauf wuchs,
dass sank im Schatten der Liedbusch
voll Blüten, der duftend
sie hingezogen zur Insel.
55 Des Baums, der, gedoppelt // 05
den Berg und die Seilbahn überschattete jetzt,
die schwatzenden Fremden einen
Augenblick gar im Kastell,
das heute Museum.
Wie als sie ans Ufer
schon geworfen die Taue,
und einer schwamm gar hinüber,
aus des einen Matrosen, der jetzt
05 mit den johlenden zieht die Strasse vom Hafen zur kleinen
Talstation mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad überm Eingang
zur Seilbahn, die während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum:
Aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika, mitten
15 aus den johlenden, die, eingehängt
girrenden Mädchen zur Rechten und Linken
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn, wo
vom Gehsteig werfen die Kinder, die Mütter
Blumen, die unter die Schulterstücke die einen
20 stecken, die andern, zuviel sinds,
zertreten. Die Männer aber, gedrängt
an den Rand in den Autos, drehen nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
aus des einen Matrosen
25 Mund und Harmonika wächst
der Liedbaum über das Stampfen, das lautere Johlen // 07
(: der Strassenbahnzug aus der
Querstrasse, plötzlich hält er, kreischend,
und steht und kann nicht weiter, gebremst
30 vom Gedränge der blumenwerfenden Kinder,
der Mütter, der Hände, der Hüte schwenkenden Autos.):
Aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika wächst
auf einmal der Liedbaum und verschränkt
35 in die Krone dicht sich oben des Lieds im Schiff vor der Insel,
wo sie die Taue schon ans Ufer
geworfen und einer schon schwamm hinüber,
in die Krone des Lieds, das vorm Hauptmast
so mächtig hinaufwuchs, dass
40 sank unterm Schatten der Liedbusch voll Blüten,
der duftend sie hinzog zur Insel.
Desselben Liedbaums, der die klimmende Bahn und den
Burgberg, einen Augenblick gar der Fremden Geschwätzkraut
im Kastell, das heute Museum, gedoppelt jetzt überschattet.
Wie als sie ans Ufer
schon geworfen die Taue
und einer schwamm gar hinüber,
aus des einen Matrosen, der jetzt
05 mit den johlenden zieht die Strasse vom Hafen
zur kleinen Talstation mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad
überm Eingang zur Seilbahn, die während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt alle Halbstunden zur Höhe des Bugbergs
mit dem Kastell, das heute Museum:
Aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika, mitten
15 aus den johlenden, die, eingehängt
girrenden Mädchen zur Rechten und Linken
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig werfen die Kinder, die Mütter
Blumen, die unter die Schulterstücke die einen
20 stecken, die andern, zuviel sinds,
zertreten. Die Männer aber, gedrängt
an den Rand in den Autos, drehn nieder // 09
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
Aus des einen Matrosen
25 Mund und Harmonika wächst
der Liedbaum über das Stampfen, das lautere Johlen
– : der Strassenbahnzug hält an der
Querstrasse plötzlich, kreischend, und steht und
kann nicht weiter, gebremst vom
30 Gedränge der blumenwerfenden Kinder,
der Mütter, der Hände, Hüte schwenkenden Autos – :
Aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika wächst
auf einmal der Liedbaum, verschränkt
35 in die Krone dicht sich oben des Lieds im
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen und einer
schon schwamm hinüber,
in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
40 so mächtig hinauf wuchs, dass
sank unterm Schatten der Liedbusch, der duftend
von Blüten sie hinzog zur Insel.
Desselben Liedbaums,
der die klimmende Bahn und den Burgberg, // 10
45 einen Augenblick gar der Fremden Geschwätzkraut
im Kastell, das heute Museum,
gedoppelt, jetzt überschattet.
Wie als sie ans Ufer
schon geworfen die Taue
und einer gar schwamm hinüber,
wächst jetzt aus des einen Matrosen
05 im Gejohl der Kameraden, welche die Strasse vom Hafen
ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad
überm Eingang zur Seilbahn – während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum – :
wächst jetzt aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika, mitten
15 im Gejohl der Kameraden, die, eingehängt
girrenden Mädchen zur Rechten und Linken
in Achterreihen die breite Strasse hinauf ziehn,
wo vom Gehsteig werfen die Kinder, die Mütter
Blumen, unter die Schulterstücke von den einen
20 gesteckte, von den andern, zuviel sinds,
zertretne. Die Männer aber, gedrückt
an den Rand in den Autos, drehn nieder // 12
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
wächst jetzt aus des einen Matrosen
25 Mund und Harmonika
der Liedbaum über das Stampfen, das lautere Johlen
– : der Strassenbahnzug hält an der
Querstrasse plötzlich, kreischend,
gebremst vom Gedränge der blumenwerfenden Kinder,
30 der Mütter, der Hände, Hüte schwenkenden Autos – :
wächst jetzt aus des einen Matrosen
Mund und Harmonika
auf einmal der Liedbaum, verschränkt
in die Krone dicht sich oben des Lieds im
35 Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen und einer
gar schwamm hinüber,
in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
so mächtig hinauf wuchs, dass
40 sank unterm Schatten der Liedbusch, der, duftend
von Blüten, sie hinzog zur Insel.
Desselben Liedbaums,
der die klimmende Bahn und den Burgberg, // 13
einen Augenblick gar der Fremden Geschwätzkraut
45 im Kastell, das heute Museum,
gedoppelt, jetzt überschattet.
Wie als sie ans Ufer
schon geworfen die Taue
und einer gar schwamm hinüber,
wächst aus dem Mund des einen Matrosen
05 in der Kameraden Gejohl, welche die Strasse vom Hafen
ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad
überm Eingang zur Seilbahn – während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
mitten in der Kameraden Gejohl, die,
15 eingehängt girrenden Mädchen zur Rechten und Linken,
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig werfen die Kinder, die Mütter
Blumen, unter die Schulterstücke von den einen
gesteckte, von den andern, zuviel sinds, // 15
20 zertretne. Die Männer aber, gedrückt
an den Rand in den Autos, drehn nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
der Liedbaum jetzt über das Stampfen, das lautere Johlen
25 – : der Strassenbahnzug hält an der
Querstrasse kreischend, gebremst vom
Gedräng der blumenwerfenden Kinder,
der Mütter, der Hände, Hüte schwenkenden Autos – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
30 auf einmal jetzt der Liedbaum, verschränkt
sich dicht in die Krone oben des Lieds im
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen und einer
gar schwamm hinüber,
35 in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
so mächtig hinaufwuchs, dass
sank unterm Schatten der Liedbusch,
der, duftend von Blüten, sie hinzog zur Insel.
Desselben Liedbaums,
40 der die Göttin aus schmutzigem Stuck, die klimmende Bahn
mit dem Burgberg,
einen Augenblick gar der Fremden Geschwätzkraut im Kastell,
das heute Museum,
gedoppelt jetzt überschattet.
Wie als sie ans Ufer
schon geworfen die Taue
und einer gar schwamm hinüber,
wächst aus dem Mund des einen Matrosen
05 in der andern Gejohl, welche die Strassen vom Hafen
ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die emporhebt,
bedeutend, ein geflügeltes Rad
überm Eingang zur Seilbahn – während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
mitten in der andern Gejohl, die,
15 eingehängt girrenden Mädchen zur Rechten und Linken,
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig werfen die Kinder, die Mütter
Blumen, unter die Schulterstücke von den einen
gesteckte, von den andern, zu viel sinds,
20 zertretne; die Männer aber, gedrückt
an den Rand in den Autos, drehn nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte: // 17
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
der Liedbaum jetzt über das Stampfen, das lautere Johlen
25 – : der Strassenbahnzug hält an der
Querstrasse kreischend, gebremst vom
Gedräng der Blumen und Kinder,
der Mütter und Hände und Hüte und Autos – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
30 auf einmal jetzt der Liedbaum, verschränkt
sich dicht in die Krone oben des Lieds im
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen und einer
gar schwamm hinüber,
35 in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
so mächtig hinaufwuchs, dass
sank unterm Schatten der Liedbusch,
der, duftend von Blüten, sie hinzog zur Insel.
Desselben Liedbaums,
40 der die Göttin aus schmutzigem Stuck, die klimmende Bahn
mit dem Burgberg,
einen Augenblick gar der Fremden Geschwätzkraut im Kastell,
das heute Museum,
gedoppelt jetzt überschattet.
Wie als sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten
und einer sogar schwamm hinüber,
wächst aus dem Mund des einen Matrosen
05 in der andern Gejohl, welche die Strassen vom Hafen
ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die
ein geflügeltes Rad, bedeutend, emporhebt
überm Eingang zur Seilbahn – während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum ist – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
mitten in der andern Gejohl, die,
15 eingehängt girrenden Mädchen zur Rechten und Linken,
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig die Kinder und Mütter Blumen
werfen: unter die Schulterstücke stecken sie schnell
die einen, die andern, zu viel sinds,
20 zertreten sie; die Männer aber, gedrückt
an den Rand in den Autos, drehn nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte: // 19
wächst jetzt der Liedbaum aus Harmonika und Mund des einen
Matrosen über das Stampfen, das lautere Johlen
25 – : der Strassenbahnzug hält an der
Querstrasse keifend,
vom Gedräng der Blumen und Kinder,
der Mütter und Hände und Hüte und Autos gebremst – :
wächst jetzt auf einmal der Liedbaum aus Harmonika und Mund
30 des einen Matrosen, verschränkt
sich dicht oben in die Krone des Lieds im
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten und einer
sogar schwamm hinüber,
35 in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
so mächtig hinaufwuchs, dass
unterm Schatten der Liedbusch sank,
der sie, duftend von Blüten, zur Insel hinzog.
Desselben Liebaums,
40 der die Göttin aus schmutzigem Stuck, die klimmende Bahn
mit dem Burgberg,
eine Sekunde sogar der Fremden Geschwätzkraut im Kastell,
das heute Museum ist,
jetzt gedoppelt beschattet.
Wie als sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten
und einer sogar hinüber schwamm,
wächst aus dem Mund des einen Matrosen
05 im Gejohl der andern, die die Strasse vom Hafen
ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die
ein geflügeltes Rad bedeutend emporhebt
überm Eingang zur Seilbahn – während
10 der Saison im Herbst und im Frühling
klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum ist – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
mitten im Gejohl der andern, die,
15 girrenden Mädchen rechts und links eingehängt,
in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig die Kinder und Mütter Blumen
werfen: unter die Schulterstücke stecken sie schnell
die einen, die andern, zu viel sinds,
20 zertreten sie; die Männer aber, gedrückt
an den Rand in den Autos, drehn nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
wächst jetzt aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
über das Stampfen, das lautere Johlen der Liedbaum
25 – : der Strassenbahnzug hält keifend
an der Querstrasse, vom Gedräng der
Blumen und Kinder,
der Mütter und Hände und Autos gebremst – :
wächst jetzt auf einmal aus Harmonika und Mund des einen
30 Matrosen der Liedbaum, verschränkt
sich oben dicht in die Krone des Lieds im // 21
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten und einer
sogar hinüber schwamm,
35 in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
so mächtig hinaufwuchs, dass
unterm Schatten der Liedbusch sank,
der sie, duftend von Blüten, zur Insel hinzog.
Desselben Liedbaums,
40 der die Göttin aus schmutzigem Stuck, die klimmende Bahn mit
dem Burgberg,
eine Sekunde sogar das Geschwätzkraut der Fremden im Kastell,
das heute Museum ist,
jetzt doppelt beschattet.
Wie als sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten
und einer sogar hinüberschwamm,
wächst aus dem Mund des einen Matrosen
im Gejohl der andern, die die Strasse vom Hafen
05 ziehn zum kleinen Bahnhof mit den Kartuschen und der
Göttin aus schmutzigem Stuck, die
ein geflügeltes Rad bedeutend emporhebt
überm Eingang zur Seilbahn – während
der Saison im Herbst und im Frühling
10 klimmt sie alle Halbstunden zur Höhe des Burgbergs
mit dem Kastell, das heute Museum ist – :
wächst aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
mitten im Gejohl der andern, die,
girrenden Mädchen rechts und links eingehängt,
15 in Achterreihen die breite Strasse hinaufziehn,
wo vom Gehsteig die Kinder und Mütter Blumen
werfen: unter die Schulterstücke stecken sie schnell
die einen, die andern, zu viel sinds,
zertreten sie; die Männer aber, an den Rand
20 gedrückt in den Autos, drehn nieder
die Scheiben und schwenken Hände und Hüte:
wächst jetzt aus Harmonika und Mund des einen Matrosen
über das Stampfen, das lautere Johlen der Liedbaum
– : der Strassenbahnzug hält keifend
25 an der Querstrasse, vom Gedräng der
Blumen und Kinder,
der Mütter und Hände und Autos gebremst – :
wächst jetzt auf einmal aus Harmonika und Mund des einen // 23
Matrosen der Liedbaum, verschränkt
30 sich oben dicht in die Krone des Lieds im
Schiff vor der Insel, wo sie die Taue
schon ans Ufer geworfen hatten und einer
sogar hinüberschwamm,
in die Krone des Lieds, das vom Hauptmast
35 so mächtig hinaufwuchs, dass
unterm Schatten der Liedbusch sank,
der sie, duftend von Blüten, zur Insel hinzog.
Desselben Liedbaums,
der jetzt die Göttin aus schmutzigem Stuck, die klimmende Bahn
mit dem Burgberg,
40 eine Sekunde sogar das Geschwätzkraut der Fremden im Kastell,
das heute Museum ist,
doppelt beschattet.
Wenn die Taube
täglich, bevor das Rufen der Männer
der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 weckt die Schläfer, die sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
umdrehn mit Ächzen:
hochfliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Schlafmantel die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt
dem Freund dieser Nacht
hinab in den Hof, wo schnell er
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt,
15 und er gefällt ihr im dunklen
Rock mit den glänzenden Zeichen der Post,
wohin er vor Morgen zurückkehrt.
Wie er ihr gefiel, da er schlief,
und sie nochmals die kleine
20 Lampe mit dem Schirm aus löchriger
Seide andrehte und sich setzte im Bett
und ihn ansah. –
Sie steht und winkt und sieht
die Taube, eh sie hineingeht, fliegen,
25 wie täglich vorüber. // 02
Bis sie nach Tagen, vielen, steht wieder
und winkt und rafft über der Brust
den alten geblümten Schlafmantel zusammen:
und sieht hoch überm Kamin des Hotels gegenüber,
30 draus steigt der Rauch vom Frühstück
des Personals, über der auf der
Dachterrasse flatternden Wäsche,
mit dem kalten Frühwind
fliegen, grösser geflügelte
35 Tauben, die Engel, die tragen
den hellen Leichnam der Jungfrau auf die Spitze des Bergs,
der weit draussen im Dunst,
von Wolken kaum unterscheidbar,
wartet, ein unerbrechliches Grabmal.
40 Sie schaut eine Sekunde hinauf,
verwundert, bevor sie hineingeht,
und sieht an, und vergisst, da sie ansieht
das Bett, das zerwühlte, des Freunds, im Licht
der kleinen, jetzt schon bei offnen Gardinen
45 bleichen Lampe mit dem Schirm aus löchriger Seide.
Indes die Mülleimer rasseln
und rauh rufen die Männer
und die Schläfer, senkrecht auf der Stirn eine Falte
des Ärgers im Ächzen sich umdrehn.
Wenn die Taube
täglich, bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 aufweckt den Schläfer, der sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
umdreht mit Ächzen:
hochfliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Nachtkleid die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt dem
Freund hinab in den Hof, wo
er aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt,
(und er gefällt ihr im dunklen
15 Rock mit den glänzenden Zeichen der Post,
wohin er vor Morgen zurückkehrt.
Wie er gefiel, als er schlief und sie nochmals
die kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide andrehte und sich
20 setzte im Bett und ihn ansah. –
Sie steht und winkt und sieht,
eh sie hineingeht, fliegen,
vorüber, wie täglich, die Taube.
Bis sie nach Tagen, steht wieder
25 und winkt und rafft über der Brust
das alte, geblümte Nachtkleid zusammen: // 04
und sieht hoch überm Kamin
des Hotels gegenüber, draus der Rauch steigt
vom Frühstück des Personals, hoch über
30 der auf der Dachterrasse flatternden Wäsche mit dem
kühlen Frühwind fliegen gross
geflügelte Tauben, Engel, die den hellen
Leichnam der Jungfrau tragen auf die
Spitze des Bergs, der draussen im Dunst
35 steht, Wolke in Wolken, ein unerbrechliches Grabmal.
Eine Sekunde schaut sie hinauf, verwundert,
eh sie hineingeht und ansieht, und vergisst, da sie ansieht
das Bett, das zerwühlte, des Freundes, im Licht
der kleinen, jetzt schon bei offnen Gardinen
40 bleichen Lampe mit dem Schirm aus löchriger Seide.
Und hört die Mülleimer
rasseln und rauh rufen die Männer,
indes im Zimmer daneben<,> senkrecht auf der Stirn
eine Falte des Ärgers,
45 der Schläfer im Ächzen sich umdreht.
Wenn die Taube
täglich, bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 aufweckt den Schläfer, der sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
umdreht mit Ächzen,
hoch fliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Schlafrock die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt
hinab in den Hof dem Freund, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt
– und er gefällt ihr im dunklen
15 Rock mit den glänzenden Zeichen der Post,
wohin jetzt er zurückkehrt, wie er
ihr gefiel, als er schlief und sie nochmals die
kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide andrehte und sich
20 setzte im Bett und ihn ansah –.
Sie steht und winkt und sieht, eh sie
hineingeht, fliegen vorüber, wie täglich, die Taube.
Bis sie nach Tagen, steht wieder
und winkt und rafft über der Brust den // 06
25 alten, geblümten Schlafrock zusammen:
und sieht überm Kaminrauch des Hotels gegenüber
– man kocht fürs Personal eben das Frühstück –,
über der Wäsche, die auf der Dachterrasse flattert, mit dem
kühlen Frühwind fliegen grösser
30 geflügelte Tauben, sieht Engel tragen den hellen
Leichnam der Jungfrau auf die
Spitze des Bergs dort draussen im Dunst,
Wolke in Wolken, ein
unersteigliches, unerbrechliches Grabmal.
35 Eine Sekunde schaut sie hinauf, verwundert,
eh sie hineingeht und ansieht und vergisst, da sie ansieht
das Bett, das zerwühlte, des Freundes, im Licht
der kleinen Lampe, die jetzt schon bei offnen Gardinen
zu verzweifeln beginnt unterm Schirm aus löchriger Seide.
40 Und hört die Mülleimer
rasseln und rufen die Männer,
indes im Zimmer daneben, senkrecht
auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
der Schläfer ächzend sich umdreht.
Wenn die Taube,
bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 aufweckt den Schläfer, der sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
umdreht mit Ächzen,
hochfliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Schlafrock die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt
in den Hof dem Freund, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt:
er gefällt ihr im dunklen
15 Rock mit den glänzenden Zeichen der Post,
wohin jetzt er zurückkehrt, wie er
ihr gefiel, als er schlief und sie nochmals die
kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide andrehte und sich
20 setzte im Bett und ihn ansah.
Bis sie nach Tagen, steht wieder
und winkt und sieht überm Kaminrauch des
Hotels gegenüber // 08
– man kocht fürs Personal eben das Frühstück –
über der Wäsche, die auf der Dachterrasse flattert,
25 mit dem Frühwind fliegen grösser
geflügelte Tauben; eine Sekunde
schaut sie hinauf, verwundert,
eh sie hineingeht und ansieht
das Bett, das zerwühlte des Freundes, im Licht
30 der kleinen Lampe, die jetzt schon bei offnen Gardinen
zu verzweifeln beginnt unterm Schirm aus löchriger Seide,
eh sie hineingeht und hört
die Mülleimer rasseln und rufen die Männer,
indes im Zimmer daneben, senkrecht
35 auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
der Schläfer ächzend sich umdreht.
Eh sie vergisst der einen
Sekunde grösser geflügelte Tauben,
Engel, die tragen den hellen
40 Leichnam der Jungfrau auf die
Spitze des Bergs dort draussen im Dunst,
Wolke in Wolken, ein
(unersteigliches,) unerbrechliches Grabmal.
Wenn die Taube,
bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 aufweckt den Schläfer, der sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
umdreht mit Ächzen,
hoch fliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Schlafrock die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt
in den Hof dem Freund, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt:
er gefällt ihr im dunklen
15 Rock mit den glänzenden Zeichen der Post,
wohin jetzt er zurückkehrt, wie vorhin,
als er schlief und sie nochmals die
kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide andrehte und
20 aufsass im Bett und ihn ansah. // 10
Wenn mit der Wäsche,
auf dem Dach des Hotels gegenüber
fliegen im Frührauch – man kocht fürs Personal eben das Frühstück –
grösser geflügelte Tauben,
25 schaut die Freundin verwundert hinauf,
eh sie hineingeht und ansieht
das Bett, das leere, zerwühlte, des Freundes, im Licht
der kleinen Lampe, die jetzt schon bei offnen Gardinen
zu verzweifeln beginnt unterm Schirm aus löchriger Seide,
30 eh sie hineingeht und hört
die Mülleimer rasseln und rufen die Männer,
indes im Zimmer daneben, senkrecht
auf der Stirn eine Falte des Ärgers,
der Schläfer ächzend sich umdreht.
35 Eh sie vergisst der einen
Sekunde grösser geflügelte Tauben,
Engel, die tragen den hellen
Leichnam der Jungfrau zur
Gipfelwolke, des draussen
40 im Dunst dort unerbrechlichen Grabmals.
Wenn die Taube,
bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
05 aufweckt den Schläfer, der sich,
senkrecht auf der Stirn eine Falte des Aergers,
umdreht mit Aechzen,
hochfliegt zum Turm in Alexandrien,
die gefangene Jungfrau zu nähren,
10 steht im Schlafrock die Freundin
auf dem kleinen Balkon und winkt
in den Hof dem Freund, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt:
er gefällt ihr nicht anders im dunklen
15 Rock mit dem glänzenden Posthorn, als vorhin,
da er schlief und sie nochmals die
kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide andrehte und
aufsass im Bett und ihn ansah.
20 Wenn mit der Wäsche
auf dem Dach des Hotels gegenüber
fliegen im Rauch – man kocht fürs Personal eben das
Frühstück –
grösser geflügelte Tauben,
schaut die Freundin verwundert hinauf,
25 eh sie hineingeht und ansieht
das Bett, das leere, zerwühlte des Freundes, im Licht // 12
der kleinen Lampe, die jetzt schon bei offnen Gardinen
zu verzweifeln beginnt unterm Schirm aus löchriger Seide,
eh sie hineingeht und hört
30 die Mülleimer rasseln und rufen die Männer,
indes im Zimmer daneben, senkrecht
auf der Stirn eine Falte des Aergers,
der Schläfer ächzend sich umdreht.
Eh sie vergisst der einen
35 Sekunde grösser geflügelte
Engeltauben, die tragen den hellen
Leichnam der Jungfrau zur
Gipfelwolke des draussen
im Dunst dort unerbrechlichen Grabmals.
Bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
den Schläfer aufweckt, der,
05 auf der Stirn senkrecht eine Falte des Aergers,
sich mit Aechzen umdreht,
fliegt die Taube zum Turm,
die gefangene Jungfrau zu nähren.
Und die Freundin steht im Schlafrock
10 auf dem kleinen Balkon und winkt
dem Freund in den Hof, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt:
er gefällt ihr im dunklen Rock
mit dem glänzenden Posthorn nicht anders, als vorhin,
15 da er schlief und sie die
kleine Lampe mit dem Schirm aus
löchriger Seide nochmals andrehte und
im Bett aufsass und ihn ansah.
Auf dem Dach des Hotels gegenüber
20 fliegen mit der Wäsche im Rauch
– man kocht fürs Personal eben das Frühstück – // 14
grösser geflügelte Tauben.
Und die Freundin schaut verwundert hinauf,
eh sie hineingeht und das leere,
25 zerwühlte Bett des Freundes ansieht im Licht
der kleinen Lampe, die jetzt schon bei offnen Gardinen
unterm Schirm aus löchriger Seide zu verzweifeln beginnt,
eh sie hineingeht und die Mülleimer
rasseln hört und die Männer rufen,
30 indes im Zimmer daneben der Schläfer,
auf der Stirn senkrecht eine Falte des Aergers,
sich mit Ächzen umdreht.
Eh sie die grösser geflügelten Tauben
der einen Sekunde vergisst,
35 Engel, die den hellen Leichnam der Jungfrau
zur Gipfelwolke des unerbrechlichen Grabmals
tragen draussen im Dunst.
Bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
den Schläfer aufweckt, der,
05 auf der Stirn eine senkrechte Falte des Aergers,
sich mit Aechzen umdreht,
fliegt die Taube zum Turm,
um die gefangene Jungfrau zu nähren;
und die Freundin steht im Schlafrock
10 auf dem kleinen Balkon und winkt
dem Freund in den Hof, der
aufs Rad steigt und eilig zurückwinkt:
er gefällt ihr im dunklen Rock
mit dem glänzenden Posthorn nicht anders, als vorhin,
15 da er schlief und sie die kleine
Lampe mit dem Schirm aus löchriger
Seide nochmals andrehte und
im Bett aufsass und ihn ansah.
Auf dem Dach des Hotels gegenüber
20 fliegen mit der Wäsche im Rauch
– man kocht eben das Frühstück fürs Personal –
grösser geflügelte Tauben;
und die Freundin schaut verwundert hinauf,
eh sie hineingeht und das leere,
25 zerwühlte Bett des Freundes ansieht im Licht
der kleinen Lampe, die jetzt bei offnen Gardinen
unterm Schirm aus löchriger Seide schon zu verzweifeln beginnt,
eh sie hineingeht und die Mülleimer
rasseln hört und die Männer rufen,
30 indes im Zimmer daneben der Schläfer,
auf der Stirn eine senkrechte Falte des Aergers,
sich mit Aechzen umdreht. // 16
Eh sie die grösser geflügelten Tauben
der einen Sekunde vergisst,
35 die Engel, die den hellen Leichnam der Jungfrau
draussen im Dunst tragen
zur Gipfelwolke des Grabmals<.>
Bevor das Rufen der Männer
von der Müllabfuhr und das
Rasseln der Eimer
den Schläfer aufweckt, der,
05 auf der Stirn eine senkrechte Falte des Aergers,
sich mit Aechzen umdreht,
fliegt die Taube zum Turm,
um die gefangene Jungfrau zu nähren;
und die Freundin steht im Schlafrock
10 auf dem kleinen Balkon und winkt
dem Freund, der aufs Rad steigt
und eilig zurückwinkt, in den Hof:
er gefällt ihr im dunklen Rock
mit dem glänzenden Posthorn nicht anders, als vorhin,
15 da er schlief und sie die kleine
Lampe mit dem Schirm aus löchriger
Seide nochmals andrehte und
im Bett aufsass und ihn ansah.
Auf dem Dach des Hotels gegenüber
20 fliegen mit der Wäsche im Rauch
– man kocht eben das Frühstück fürs Personal –
grösser geflügelte Tauben;
und die Freundin schaut verwundert hinauf,
eh sie hineingeht und das leere,
25 zerwühlte Bett des Freundes ansieht im Licht
der kleinen Lampe, die jetzt bei offnen Gardinen
unterm Schirm aus löchriger Seide schon zu verzweifeln beginnt,
eh sie hineingeht und die Mülleimer
rasseln hört und die Männer rufen,
30 indes im Zimmer daneben der Schläfer, // 18
auf der Stirn eine senkrechte Falte des Aergers,
sich mit Aechzen umdreht.
Eh sie die grösser geflügelten
Engeltauben der einen Sekunde
35 vergisst, die draussen im Dunst den
hellen Leichnam der Jungfrau
zur Gipfelwolke des Grabmals tragen.
,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘,
worin ich irre herum und schmerzvoll
suche die Stelle, mit der Klaue des Löwen
dem Einsiedler, der allzu lang schon tot dalag,
05 endlich zu graben sein Grab.
Dem Einsiedler, dem in der ‚Unruhe
am Markt für Kühlschränke‘ längst schon
verschollnen gestorbnen, dem
unter den Füssen zuweilen
10 gespürten, von den Augen
nicht mehr gesehnen hinter den Karren
mit den schreienden Frauen aus den
Dörfern ringsum, unter
den riesigen bunten Schirmen, auf die herab
15 klatschte der Regen, unter den Zeltplanen
der Stände in all der
,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
nicht mehr gesehnen Einsiedler
endlich zu finden die einzig
20 entlegne, genug entlegene Stelle,
ihm mit des Gedankens
abgestumpfter Löwenklaue
mühsam zu graben sein Grab.
,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘,
worin ich irre herum und schmerzvoll
suche die Stelle, mit der Klaue des Löwen
dem Einsiedler, der allzu lang schon
05 tot dalag, endlich zu graben sein Grab.
Worin ich irre und suche
den Einsiedler, den in der ‚Unruhe
am Markt für Kühlschränke‘ längst
gestorbnen, verschollnen, unter
10 den Füssen zwar zuweilen gespürten,
von den Augen nicht mehr gesehnen
hinter den Karren mit den
schreienden Frauen aus den
Dörfern ringsum, unter den riesigen
15 bunten Schirmen, unter den
Zeltplanen, auf die herabklatscht der Regen,
in all der ,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
den Einsiedler zu finden und zu finden
die einzig genug entlegene Stelle,
20 ihm zu graben endlich mit des
Gedankens abgestumpfter
Löwenklaue sein Grab.
In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Löwe und sucht
den Einsiedler, den toten, und sucht
die Stelle, ihm mit der Klaue zu graben sein Grab.
05 In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Löwe schmerzvoll, zu suchen
den längst gestorbnen, verschollnen,
unter den Tritten zwar zuweilen
gespürten Einsiedler, zu finden
10 hinter den Karren der
schreienden Weiber aus den
Dörfern ringsum, unter
den riesigen bunten Schirmen
und den Zeltplanen, auf die
15 herabklatscht der Regen, in all der
‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘ zu finden
die einzig genug entlegene Stelle, ihm mit der lang schon
abgestumpften Klaue
endlich zu graben sein Grab.
In der ,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Löwe, zu suchen,
zu finden den Einsiedler,
den toten zu suchen, zu finden die Stelle,
05 ihm mit der Klaue zu graben sein Grab.
In der ,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt schmerzvoll der Löwe, zu suchen,
zu finden den lang gestorbnen, verschollnen,
unter den Tritten zwar
10 zuweilen gespürten, mit Augen
aber längst nicht mehr gesehnen
Einsiedler, hinter den Karren
der schreienden Weiber aus den
Dörfern ringsum, unter
15 den riesigen Schirmen und den
Zeltplanen, auf die
herabklatscht der Regen, in all der
,Unruhe am Markt für Kühlschränke‘ zu finden
die einzig genug entlegene Stelle, ihm mit der
20 abgestumpften, der schmerzenden
Klaue endlich zu graben sein Grab.
In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Löwe, zu suchen,
zu finden den Einsiedler, den toten,
zu suchen, zu finden die Stelle,
05 ihm mit der Klaue zu graben sein Grab.
In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt schmerzvoll der Löwe, zu suchen,
zu finden den längst gestorbnen, verschollnen,
unter den Tritten zwar
10 zuweilen gespürten, mit Augen
aber längst nicht mehr gesehnen
Einsiedler hinter den Karren
der schreienden Weiber aus den
Dörfern ringsum, unter
15 den riesigen Schirmen und den
Zeltplanen, auf die
herabklatscht der Regen, in all der
‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘ zu finden
die einzig genug entlegene Stelle, ihm mit der
20 abgestumpften, der schmerzenden
Klaue endlich zu graben sein Grab.
In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Löwe, zu suchen,
zu finden den Einsiedler, den toten,
zu suchen, zu finden die Stelle,
05 ihm mit der Klaue zu graben sein Grab.
In der ‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘
irrt der Geist, der Löwe, zu suchen,
zu finden den längst gestorbnen, verschollnen,
unter den Tritten zwar
10 zuweilen gespürten, mit Augen
aber längst nicht mehr gesehnen
Einsiedler hinter den Karren
der schreienden Weiber aus den
Dörfern ringsum, unter
15 den riesigen Schirmen und den
Zeltplanen, auf die
herabklatscht der Regen, in all der
‚Unruhe am Markt für Kühlschränke‘ zu suchen,
zu finden die einzig genug entlegene Stelle, wo mit des
20 Gedankens abgestumpfter, schmerzender Klaue
er ihn für immer begrübe im unauffindbaren Grab.
Auch ich hätte Kaiser von Japan werden können,
ich hätte – endlich – ein sicheres Einkommen gehabt
und meine Liebe zum Prunk, zu aristokratischen Formen,
wie man häufig, sagt man, bei Bürgern von Republiken sie findet,
05 wäre völlig auf ihre Rechnung gekommen.
Auch hätte mich ganz einfach die Macht über so viele gelockt,
die Möglichkeit zu edlen und rühmlichen Entschlüssen. –
Ich hätte Kaiser von Japan werden können, warum nicht?
Aber die Reise bis dorthin war mir zu weit,
10 und der Wechsel all meiner Lebensgewohnheiten,
der Gedanke, auf einmal in Bilderschrift schreiben zu müssen
(die, wenn ich recht verstehe, den Gedanken und das Bild festhält,
nicht den Sprechlaut, so abstrakt ist sie)
widerstrebten meiner Trägheit und auch
15 meiner Angst vor dem Unberechenbaren, ganz Fremden.
Und dazu die Pflichten der Repräsentation,
die mir verböten vielleicht
hinüberzusehen, wie jetzt eben, in den Spiegel, worin
die rote Wand der Garage von jenseits der Strasse
20 nicht vermag den Regentag zu erhellen und die
Sonnenstore, die man offenbar hochzuziehen vergass,
nun dunkel und düster über die Scheiben herabhängt
und trieft, eine tiefe Wiederholung der Wolken. – // 02
Dort hinüber zu sehen mir verböten, vielleicht: darum vor allem
25 zog ich schliesslich es vor, nicht Kaiser von Japan zu werden.
Auch ich hätte Kaiser von Japan werden können,
ich hätte – endlich – ein sicheres Einkommen gehabt,
und meine Liebe zum Prunk, zu aristokratischen Formen,
wie man häufig, sagt man, bei Bürgern von Republiken sie findet,
05 wäre voll auf ihre Rechnung gekommen.
Auch hätte mich ganz einfach die Macht über so viele gelockt,
die Möglichkeit zu edlen und rühmlichen Entschlüssen. –
Ich hätte Kaiser von Japan werden können, warum nicht?
Aber die Reise bis dorthin war mir zu weit,
10 und der Wechsel all meine Lebensgewohnheiten,
die Vorstellung, auf einmal in Bilderschrift schreiben zu müssen
(die, wenn ich recht verstehe, den Gedanken und das Bild festhält,
nicht den Sprechlaut, so abstrakt ist sie)
widerstrebten meiner Trägheit und auch
15 meiner Angst vor dem Unberechenbaren, ganz Fremden.
Und dazu die Pflichten der Repräsentation,
die mir verböten, vielleicht,
hinüberzusehen, wie jetzt eben, in den Spiegel, worin
die rote Wand der Garage von jenseits der Strasse
20 nicht vermag den Regentag zu erhellen und die
Sonnenstore, die man offenbar hochzuziehen vergass,
nun dunkel und düster über die Scheiben herabhängt // 04
und trieft, eine tiefe Wiederholung der Wolken.
Die dort hinüberzusehn mir verböten vielleicht:
25 darum vor allem
zog ich schliesslich es vor, nicht Kaiser von Japan zu werden.
Auch ich hätte Kaiser von Japan werden können,
ich hätte – endlich – ein sicheres Einkommen gehabt,
und meine Liebe zum Prunk, zu aristokratischen Formen,
wie man häufig, sagt man, bei Bürgern von Republiken sie findet,
05 wäre voll auf ihre Rechnung gekommen.
Auch hätte mich ganz einfach die Macht über so viele gelockt,
die Möglichkeit zu edlen und rühmlichen Entschlüssen. –
Ich hätte Kaiser von Japan werden können, warum nicht?
Aber die Vorstellung, auf einmal in Bilderschrift schreiben zu müssen
10 (die, wenn ich recht verstehe, den Gedanken und das Bild,
nicht den Sprachlaut festhält, so abstrakt ist sie),
widerstrebte meiner Trägheit,
der Wechsel all meiner Lebensgewohnheiten und
die Angst vor dem Unberechenbaren, ganz Fremden.
15 Und dazu die Pflichten der Repräsentation:
die mir verböten, vielleicht,
hinüberzusehn, wie jetzt eben, in den Spiegel, worin
die rote Wand der Garage von jenseits der Strasse
nicht vermag den Regentag zu erhellen und die
20 Sonnenstore, die man offenbar hochzuziehen vergass,
nun düster über die Scheiben herabhängt // 06
und trieft, eine tiefe Wiederholung der Wolken.
Die dort hinüberzusehn mir verböten vielleicht:
darum vor allem,
25 zog ich schliesslich es vor, nicht Kaiser von Japan zu werden.
Auch ich hätte Kaiser von Japan werden können,
ich hätte – endlich – eine feste Anstellung gehabt,
und meine Liebe zum Prunk, zu aristokratischen Fomen,
wie man häufig, sagt man, bei Bürgern von Republiken sie findet,
05 wäre voll auf ihre Rechnung gekommen;
auch hätte mich ganz einfach die Macht über so viele gelockt,
die Möglichkeit zu edlen und rühmlichen Entschlüssen.
Ich hätte Kaiser von Japan werden können, warum nicht?
Aber die Vorstellung, auf einmal in Bilderschrift schreiben zu müssen
10 (die, wenn ich recht verstehe, den Gedanken zwar und das Bild,
nicht den Sprechlaut festhält, so abstrakt ist sie),
widerstrebte meiner Trägheit,
der Wechsel aller Lebensgewohnheiten und
die Angst vor dem Unberechenbaren, ganz Fremden.
15 Und dazu die Pflichten der Repräsentation:
die mir verböten, vielleicht,
hinüberzusehn, wie jetzt eben, in den Spiegel, worin
die rote Wand der Garage von jenseits der Strasse
nicht vermag den Regentag zu erhellen und die
20 Sonnenstore, die man offenbar hochzuziehen vergass,
nun düster über die Scheiben herabhängt
und trieft, eine tiefe Wiederholung der Wolken. // 08
Die dort hinüberzusehn mir verböten vielleicht:
darum vor allem
25 zog ich schliesslich es vor, nicht Kaiser von Japan zu werden.