Treuer Tag, der mich herübertrug
in Deine Arme und an Deinen Mund,
des Kuss versengt und mich versengend heilt.
Du kommst mir aus der Höhle Tiefe
05 entgegen, wo ich eben noch raffte Schätze, // 081
Gesteine, Gold und die gewirkten Stoffe.
Und alles sinkt dem Raffer aus der Hand,
er schämt sich, ertappter Dieb,
bei Deiner Ankunft aus der Höhle Tiefe,
10 und sieht nur Dich, Dich reinen Lebens Boten,
geheimer Fülle Botin, da verblasst, was Reichtum schien:
Du bist der edle Stein und leuchtendes Gewebe,
und Deine Flamme sengt und sengend heilt sie.
Du kommst, o Lichte, aus der dunklen Tiefe,
15 des Lichtes über allen Lichtern Strahlenbotin.
Im Höhlengrund, wo ich noch eben raffte Schätze,
da kommst Du aus der Tiefe mir entgegen.
Dem Raffer, der errötet, ein ertappter
Dieb, sinken aus der Hand Gesteine, Gold,
05 gewirkte Stoffe, in Deine Arme stürzt er,
an Deinen Mund, des Kuss versengt und der
versengend heilt. Nur Dich seh ich, geheimer Fülle Botin,
was Reichtum schien, ist matt und billig nun.
Du bist der Edelstein und leuchtendes Geweb,
10 Du Lichte, glänzend aus der dunklen Tiefe.
Im Höhlengrund, wo er noch raffte Schätze,
da kommt sie aus der Tiefe ihm entgegen:
Dem Raffer, der errötet, ertapptem Dieb
entsinken Gesteine, Gold, gewirkte Stoffe;
05 in ihre Arme stürzt er, an ihren Mund,
des Kuss versengt und der versengend heilt.
Nur sie glänzt ihm allein, was Reichtum schien
ist matt und billig nun vor diesem Stein,
vor wahrem Gold und leuchtendem Geweb,
10 vor Lichtesbotin aus dem Höhlengrund.